dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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Vollkornspeisen beständig zu lange Zeit der Hitze aussetzte, nicht ahnend, daß diese<br />
falsche Behandlung das darin enthaltene Lebensprinzip zu einem großen Teil zerstört.<br />
Schließlich lernte ich, das Vollkorn nicht länger als <strong>dr</strong>ei bis fünf Minuten zu kochen<br />
und es dann zwanzig bis <strong>dr</strong>eißig Minuten zugedeckt zur Seite zu stellen; damit blieb<br />
das ihm innewohnende, aller Krankheit und Zersetzung trotzende Lebensprinzip<br />
erhalten. Seither habe ich auch gelernt, es vollkommen ungekocht zu essen, damit mir<br />
nichts von dem gesundheitsaufbauenden Werte, den die Natur in die Getreidekörner<br />
gelegt hat, entgeht. Niemand, der es nicht schon versucht hat, kann genügend<br />
ermessen, wie köstlich auch dieses ungekochte Gericht schmeckt.<br />
Die anfänglichen Niederlagen entmutigten mich nicht; ich gab nicht mehr nach; ich<br />
kämpfte unver<strong>dr</strong>ossen weiter. Auf diese Weise ergab sich nach und nach eine<br />
Tagesordnung, die ich hier rasch skizziere.<br />
Ich schlafe das ganze Jahr in einem ungeheizten Raume, die Fenster sind weit offen,<br />
das Bett vor Durchzug geschützt, und trage keine Nachtkleider, weder Pyjama noch<br />
Nachthemd, decke mich aber so gut zu, daß ich mich im Bett behaglich warm fühle.<br />
Am frühen Morgen werfe ich die Decken über das Fußende des Bettes zurück und<br />
turne eine halbe Stunde lang nackt auf dem Bette liegend, stets bei offenem Fenster,<br />
ohne mich um die Kälte zu kümmern. Ist die Temperatur unter Null, so öffne ich die<br />
Fenster natürlich nicht ganz so weit wie bei milderem Wetter; aber offen bleiben sie<br />
immer. Mit meiner Morgengymnastik verbrenne ich alles, was an nicht gebundener<br />
Nahrungsenergie und an Speiseresten noch in meinem Körper vorhanden ist; so<br />
verhindere ich die Anhäufung von Abfallstoffen in meinem Körper, welche die<br />
Tätigkeit meiner Gewebezellen beeinträchtigen könnten.<br />
Nach diesem Bett – Turnen gehe ich ins Badezimmer, öffne das Fenster, wenn es<br />
nicht eingefroren ist, trinke <strong>dr</strong>ei Glas Wasser, heiß oder kalt, wie es mir im Augenblick<br />
beliebt, besorge meine Morgentoilette, turne noch einmal stehend und arbeite dabei<br />
alle Muskeln des Körpers gut durch, namentlich die Lenden- und Unterleibsmuskeln.<br />
Dann folgt ein kurzes kaltes Bad, rasche, kräftige Massage und aufs neue Muskel- und<br />
Atemübungen.<br />
Nach diesen Prozeduren fühle ich mich selbst bei großer Kälte durch und durch<br />
warm und wunderbar angeregt. Ich kleide mich an (Sommer und Winter ohne<br />
Unterwäsche) und begebe mich auf einen acht Kilometer langen Marsch. Weste und<br />
Mantel lasse ich selbst bei kältestem Wetter zu Hause. Im Sommer ziehe ich so wenig<br />
Kleider an, als Anstand und Gesetz es zulassen. Auf dem langen, raschen, energischen<br />
Spaziergang beschleunige ich die Sauerstoffaufnahme durch tiefes Atmen und sichere<br />
damit die Verbrennung der Nahrungsreste. Wenn ich in meiner Ordination ankomme,<br />
prickelt es in allen Zellen und Nerven meines sauberen Körpers — äußerlich sauber<br />
durch das kalte Bad und die Massage und innerlich durch die Verbrennung der<br />
überflüssigen Energien und Abfallstoffe.<br />
Jede Zelle verlangt nun nach Nahrung. Ich nehme sie in ihrer lebenskräftigsten<br />
Form — lebendige Früchte. Der in diesen Früchten enthaltene Zucker muß nicht<br />
einmal umgewandelt werden; er tritt unmittelbar als Energie in Tätigkeit. Auch das<br />
körperbelebende Prinzip der lebendigen Früchte wird unmittelbar wirksam. Zu dem<br />
Obst (bestehend aus den Früchten der Jahreszeit, Äpfeln, Orangen und Grapefruits<br />
oder — zumal im Winter — süßen Früchten wie Datteln, getrockneten Weintrauben,<br />
Feigen, Zwetschgen usw.) nehme ich Milch oder Getreidekaffee.<br />
Weil mein Körper innerlich und äußerlich sauber ist, ist auch mein Geist klar, und<br />
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