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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Zubereitung ohne Zutaten geben. Jedenfalls darf die Salatsauce zu einer<br />

Stärkemahlzeit nicht sauer sein oder gar Essig enthalten. Denjenigen, die Öl gut<br />

vertragen und nicht zu Fettansatz neigen, steht es frei, den Salat mit Öl ohne Säuren<br />

anzumachen, an heißen Sommertagen mit Beschränkung, bei kaltem Wetter nach<br />

Belieben.<br />

Ist die Mahlzeit für einen körperlich arbeitenden Menschen bestimmt, so kann ihr<br />

Stärkebestandteil reichlich bemessen werden; der Geistesarbeiter und der Mensch mit<br />

sitzender Arbeitsweise braucht weniger Stärkenahrung. Der Muskelarbeiter darf auch<br />

unbedenklich als Nachtisch eine tüchtige Portion süßer Früchte oder eine rechte<br />

Menge Honig verzehren; der Mensch mit sitzender Lebensweise muß sich in dieser<br />

Hinsicht Beschränkungen auferlegen, es sei denn, er erhält seinen Körper in täglicher<br />

kräftiger und regelmäßiger Übung. Der Muskelarbeiter kann auch ein Glas Milch<br />

dazunehmen oder sogar Milch und Rahm mischen, während sitzend Arbeitende nur<br />

halb Milch und halb heißes Wasser trinken sollen.<br />

Porridge oder Getreidebrei (natürlich Vollkorngetreidebrei) ist immer gut zu kauen.<br />

Wer nicht genügend Selbstüberwindung aufbringt, um Getreidebrei gut zu kauen, hat<br />

nicht viel Aussicht, das Ziel der beständigen Gesundheit zu erreichen, denn<br />

Selbstdisziplin muß man üben, wenn man auch nur die geringsten Erfolge erzielen<br />

will. Der Besitz einer zuverlässigen Gesundheit hängt von einwandfrei<br />

funktionierenden Organen ab, und diese wieder von vollkommen arbeitenden Nerven;<br />

eine unbeherrschte Lebensführung ist aber das gerade Gegenteil von vollkommen<br />

arbeitenden Nerven.<br />

Die Aufnahme ungeeigneter und unnatürlicher Nahrung ist eine der Hauptursachen<br />

für die Unbeherrschtheit der Nerven. Wer seine Nerven nicht in der Gewalt hat,<br />

braucht um so <strong>dr</strong>ingender natürliche, grobe Vollkornnahrung, schon um daran (z.B.<br />

gerade mit Kauen) die wahre Nervenbeherrschung zu erlernen. Man sollte nötigenfalls<br />

mit gebackenen Vollkornspeisen beginnen, die leichter zu kauen sind. solange die<br />

Nerven einem noch nicht gehorchen.<br />

Was übrigens das Kochen der Getreidenahrung betrifft, so scheint die Zivilisation<br />

vollkommen falsch orientiert zu sein, und die Schuld daran trägt zum großen Teile die<br />

Wissenschaft. Gelehrte haben die Darmausscheidungen untersucht und<br />

herausgefunden, daß nach langem Kochen eine größere Menge Stärke im<br />

menschlichen Verdauungsapparat absorbiert wird als nach kürzerer Kochzeit; sie<br />

schließen daraus, daß längeres Kochen mehr Energie je Stärkeeinheit freimacht.<br />

Indessen zerstört, wie wir wissen. langes Kochen und nachheriges Stehenlassen das<br />

lebendige Prinzip in der Kost. Der altmodische schottische Porridge, der aus Hafer so<br />

zubereitet wird, daß man bloß die äußeren Hüllen entfernt und ihn dann zwischen<br />

Steinen zermalmt, oder die Getreidespeisen primitiver Völker, die aus zwischen<br />

Steinen zermahlenen und nur wenige Minuten auf roheste Art aufgekochten Körnern<br />

bestehen, mögen rauher und weniger appetitanregend sein als unser moderner<br />

Porridge; aber sie tragen in sich, was unsere modernen Getreidespeisen nicht mehr<br />

geben können: lebendige Energie, die sie dem Esser direkt mitteilen. Das<br />

Lebensprinzip wird ihnen nicht durch komplizierte Verfeinerungsvorgänge oder<br />

Zubereitungskünste entzogen, und der Verzehrer solcher Speisen erhält durch sie, was<br />

der moderne Mensch sonst von nirgendsher beziehen kann, nämlich lebendigen<br />

Widerstand gegen Krankheit. Granuliertes Vollkorn, das <strong>dr</strong>ei bis fünf Minuten in<br />

rascher Hitze gekocht wird, verliert seine belebende Wirkung nicht, wenn es binnen<br />

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