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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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geändert werden. Ich kann nur immer wiederholen: man trage so wenig Kleider, als<br />

Gesetz und Sitten es gestatten, und diese Kleider sollen offen, porös, leicht und nicht<br />

anliegend sein, überdies möglichst hell in der Farbe.<br />

Wenn man sich zu einer solchen Umstellung in seiner Bekleidung erst mitten im<br />

Winter entschließt, muß man natürlich mit größter Vorsicht zu Werke gehen, und das<br />

um so mehr, je mehr die Haut bisher verweichlicht worden ist. Trägt man schwere,<br />

undurchlässige Kleider, so muß man damit fortfahren, bis der Frühling wärmeres<br />

Wetter bringt. Dagegen kann man dichte Unterkleidung gegen poröse von gleichem<br />

Gewicht austauschen, oder zwei dünne Schichten an Stelle einer dicken, dichten<br />

tragen. Dieser Wechsel wirkt nur günstig.<br />

Natürlich muß mein Rat, sich so leicht wie möglich zu kleiden, richtig ausgelegt<br />

werden. Selbstverständlich ist zum Beispiel, daß ein Mann, der verhältnismäßig<br />

bewegungslos auf seinem Fuhrwerk sitzt oder irgendeine andere Art Arbeit, bei der er<br />

sich nicht recht bewegen kann, im Freien verrichten muß, in unsern nördlichen Breiten<br />

im Winter niemals leichte Bekleidung tragen darf. Aber wer sein eigenes<br />

geschlossenes Auto führt oder in der Straßenbahn fährt, der braucht sich auch bei<br />

kaltem Wetter nicht nach der schlechten Gewohnheit zivilisierter Menschen<br />

einzuwickeln. Indessen müssen Menschen, deren Arbeit das Tragen schwerer,<br />

undurchlässiger Kleidung verlangt, ihre Haut ganz besonders pflegen und trainieren<br />

um die Nachteile der dicken Bedeckung aufzuheben.<br />

Denn es ist eben doch eine hochwichtige Tatsache, daß die Haut atmet. Wie die<br />

Lungen scheidet sie Kohlensäure aus und nimmt dafür Sauerstoff auf. So sollte es<br />

wenigstens sein; aber wenn die Haut durch dicke Kleidung von der Außenluft<br />

abgeschnitten ist, dann muß sie die ausgeatmeten Giftstoffe, die sich in den sie<br />

umgebenden dichten Hüllen ansammeln, weil sie keinen Ausweg finden, wiederum in<br />

sich aufnehmen und dem Blute von neuem zuführen. Sogar die Schweiß<strong>dr</strong>üsen, diese<br />

wichtigen Ausscheidungsorgane für die Gifte des Körpers (s. S. 125ff.), verlieren ihre<br />

Arbeitsfähigkeit, wenn der Körper beständig dicht bekleidet ist. Ist die Unterkleidung<br />

aus Wolle, so wird der Schweiß von der Wolle aufgesogen und bleibt in beständiger<br />

Berührung mit der Hautoberfläche; viele ausgeschiedene Giftstoffe werden auf diese<br />

Weise wieder in den Körper zurückgeführt und müssen hernach durch die Nieren<br />

entfernt werden, was für diese Organe eine ungeheure Mehrbelastung bedeutet.<br />

Überlegen wir uns nun, daß Zurückhaltung der Körpergifte der Hauptfaktor für das<br />

Altern des Körpers ist und in ungünstigen Fällen den Körper sogar töten kann, dann<br />

wird uns vielleicht endlich klar, von welch großer Bedeutung ein tadelloses<br />

Funktionieren der Hautatmung und -ausscheidung ist.<br />

Daß meine Haut ihre Funktionen voll ausübt, ist übrigens auch der Grund dafür, daß<br />

ich sozusagen niemals müde bin; ich vermeide eben alle Prozesse, die die<br />

Ausscheidung der Körpergifte behindern können, und trachte im Gegenteil die<br />

Bildung neuer Gifte zu verringern.<br />

Das Tragen poröser Kleidung ist aber im Grunde genommen nur eine passive<br />

Maßnahme; wir müssen für die Gesundheit der Haut auch aktiv arbeiten. Wie arbeiten<br />

wir aktiv an der Normalisierung der Haut? Die Antwort auf diese Frage lautet: durch<br />

Baden. Drei Arten von Bädern müssen wir der Haut in regelmäßigen Abständen<br />

zukommen lassen: Licht-, Luft- und Wasserbäder. Diese regelmäßigen Abstände<br />

müssen allerdings kurz genug sein, um die Wirkungen der Bäder sich anhäufen zu<br />

lassen; die Wirkungen dürfen nicht abklingen, bevor neue hinzukommen.<br />

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