dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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Giftproduktion. Dieser Vorteil wird aber durch die oft große Zeitspanne, die vergeht,<br />
bis die dem lebenden Tiere abgenommene und von seinem Lebenskreislauf getrennte<br />
Milch zu Butter wird, zunichte gemacht. Wenn man jedoch genug frische, süße Milch<br />
in ihrem natürlichen Zustand zu sich nimmt, ist es unwahrscheinlich, daß der Genuß<br />
von Buttermilch in vernünftigen Mengen großen Schaden anrichten kann. Es kann<br />
sogar sein, daß sie für gewisse Personen, nämlich für starke Konsumenten von „gut<br />
gelagertem Muskelfleisch“, sehr bekömmlich ist. Der Dickdarm solcher Menschen ist<br />
mit Fäulnisbakterien förmlich durchsetzt, und die Milchsäurebazillen, welche die<br />
Buttermilch sauer machen, sind die natürlichen Feinde dieser Fäulniserreger. Bloß<br />
dürfte Buttermilch nicht zu Fleischmahlzeiten genossen werden.<br />
Noch von einem andern Gesichtspunkte aus ist Buttermilch entwertete Nahrung und<br />
daher in gewissem Maße unbekömmlich, und zwar in bezug auf die Salzmenge, die sie<br />
enthält. Da schon kleine Zugaben von Salz in der Buttermilch auf den menschlichen<br />
Körper nachteilig wirken, um wie viel schlimmer sind dann die Fälle, in denen Leute,<br />
wie ich selber gesehen habe, halbe Teelöffelvoll Salz in die ohnehin salzige<br />
Buttermilch schütten — dies übrigens ein neuer Beweis dafür, daß Kulturmenschen<br />
leben, wie sie wollen, nicht wie sie sollen.<br />
Butter. Dieselben Bemerkungen, die ich bereits über den Rahm machte, gelten auch<br />
für die Butter. Sie kann in gewissem Sinne als natürliches Produkt betrachtet werden;<br />
dennoch ist sie eine sehr unnatürliche Nahrung. Natürlich ist sie in dem Sinne, daß sie<br />
nicht auf künstlichem Wege hergestellt wird, aber unnatürlich insofern, als die Natur<br />
sie nicht in der Form, in welcher wir sie genießen, liefert. — Kein wilddiebendes<br />
Wesen nimmt irgendein ähnlich einseitiges Nahrungsmittel zu sich. Nur die<br />
zivilisierten Menschen konnten auf den Gedanken der Lostrennung und selbständigen<br />
Verwertung dieses Bestandteiles eines der wichtigsten Nahrungsmittel verfallen.<br />
Käse. Dieselbe Unnatürlichkeit zeichnet auch Käse jeder Gattung aus. Käse ist<br />
keine natürliche Kost, denn er ist von den anderen Bestandteilen der natürlichen<br />
Vollmilch abgesondert worden. Es ist zwar nicht zu bestreiten, daß die<br />
körperaufbauenden Eigenschaften des Käses gut sind, aber ich habe schon mehrmals<br />
darauf hingewiesen, daß wir mehr als Körperaufbau brauchen; wir brauchen auch<br />
Widerstandsfähigkeit und Lebenskraft, und beide finden sich in den natürlichen<br />
Nahrungsstoffen nicht mehr. wenn unsere „Verbesserungskunst“ sich an ihnen<br />
versucht hat.<br />
Alle diese Milchprodukte, ich wiederhole es, lehne ich nicht ab; ich versuche nur<br />
aufzuzeigen, daß sie ihre Natürlichkeit verloren haben. Diese teilweise Entwertung<br />
sollte durch Konsumierung genügender Mengen von Nahrungsmitteln, welche die<br />
Mängel ausgleichen, aufgehoben werden.<br />
Zucker. Unter Zucker versteht man meistens das aus dein Saft des Zuckerrohrs oder<br />
der Zuckerrübe zubereitete Produkt, wie es im Handel vertrieben wird. In seinem<br />
braunen, unraffinierten, leicht feuchten Zustand ist dieser Zucker in gewissem Sinne<br />
ein natürliches Nahrungsmittel, das — mit aromatischen Eigenschaften ausgestattet —<br />
aus einem Saccharid- oder Süßstoff, Eiweißstoffen, gewissen Harzen, Gummi und<br />
Mineralsalzen besteht. In Wirklichkeit ist unser Zucker aber doch kein Naturprodukt!<br />
Natürlich ist nur der Saft, aus dem man ihn bereitet. doch wird dieser Saft bei der<br />
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