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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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abbrechend in Angriff, daß sein kraftloser Körper zwar keinen Schock, aber auch<br />

keinen Vorteil davon empfängt.<br />

Beide Methoden der Anpassung an die neuerkannten Grundsätze sind natürlich<br />

vollkommen falsch. Wer seine Lebensgewohnheiten sinnvoll neugestalten will, sollte<br />

vor allem der Tatsache eingedenk bleiben, daß der Körper sich nicht radikalen<br />

Änderungen seiner Lebensgewohnheiten von einem Augenblick zum andern anpassen<br />

kann, auch wenn er dadurch zu der einzig richtigen Lebensweise gelangt.<br />

Die Umgestaltung von Gewohnheiten muß langsam, aber beharrlich durchgeführt<br />

werden.<br />

Eine Pflanze, welche in falschem Boden wächst, an einer Stelle, zu der die<br />

Sonnenstrahlen keinen Zutritt haben, wird besser gedeihen, sobald man sie in andere<br />

Erde verpflanzt und sobald die Sonne sie bescheinen kann. Aber um diese<br />

Verpflanzung zu bewerkstelligen, darf man sie keinesfalls mit einem Ruck aus der<br />

Erde reißen und einfach in ein neues Loch im Boden stecken, auch wenn es der beste<br />

Nährboden der Welt ist; auch darf man sie nach der Verpflanzung nicht gleich<br />

unvermittelt und schutzlos den heißen Sonnenstrahlen aussetzen. Um ein gutes<br />

Ergebnis zu erhalten, muß solch eine Umpflanzung vielmehr mit großer Sorgfalt und<br />

Zartheit geschehen. So darf aber auch die Menschenpflanze, die in einem ihr nicht<br />

zusagenden Er<strong>dr</strong>eich falscher physischer und psychischer Lebensgewohnheiten nicht<br />

gedeihen kann, nur nach und nach in eine ihr besser entsprechende „Atmosphäre“<br />

versetzt werden; sogar wenn ihre bisherigen Lebensgewohnheiten für sie verderblich<br />

waren, darf man diese Gewohnheiten nicht allzu plötzlich ändern, weil gerade die<br />

verminderte Vitalität bei einer solchen Umstellung die größte Vorsicht gebietet. Wird<br />

die Umstellung mit einem Schlage vorgenommen, dann sind ihre Wirkungen in jedem<br />

Fall gefährlich, in vielen Fällen zerstörend. Die Natur ist in ihren Anpassungen<br />

langsam. Sie wechselt nicht über Nacht, auch nicht von einer falschen Gewohnheit zu<br />

einer richtigen.<br />

Plötzliche Veränderungen stiften bei raschen Enthusiasten oft Unheil, so wohltuend<br />

die Wirkungen bei vorsichtiger, schrittweiser Anpassung sein können. Das gilt schon<br />

für Gesunde, trifft aber in noch höherem Maße bei chronisch Kranken zu. Chronisch<br />

Kranke sind aber selten geduldig und ausdauernd. Und doch kann ihre Heilung nur<br />

langsam vor sich gehen, weil ihre Erkrankung auch nur ein langsamer Prozeß war. Der<br />

Körper wird täglich teilweise abgebrochen und teilweise wieder neu aufgebaut. Wenn<br />

die Lebensgewohnheiten nicht mehr im Einklang mit den Gesetzen der Natur stehen,<br />

werden die abgebrochenen Zellen beständig durch Zellen geringeren Wertes ersetzt;<br />

auf diese Weise wird der Körper nach und nach chronisch krank. Ändert man aber die<br />

Lebensweise und paßt man die Gewohnheiten wiederum den gesunden Gesetzen der<br />

Natur an, so werden die sich täglich verbrauchenden Zellen allmählich durch<br />

vollkommene Zellen ersetzt. Dieser Prozeß muß in langsamen Übergängen stattfinden,<br />

sonst führt er zum Zusammenbruch des ganzen Körpers. Mit der Zeit jedoch<br />

vermehren sich die vollkommenen Zellen im Verhältnis zum Ganzen, und mit ihrer<br />

Zunahme wächst auch das Wohlbefinden und die Überzeugung wiederkehrender<br />

Gesundheit. Von diesem Zeitpunkt an wird die Genesung rascher vorwärtsschreiten,<br />

weil sie erwartet wird.<br />

Die Natur läßt sich nicht hetzen und jagen. Unsere Aufgabe besteht darin, in ihre<br />

Art einzu<strong>dr</strong>ingen und uns ihren Willen in kleinen, allmählichen Steigerungen zu eigen<br />

zu machen; man muß ihr Zeit lassen, dann wird man die Wunder erleben, die sie im<br />

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