dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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Natur keine notwendige Vorsorge außer acht läßt und nichts den Launen des Zufalls<br />
preisgibt.<br />
Wenn die Natur uns nun einerseits nicht mit Häusern und Kleidern versehen hat und<br />
daher wohl beabsichtigte, daß wir ohne diese Schutzvorrichtungen leben sollten, was<br />
wir — die menschliche Familie — ja auch ungezählte Jahrtausende getan haben, so hat<br />
sie uns andererseits doch auch nicht wehrlos dem wechselnden Schicksal überlassen,<br />
das uns aus unserer Umgebung erwächst.<br />
Wir sind gewohnt, die Haut als schützende Hülle für den Körper zu betrachten, die<br />
gleichzeitig das Blut am Austritt aus dem Körper verhindern soll. Aber damit haben<br />
wir nicht tief genug unter der Oberfläche geforscht.<br />
Bei näherer Betrachtung der menschlichen Haut finden wir, daß sie ein äußerst<br />
kompliziertes und wichtiges Organ ist. „0rgan“ — das hätte der Leser wohl nicht<br />
vermutet. Und dennoch stimmt es! Die Haut ist unser Kleid und unser Haus — die<br />
Schutzvorrichtung gegen die plötzlichen Veränderungen in unserer Umwelt. In ihr hat<br />
unser Abwehrmechanismus seinen Sitz, und diese Vorrichtung ist unendlich viel<br />
vollkommener als alles, was wir uns als Bekleidung und Behausung ausdenken<br />
können.<br />
Wie sieht dieser Abwehrmechanismus aus?<br />
Vor allem ist die Haut eine isolierende Bedeckung. Unser Körper entwickelt seine<br />
eigene innere Wärme. Die normale Haut hält diese Wärme bei kaltem Wetter<br />
zusammen und stößt sie bei heißem Wetter aus. Die Haut verhütet auch, daß die<br />
atmosphärische Kälte Zutritt zu den tiefer liegenden Teilen des Körpers erhält. Hätten<br />
wir die Haut nicht, so würde der Körper im Winter erfrieren und in sommerlicher<br />
Hitze verschmachten.<br />
Die Haut atmet auch. Sie ist sozusagen eine zusätzliche Lunge, die belebenden<br />
Sauerstoff aufnimmt und giftige Kohlensäure sowie andere gasförmige Gifte und im<br />
Schweiße gelöste Giftstoffe ausstößt.<br />
Die Haut enthält auch Talg<strong>dr</strong>üsen, deren Absonderung, eine ölige Substanz, sich<br />
über ihre Oberfläche ausbreitet. um die Haut weich und geschmeidig zu erhalten und<br />
ihr Rauhwerden und Springen zu verhindern.<br />
Die bloße oberflächliche Schönheit des Körpers, seine äußere Erscheinung, wie sie<br />
hauptsächlich im Antlitz zum Aus<strong>dr</strong>uck kommt, ist zu einem großen Teil von dem<br />
Zustand der Hautfunktion des ganzen Körpers abhängig.<br />
Die Haut ist also eines der wichtigsten Organe unseres Körpers und hat eine<br />
ungeheure Bedeutung. Sie ist für unser Leben so wichtig. daß der Mensch rasch<br />
sterben müßte, wenn alle Hauttätigkeit ausgeschaltet würde.<br />
Das ist keine Phantasie und auch keine bloße theoretische Behauptung. Anläßlich<br />
einer Papstwahl in Rom wurde ein schönes, gesundes Kind mit Goldfarbe bestrichen,<br />
um einen Engel darzustellen. In ganz kurzer Zeit starb das Kind, weil die Haut nicht<br />
mehr arbeiten konnte, Dieses Beispiel ist bekannt, desgleichen die Tatsache, daß<br />
Verbrennungen, die größere Teile der Haut zerstören, zur Selbstvergiftung und damit<br />
zum Tode führen, selbst wenn gar keine anderen Organe verletzt sind.<br />
Ist ein so wichtiges Organ nicht eingehender Betrachtung wert? Unbedingt.<br />
Anatomisch gesehen, besteht die Haut aus einer großen Menge<br />
übereinandergelagerter Zellen, die unregelmäßig auf verschiedene Schichten verteilt<br />
sind. Die wenigen äußeren Zellenschichten bestehen aus einer hornigen Substanz und<br />
enthalten keine Blutgefäße. Diese Schichten, die miteinander die Oberhaut oder<br />
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