dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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stärkereiches Nahrungsmittel eine ungewöhnlich gute chemische Beziehung zum Blut<br />
und ist eine erstklassige Energiequelle. Sie ist auch eine der verhältnismäßig seltenen<br />
Quellen für das Vitamin C, jenen wichtigen Wirkstoff, der Skorbut verhütet.<br />
Kartoffeln enthalten zum mindesten zwei Drittel mehr Eisen — Pfund gegen Pfund<br />
gewogen — als die teuerste Sorte Rosinen, und Rosinen werden ja ihres Eisengehalts<br />
wegen allgemein geschätzt. Stellt man auch noch die Preise einander gegenüber, so<br />
müssen Kartoffeln als die weitaus billigste Quelle für das vom menschlichen Körper<br />
benötigte Eisen gelten. Ihr Eiweißgehalt ist zwar relativ gering, jedoch von höchster<br />
Qualität.<br />
Alle diese wertvollen Eigenschaften können sich aber nur entfalten, wenn die<br />
Kartoffel richtig zubereitet wird, das heißt, wenn man ihre natürlichen Säfte<br />
zusammenhält, um sie mitverzehren zu können. Das ist bloß dann der Fall, wenn man<br />
die Kartoffeln in ihrer Schale röstet, brät oder kocht. Niemals dürfen sie wiederholt<br />
aufgewärmt werden. Außerdem geht aus allem, was schon bei den anderen<br />
Nahrungsmitteln gesagt worden ist, klar hervor, daß die Kartoffel ihre belebende und<br />
energiespendende Wirkung um so besser ausüben kann, je weniger sie über den<br />
frühesten Zustand der Schmackhaftigkeit hinaus gekocht wird.<br />
Was aber machen unsere Köche und Köchinnen aus diesem wertvollen Nährmittel?<br />
Fast immer werden die Kartoffeln geschält, und dann läßt man sie meist längere Zeit,<br />
manchmal einen halben Tag lang, in Wasser liegen, gießt es aber ab, bevor die<br />
Kartoffeln aufs Feuer kommen. So gehen die wertvollen Mineralsalze verloren, denn<br />
sie lösen sich im Wasser auf und werden mit ihm fortgegossen. Schließlich kocht man<br />
die Kartoffeln in Salzwasser, bis sie „mehlig“ sind, und gießt dann auch das<br />
Kochwasser ab. Was geht mit dem Wasser verloren? Nur Wasser? 0 nein: die<br />
Gesundheit läuft sprudelnd und gurgelnd in Form von Vitamin C, Kalzium, Natrium,<br />
Eisen, etwas Chlor, Phosphor, Magnesium, Schwefel und anderem mehr durchs<br />
Schüttsteinloch hinunter.<br />
Auf diese Weise gekochte Kartoffeln befinden sich schon in einem denkbar<br />
unnatürlichen Zustand. Nun werden sie aber oft noch in heißem Fett gebraten und mit<br />
Pfeffer und Salz schmackhaft gemacht, manchmal auch mit Butter vermischt und zu<br />
Brei gestoßen. Häufig schneidet man sie auch in Scheiben und Stäbchen und bäckt sie<br />
im kochenden Fett als pommes frites, Nie wird ein guter Koch auf die Idee kommen,<br />
sie einfach in der Schale zu kochen oder zu backen, denn das wäre viel zu simpel. Was<br />
ein Beweis mehr für meine Behauptung ist, daß die zivilisierte Welt den richtigen Weg<br />
verlassen hat, um möglichst unnatürlich zu leben. Selbstverständlich wäre diese<br />
Tatsache von geringer Bedeutung, wenn unnatürlich leben (das heißt den<br />
Naturgesetzen zuwider leben) keine bösen Folgen hätte. Aber gibt es denn irgendeine<br />
noch so kleine, gegen die Absichten der Natur ausgeführte Handlung, die ohne<br />
schädliche Folgen bleibt? Wer kann auch nur ein einziges solches Beispiel nennen?<br />
Die Frage beantwortet sich schon, indem man sie stellt, und kein vernünftiger Mensch<br />
wird sie überhaupt ernstlich stellen.<br />
Honig. Was braucht der Mensch künstlichen, raffinierten, konzentrierten Zucker,<br />
um sein Bedürfnis nach Süßigkeit zu befriedigen, wo wir doch im Honig einen<br />
durchaus natürlichen Süßstoff besitzen? Der Honig war seit den grauen Anfängen der<br />
uns bekannten Menschheitsgeschichte und wahrscheinlich schon unendliche Zeiten<br />
vorher der einzige Süßstoff; unsere Zuckergewohnheit ist erst 7 bis 12 Jahrzehnte alt.<br />
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