dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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Anreger für richtiges Funktionieren anderer Drüsen, und ohne diesen Anreiz bliebe<br />
jede Tätigkeit dieser anderen Drüsen aus. Je mehr solche Wirkstoffe ihnen geliefert<br />
werden, desto normaler vollzieht sich ihre Tätigkeit und ihre eigene Sekretion. Diese<br />
Sekretion zweiten Grades, wenn man es so nennen will, ist ebenfalls ein natürlicher<br />
Anreiz für noch andere Drüsen, und so fort, bis der gesamte Kreis der Drüsenfunktion<br />
erfaßt und angeregt ist.<br />
Sogar die Wissenschaft erkennt dies jetzt an. Ich führe einen Ausspruch von Sir<br />
Almoth Wright an, der wohl als Autorität gelten darf, auch bei solchen, die andere<br />
Beweise ablehnen: „Erst vergangenes Jahr habe ich herausgefunden, daß das Blut von<br />
Fußballspielern nach dem Spiel abwehrkräftiger gegenüber Bakterien ist als vorher.<br />
Ich nenne Fußball, das ich als Spiel übrigens nicht mag, bloß als ein Beispiel<br />
körperlicher Betätigung. Nach jedem Spiele ist die Abwehrkraft und die Ausdauer<br />
gegenüber den Bakterien größer.“<br />
Wie kann man sich diese Zunahme an Widerstandsfähigkeit des Blutes gegen<br />
Bakterien anders erklären als durch die größere Sättigung mit Sauerstoff und die<br />
vermehrte Drüsentätigkeit, durch welche die Hormon- und Enzymproduktion<br />
gesteigert und Kohlendioxyd und die Gewebeschlacken zusammen mit den<br />
Nahrungsresten ausgeschieden werden?<br />
Wenn für meine Behauptung, daß die Funktionsfähigkeit aller Organe und<br />
Körperteile mit normal angeregter Benützung wächst und daß keine Funktion normal<br />
angeregt werden kann, ohne daß die normalen Funktionen des ganzen übrigen Körpers<br />
auch mit angeregt werden, wenn für diese Behauptung eine physiologische Grundlage<br />
besteht, dann kann das Ergebnis gar kein anderes sein.<br />
Intensivere Muskelbenützung bedeutet tieferes und häufigeres Atmen. Schnelleres<br />
und tieferes Atmen vergrößert die Aneignung von Sauerstoff und die Ausscheidung<br />
von Kohlendioxyd. Schon für sich bedeutet das einen reineren Blutstrom, der<br />
sicherlich kräftigere Abwehr gegen die Bakterien leistet als ein weniger reiner. Aber<br />
dieses reinere, sauerstoffreichere Blut wird auch noch rascher durch die Drüsen<br />
gepumpt, liefert mehr Rohstoffe für die Sekretion, welche die Drüsen verarbeiten<br />
müssen, und bringt ihnen zweifellos natürliche Anregungen zu größerer<br />
Funktionsleistung in dem vermehrten Sauerstoff und in den von anderen Drüsen<br />
bereiteten Hormonen und Enzymen, besonders des endokrinen Typus'. Diese Hormone<br />
und Enzyme beeinflussen gegenseitig sich und andere Drüsen und bewirken<br />
infolgedessen Drüsensekretionen im ganzen Körper. Und da diese vermehrte Sekretion<br />
durch eine Kette von aufeinander wirkenden, natürlich angeregten Reflexen<br />
hervorgerufen wird, die in erster Linie durch die vermehrte Funktionsleistung einer<br />
Gruppe wichtiger Organe, der willkürlichen Muskeln, in Tätigkeit versetzt werden, so<br />
ist es nicht nur vernünftig, anzunehmen, sondern wäre es sehr unvernünftig, nicht<br />
anzunehmen, daß diese vermehrten, im Blutstrom schwimmenden Drüsenprodukte<br />
ihre tiefe Wirkung auf das Blut haben müssen. Und weiter wäre es ebenso<br />
unvernünftig, sie nicht als dem Blute und damit dem Körper äußerst zuträglich<br />
einzuschätzen; denn ihre tiefe Wirkung ist das Ergebnis natürlicher Anreize. Alles<br />
aber, was dem Körper zuträglich ist, muß ihm — das versteht sich eigentlich von<br />
selbst — zum Schutze dienen, das heißt, zur Stützung seiner Abwehrfähigkeit. Dieser<br />
Schutz ist nun aber nicht irgendeine zugunsten des Körpers ausgeübte Leistung von<br />
außen, sondern er beruht auf einer dem Körper innewohnenden und in ihm selber<br />
entwickelten Eigenschaft. Wir sagen von solch einem Körper, daß er vitaler,<br />
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