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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Nahrungsgifte ausgeschieden werden können, dann verschwindet der sogenannte<br />

Hunger nach <strong>dr</strong>ei Tagen, weil die Ursache entfernt ist.<br />

Natürlich, wenn es bei mir wahrer Hunger gewesen wäre, so hätte ich nach <strong>dr</strong>ei Tagen<br />

gänzlicher Nahrungsenthaltung richtig vor Hunger gelitten; aber das war nicht der Fall.<br />

Ich fühlte mich nach dem Fasten wohler, schlief besser und konnte mit größerer<br />

Klarheit denken; mein Herz schlug regelmäßiger und meine Nerven waren ruhiger als<br />

seit vielen Jahren. Diese Besserung nahm noch während zwei ganzen Wochen zu. Am<br />

Ende dieser vierzehn Tage hatte ich eine Auseinandersetzung mit dem berüchtigten<br />

Sensenmann und warf ihn kurzweg zum Haus hinaus. Seither habe ich ihn nicht mehr<br />

gesehen und gedenke noch viele Jahre lang den Kontakt mit ihm nicht wieder<br />

aufzunehmen, es sei denn, daß mir ein Unfall zustößt.<br />

Während der ersten vierzehn Fastentage trank ich stündlich zwei Gläser Wasser. In<br />

der <strong>dr</strong>itten Woche fuhr ich mit Fasten fort, doch fügte ich den zwei Gläsern Wasser,<br />

die ich weiterhin stündlich trank, den Saft je einer Apfelsine bei.<br />

Nach diesen <strong>dr</strong>ei Fastenwochen war meine Zunge sauber, mein Geist klar, mein<br />

Schritt fest; nur die Füße waren ein bißchen schwer und die Knie schwach, besonders<br />

beim Treppensteigen. Doch ich konnte nun die sechs Stufen zu meiner Terrasse ohne<br />

Schwindel hinaufsteigen, und ich konnte laufen, beides Dinge, die ich am Anfang<br />

meiner Fastenzeit und viele Jahre vorher überhaupt nicht gewagt hätte.<br />

Ich beendete mein Fasten in der folgenden Weise: Am ersten Tage der vierten Woche<br />

fügte ich dem Glas warmen Wassers, das ich alle zwei Stunden zu mir nahm, je zwei<br />

gestrichene Teelöffel Malzmilch bei, am nächsten Tag <strong>dr</strong>ei, am übernächsten vier. Am<br />

vierten Tage nahm ich nach dem Frühstück die vier gestrichenen Teelöffel Malzmilch<br />

in einem halben Glase frischer Milch, aufgefüllt mit kochendem Wasser. Am fünften<br />

und sechsten Tage dasselbe. Am siebenten Tage ergänzte ich dieses Frühstück durch<br />

einen Teller ungezuckertes Apfelmus. Mittags nahm ich in kleinen Schlücken ein Glas<br />

warme Vollmilch und um sechs Uhr abends noch einmal ungezuckertes Apfelmus. Am<br />

achten Tage dasselbe wie am siebenten, mit dem Unterschied, daß ich dem Apfelmus<br />

morgens und abends einen Teelöffel Honig beifügte. Am neunten Tage dasselbe wie<br />

am achten, nur noch eine Tasse Milch morgens und abends zum Apfelmus mit dem<br />

Honig; Milch und Apfelmus kaute ich gut ineinander. Am zehnten wie am neunten<br />

Tage, bloß mittags die doppelte Menge Milch. Am elften wie am zehnten, doch fügte<br />

ich dem Mittagsmahl eine Tasse Vollkornporridge bei, die sogenannte „Römerkost“,<br />

einen aus Vollkörnern verschiedener Getreidearten gemischten, regelrecht gekörnten<br />

Grützebrei, mit Vollmilch, aber ohne Zucker zu essen. Dann ging ich allmählich zu<br />

meiner normalen Kost über, die ich später noch beschreiben werde.<br />

Ich muß hier besonders betonen, daß es für den Enderfolg sehr wichtig ist, wie man<br />

vom Fasten zur Normalkost übergeht. Die Verdauungsfunktionen gehorchen dem<br />

nervösen Reflexsystem; sie haben nichts zu tun mit unserem Verstand oder mit<br />

unserem Willen. Wenn die Verdauung des Fastens wegen ein paar Tage lang ausfällt,<br />

so darf sie nur langsam zu ihrer vollen Tätigkeit zurückgeführt werden. Während<br />

dieser Zeit darf man den Verdauungsorganen nur die leichteste Arbeit zumuten und die<br />

Nahrungsmenge nur allmählich vergrößern. Wird dieser Grundsatz streng eingehalten,<br />

so schadet das Fasten auf keinen Fall; im Gegenteil, es verjüngt und belebt den ganzen<br />

Körper.<br />

Von nun an hielten die „Römerkost“ und die Früchte meinen Darm in normaler<br />

Tätigkeit und ermöglichten <strong>dr</strong>eimal täglich eine vollständige Entleerung. Dieses<br />

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