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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Seither genügt uns der Honig, dieser köstlichste aller Süßstoffe, dieses edle Erzeugnis<br />

der Natur, nicht mehr; in lächerlicher Gier verlangen wir nach unnatürlichem Sirup,<br />

nach naturwi<strong>dr</strong>igen Zuckersäften und gezuckerten Speisen. Die Insekten sind klüger<br />

als wir.<br />

Honig ist reich an Zuckereigenschaften, sehr reich (ungefähr 25 %) an<br />

Mineralsalzen, reich an Gummistoffen, Harzen und aromatischen Eigenschaften. Er ist<br />

ein natürliches Monosaccharid. Kaum im Magen aufgenommen, ist er bereit,<br />

augenblicklich ins Blut überzugehen, ohne daß die Verdauungssäfte dabei chemische<br />

Umsetzungsarbeit zu leisten hätten. Er reizt die Schleimhäute eines normalen Magens<br />

nicht. Er wirkt leicht abführend. Er neigt nicht zur Gärung und auch nicht dazu,<br />

Gärung in anderen Nahrungsmitteln hervorzurufen, wie es der weiße Zucker tut.<br />

Freilich ist der Honig so wohlschmeckend, daß man leicht in Versuchung gerät, zuviel<br />

davon zu verzehren.<br />

Süße Früchte. Eine weitere ausgiebige und köstliche Quelle von Süßstoffen zur<br />

Befriedigung des Bedürfnisses nach Zuckernahrung (dessen allgemeines<br />

Vorhandensein physiologisch begründet sein muß) bieten die von Natur süßen<br />

Früchte, die Datteln, Feigen, Rosinen usw., die alle viel natürlichen Zucker enthalten,<br />

ein Monosaccharid, das keiner Verdauung noch Umsetzung bedarf. Diese Früchte<br />

nähren den Körper, wie sie ihn auch kräftigen, und ihr Genuß trägt dazu bei, der<br />

Fäulnis anderer Speisen im Darme vorzubeugen; zu gleicher Zeit helfen sie den Darm<br />

entleeren.<br />

Frisches Obst. Frisches Obst ist von allen Nahrungsmitteln, die wir kennen, der<br />

beste Basenbildner für Blut und Körperl-gewebe, gerade wie der raffinierte Zucker<br />

unter allen menschlichen Nahrungsstoffen zu den größten Säurebildnern gehört.<br />

Frische Früchte sind auch eine der besten Quellen des sehr unbeständigen Vitamins C,<br />

das dem Skorbut und einer ganzen Reihe von ähnlichen, aber weniger leicht<br />

erkennbaren Beschwerden — wahrscheinlich frühen und langsam fortschreitenden<br />

Formen des Skorbuts — entgegenwirkt.<br />

Wenn wir uns überessen oder zwischen den Mahlzeiten essen, wenn wir ausgiebig<br />

Fleisch, Eier, Käse, Fisch und andere stark eiweißhaltige Kost zu uns nehmen,<br />

vermehren sich die Fäulnisbakterien unter dem im Verdauungskanal enthaltenen<br />

Nahrungsabfall außerordentlich rasch. Die von diesen Bakterien erzeugten<br />

Zersetzungsprodukte werden vom Blute übernommen und bilden die wichtigste<br />

Ursache für die Erscheinungen der Selbstvergiftung. Frische Früchte aber haben die<br />

Kraft, die Fäulnisbakterien abzutöten und auf diese Weise die Selbstvergiftung zu<br />

verhüten. Frische säuerliche Früchte besitzen diese Kraft in höherem Grade als süße<br />

oder als getrocknete, die sie jedoch auch in einem gewissen Maße aufweisen. Jeder<br />

Fleischesser sollte sich daher zum mindesten für einen Tag wöchentlich — besser<br />

noch mehrere Tage hintereinander — auf reine Obstdiät setzen, um das Einnisten von<br />

Krankheiten hinauszuschieben.<br />

Aber welcher zivilisierte Mensch, außer etwa einem verschrobenen Sonderling,<br />

wird Obst in einer anderen Gestalt als den säurebildenden Konserven zur<br />

menschlichen Nahrung rechnen? Und doch muß ein Mensch, der lernen will, nie mehr<br />

krank zu sein, gerade das Gegenteil einsehen. Früchte können zarte Gaumenfreuden<br />

bereiten, aber das ist nicht ihre Bestimmung im Plane der Natur. Sie sollen nicht erst<br />

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