dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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das einzelne Tier nur unter Gefährdung des Lebens und des Artbestandes entfernen<br />
kann. Der Instinkt, den die Natur dem Tier gegeben hat, sorgt dafür, daß es sich von<br />
diesem Gesetze weder losreißen kann noch will.<br />
Dasselbe gilt für die fleischfressenden Tiere, die Karnivoren. Sie fressen aus ihrem<br />
unbeirrbaren Instinkt heraus das ganze Tier, das sie erbeutet haben. Täten sie es nicht,<br />
sie gingen aus Mangel an lebenswichtigen, aufbauenden und<br />
funktionskontrollierenden Nährfaktoren, an Mineralsalzen und Vitaminen zugrunde.<br />
Aber nicht nur Tiere üben die Praktik aus, den ganzen tierischen oder pflanzlichen<br />
Nahrungskörper zu verzehren, auch bei den noch lebenden primitiven Menschenrassen<br />
gilt diese Gewohnheit. Das ist für uns interessant, denn diese Menschen gleichen ja in<br />
ihrer Wesensart unseren Urvorfahren, durch deren Generationenreihen unser Körper<br />
zu seiner heutigen anatomischen und physiologischen Vollkommenheit ausgebaut und<br />
ausgebildet wurde. Die Eskimos, die fast ausschließlich von Tierfleisch leben, essen<br />
nicht bloß die zuvor gut ausgebluteten Muskeln wie die zivilisierten Völker, sondern<br />
sie essen das ganze Tier, Blut, Hirn, Magen, Eingeweide, Lungen, Nieren, Leber,<br />
Milz, Bauchspeichel<strong>dr</strong>üse, Knorpel und die weicheren Knochen; sie essen sozusagen<br />
alles außer den harten Knochen, den Hufen, Hörnern und Haaren. Und alle diese<br />
eßbaren Teile verzehren sie vielfach roh.<br />
Die Tiere, die den Menschen (und den fleischfressenden Tieren) als Nahrung dienen,<br />
haben zu ihrer Lebenszeit ihren ganzen Körper durch Pflanzenkost aufgebaut. Sie<br />
haben auf diese Weise — durch das Medium der Pflanze — vom Boden, von der<br />
Sonne und dem Wasser die zum Aufbau ihrer Organe nötigen Stoffe erhalten, welche<br />
die Pflanze direkt aus dem Boden, der Luft und dem Wasser beziehen und in ihre<br />
Struktur einbauen kann, während das dem Tiere nicht möglich ist. Aber das Tier,<br />
welches die ganze Pflanze frißt, kann die verschiedenen Stoffe, die in den einzelnen<br />
Teilen der Pflanze enthalten sind, nicht gleichmäßig in alle seine Körperteile<br />
aufnehmen. Kalk und Phosphorsalze z. B. werden zum größten Teil in die Knochen<br />
und die Zähne verarbeitet, Natriumsalze in die flüssigen Gewebe (das Blut, die<br />
Lymphe und die Galle), die Vitamine in die inneren Organe usw. Um alle diese<br />
wichtigen Bestandteile in sich aufnehmen zu können, muß das nur fleischfressende<br />
Tier und muß auch der Mensch, der sich weitgehend von Fleisch nährt, den ganzen<br />
Tierkörper verzehren. Das Tier, das von dieser Regel abweichen würde, müßte<br />
Zugrundegehen, und der Mensch auch. Ein Ausweg und eine Rettung läge in dem<br />
Verzehren der ganzen Substanz irgendwelcher Pflanzen — das kommt aber für nur<br />
fleischfressende Tiere nicht in Betracht. Natürlich kann ein Wesen, wenn es intelligent<br />
genug ist, gewisse Pflanzenteile zur Ausfüllung der Lücken in seiner Kost, die durch<br />
nur teilweises Verzehren des tierischen Körpers entstehen, verwenden. Aber solche<br />
Weisheit besitzen selbst unter den Menschen nur wenige und diese wenigen auch nur<br />
bis zu einem gewissen Grade. Allen anderen Kreaturen sind diese Dinge ein Buch mit<br />
sieben Siegeln, das ihnen wohl auch immer versiegelt bleiben wird.<br />
Eine andere Lehre, die uns die Natur erteilt, ist, daß die Nahrung genossen werden<br />
sollte, ohne vorher gewürzt zu werden. Kein wildes Tier frißt sein Futter gewürzt. Es<br />
muß allerdings zugegeben werden, daß manche Tiere eine große Vorliebe für Salz<br />
haben und weit herumstreifen, um Salzlecken zu finden. Aber dieses Salz bedeutet für<br />
die Tiere nicht Beigabe zu ihrer Kost oder Würze ihrer Nahrung, die mit dieser<br />
zusammen eingenommen die Absonderung der Verdauungssäfte stören und lokale<br />
Reizungen, Überfressen, Entzündungszustände und schlechte Verdauung hervorrufen<br />
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