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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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waltenden zerstörenden Einflüsse zu erziehen. Diese Entdeckung und das Wissen, daß<br />

während unendlicher Zeiträume unsere primitiven Vorfahren unbekleidet im Freien<br />

gelebt hatten, waren für mich ein Fingerzeig, wie ich vorgehen mußte.<br />

Das Naturgesetz, nach dem willkürliche Muskeln durch das einfache Verfahren, sie<br />

alle täglich ein oder mehrere Male für kurze Zeit durchzuarbeiten, zu großer<br />

Vollkommenheit entwickelt werden können, mußte nach meinen Überzeugungen und<br />

Beobachtungen auch alle anderen Funktionen regieren. Es mußte möglich sein, auch<br />

die volle Funktionsfähigkeit der Kette der Hauttätigkeiten zu erreichen, die ein so<br />

wichtiger Teil des Abwehrmechanismus unseres Körpers sind, wie überhaupt die volle<br />

Funktionsfähigkeit aller fünf Reflexketten.<br />

Nun war es nur noch notwendig, einen Durchführungsplan zu entwerfen, welcher<br />

der Forderung nach direkter Fühlungnahme der Haut mit kaltem Wasser, kalter Luft,<br />

Sonne und Wind, nach Übung und Massage für Haut und Muskel, nach natürlicher<br />

Anregung des Verdauungssystems entsprach. Es gab da vieles zu berücksichtigen.<br />

Wie sinnlos war es doch, die Gesundheit durch große Mengen guten, nahrhaften<br />

Essens aufbauen zu wollen und dabei gar nicht auf die Zusammensetzung dieser<br />

Speisen zum Zwecke ihrer Verarbeitung im Verdauungskanal zu achten, gar nicht ihr<br />

Verhalten gegenüber den verschiedenen Sekretionen dieses Kanals zu berücksichtigen.<br />

Wie sinnlos war es auch, in keiner Weise zu überlegen, ob die verzehrten<br />

Nahrungsmittel nach Menge und Art mit den Absorptionskräften meines<br />

Verdauungsapparats in Einklang standen. Wie sinnlos endlich, ganz zu übersehen,<br />

welche verheerenden Wirkungen überreichliche Kost in meinem Körper hervorrufen<br />

mußte, wenn meine Verdauungswerkzeuge nicht genügten, alles gründlich zu<br />

verarbeiten.<br />

Meine Schlußfolgerung war daher die folgende: Ein mit Nahrung gefüllter Körper<br />

kann entweder ein Apparat zur Erzeugung von Gesundheit oder ein Mechanismus zur<br />

Erzeugung von Krankheit sein. Ist die genossene Nahrung natürlich und<br />

lebensvermittelnd — stellt man sie so zusammen, daß ihre Bestandteile sich gut<br />

miteinander vertragen —, werden genügende Mengen davon verzehrt, um den Körper<br />

aufzubauen, seine verbrauchten Stoffe zu ersetzen und ihn stets wieder frisch zu<br />

beleben, und werden dennoch im Hinblick auf Menge und Beschaffenheit der Nahrung<br />

die verdauenden, absorbierenden, assimilierenden und eliminierenden Kräfte nie über<br />

ihre Leistungsfähigkeit hinaus in Anspruch genommen — dann kann der Körper gar<br />

nichts anderes als Gesundheit zubereiten und aufbauen, soweit nur Nahrungseinflüsse<br />

in Betracht kommen.<br />

Besteht aber die tägliche Kost aus einem Durcheinander verschiedener „gut und<br />

reichlich nährender“ Speisen, die wahllos (das heißt ohne die geringste Rücksicht auf<br />

die Frage gegenseitiger Verbindungsmöglichkeit) zusammengestellt werden oder den<br />

quantitativen Notwendigkeiten nicht entsprechen (sei es im Zuviel, sei es im Zuwenig)<br />

—ist die Nahrung bloß toter Baustoff statt lebendige und lebensspendende Substanz<br />

—, werden die Organe von ihr überlastet und haben sie nicht die Kraft, sich zu<br />

befreien — was kann dann der Körper mit allem Fleiße anderes als Schwäche und<br />

Krankheit aufbauen?<br />

Natürlich muß nicht unter allen Umständen nach einer kurzen Periode unvernünftiger<br />

Lebensweise sogleich auch Krankheit einsetzen; aber auf unsichtbare Art entwickelt<br />

sich doch ein Krankheitszustand, der bei längerer Fortsetzung des unvernünftigen<br />

Lebens früher oder später in Erscheinung tritt und das Leben des Verblendeten<br />

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