BUSINESS IN POLEN - Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft
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VI. Wirtschaftliche Integration<br />
VI. WIRTSCHAFTLICHE <strong>IN</strong>TEGRATION<br />
Integration in die Europäische Union<br />
Seit dem Beginn des politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses im<br />
Jahre 1989 bestand das wichtigste Ziel polnischer Politik in der politischen und<br />
wirtschaftlichen Integration mit der Europäischen Union, h. h. sowohl der Beitritt zu den<br />
Sicherheitsstrukturen des Nordatlantikpaktes und als auch dem gemeinschaftlichen<br />
Markt. Das erstere wurde am 12. März 1999 erreicht, als der polnische Außenminister<br />
Geremek die Ratifikationsurkunde bei der NATO hinterlegte. Die Integration mit der<br />
Europäischen Union erfolgt mit der EU-Mitgliedschaft Polens am 1. Mai 2004.<br />
Die Integration in die EU stellt eine einzigartige Möglichkeit dar, die wirtschaftliche und<br />
soziale Entwicklung Polens zu beschleunigen. Zu den wichtigsten Vorteilen sind zu<br />
zählen:<br />
• ein besserer Zugang polnischer Waren und Dienstleitungen zum EU-Markt, nicht nur<br />
durch die Abschaffung von Zollbarrieren, sondern auch durch die Aufhebung des<br />
Erfordernisses zusätzlicher Testierungen und Zertifizierung für verschiedene<br />
Erzeugnisse,<br />
• Produktion entsprechend harmonisierten EU-Standards, Einklang von Konformitätsstandards<br />
und obligatorischen Sicherheitserfordernissen,<br />
• Erhöhung der Investitionsattraktivität Polens,<br />
• Verbesserung der Position Polens auf internationalen Finanzmärkten,<br />
• Import moderner Technologie als Beitrag zur Qualitätsverbesserung und<br />
Kosteneffizienz,<br />
• größere Möglichkeiten für unternehmerische Zusammenarbeit und Kontakte mit EU-<br />
Partnern.<br />
Direkt nach der wirtschaftlichen Liberalisierung im Jahre 1990 nahm Polen<br />
Verhandlungen über die wirtschaftliche Integration mit der Europäischen Union auf. Im<br />
März 1992 trat ein Übergangsabkommen über den Handelsverkehr zwischen Polen und<br />
der Europäischen Union in Kraft. Am 1. Februar 1994 wurde es durch das<br />
Assoziierungsabkommen, das sog. Europa-Abkommen, ersetzt, nachdem es vom<br />
<strong>Polnische</strong>n Parlament und den damals 12 Mitgliedsländern der EU ratifiziert worden<br />
war. Am 8. April des gleichen Jahres stellte Polen formal den Antrag auf eine EU-<br />
Mitgliedschaft. Ab 1995, als drei neue Mitgliedsländer der EU beitraten, erstreckt sich<br />
das Abkommen auf die Beziehungen Polens zu allen 15 Mitgliedsländern.<br />
Zweck des Assoziierungsabkommens ist es, eine Freihandelszone zwischen Polen und<br />
der EU zu schaffen. Das Abkommen sieht eine asymmetrische Regelung vor, d.h. der<br />
Gemeinschaftsmarkt öffnet sich polnischen Produkten schneller als der polnische Markt