dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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gewisse Krankheitskeime tötet. Da aber nicht alle schädlichen Keime getötet werden,<br />
sondern gerade einige der bösartigsten lebendig bleiben, wird der Wert des Verfahrens<br />
als Schutzmaßregel oft angezweifelt. Es muß auch zugegeben werden, daß rohe Milch<br />
besser kräftigt und dem Körper größere Widerstandskraft verleiht. Rohe Milch ist<br />
daher jeder präparierten weit vorzuziehen, wenn man sie in sauberem Zustand erhalten<br />
kann.<br />
Die Erzeugnisse der Natur sind eben, wie wir zwar wissen sollten, aber leider<br />
immer noch nicht genügend wissen, in ihrer Art vollkommen, und wir dürfen uns<br />
keine Eingriffe unter dem Vorwand der Verbesserung an ihnen erlauben. Gerade die<br />
subtilen Energiestoffe des natürlichen Zustandes sind sehr leicht veränderlich und<br />
zerstörbar.<br />
Milch ist die vollkommene Nahrung für Kleinkinder. Für alle Stufen über dem<br />
Säuglingsalter jedoch fehlen ihr Eisen, Kohlehy<strong>dr</strong>ate und Zellulose oder<br />
Rohfaserstoffe. Wollte ein Erwachsener ausschließlich von Milch leben, was er wohl<br />
tun könnte, so wäre er gezwungen, weit mehr zu sich zu nehmen, als für alle anderen<br />
Bedürfnisse seines Körpers notwendig ist, nur damit ihm genügend Eisen,<br />
Kohlehy<strong>dr</strong>ate und Ballaststoffe zugeführt werden. Das Übermaß an Eiweißstoffen und<br />
Salzen jedoch, das dem Körper auf diese Weise zugeführt wird, kann mit weit weniger<br />
Reizung und Anstrengung der Ausscheidungsorgane wieder weggeschafft werden als<br />
eine gleiche Übermenge dieser Substanzen aus irgendeiner anderen Nahrungsquelle,<br />
ganz besonders aus Fleischgerichten.<br />
Selbstverständlich nimmt man bei dieser Feststellung an, daß die Milch natürlich,<br />
rein und frisch sei. Wenn ihre Natur dagegen durch irgendeinen Eingriff verändert<br />
wird, so ist die Behauptung, daß ein Erwachsener mit ihr ohne zusätzliche Nahrung<br />
völlig gesund leben könne, falsch.<br />
Unsere Milchversorgung ist aber oft schon von Anfang an unnatürlich, weil wir mit<br />
falscher Fütterung des Viehes beginnen. Die Kühe bekommen besonders rationell<br />
ausgedachtes Futter, das die Milchabsonderung mächtig fördert. Dieses Futter besteht<br />
größtenteils aus Abfällen menschlicher Nahrungsmittel, die in Fabriken verarbeitet<br />
werden. Es sind dies diejenigen Teile unserer Nahrungsmittel, welche die<br />
„Sachverständigen“ um der Verfeinerung willen entfernen ließen. Einige dieser<br />
Abfälle stammen aus Getreidemühlen, andere aus Branntweinbrennereien und<br />
Brauereien, andere aus Rübenzuckerraffinerien und wieder andere, wie die Melassen,<br />
aus Rohrzuckerraffinerien. Es sind selbstverständlich die billigsten Abfälle, mit Salzen<br />
überladen. Sie stammen aus allen möglichen Quellen, aber alle sind so unnatürlich wie<br />
unsere menschlichen Nahrungsmittel. Die Milch, die von so ernährten Kühen geliefert<br />
wird, muß unnatürlich sein und ist es auch; das gefütterte Vieh ist ebenso ungesund<br />
wie die Menschen, die es dazu zwingen, solches Futter zu fressen und daraus Milch zu<br />
produzieren.<br />
Alle Ärzte wissen heute, daß die Vitamine der Milch vermindert werden oder —<br />
vor allem das Vitamin C — ganz verschwinden, wenn die Kühe Trockenfutter statt<br />
Frischfutter bekommen; man kann sich daher leicht vorstellen, was für einen Einfluß<br />
gar jenes entartete Futter, das unsere Milchkühe erhalten, auf die Marktmilch haben<br />
muß.<br />
Aber das ist noch nicht alles. Vielfach bleiben die Milchkühe Tag und Nacht<br />
angebunden in ihren oft ganz ungelüfteten Ställen, und oft läßt man den Kot sich<br />
anhäufen, bis der Gestank so arg wird, daß ein Mensch, der nicht daran gewöhnt ist,<br />
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