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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Unsere Hygieniker (Gesundheitsforscher) empfehlen ihren Patienten allerdings<br />

gemeinhin nur eine einzige Art von Bädern, die Wasserbäder, und begründen diese<br />

Vorschrift mit einer einzigen Notwendigkeit — gerade der geringsten —, nämlich mit<br />

der Sauberkeit. Aber die äußere Reinhaltung des Körpers und seiner Kleidung und<br />

Umgebung allein macht die wahre körperliche Sauberkeit noch nicht aus; sie bewirkt<br />

nur, daß der Körper sauber aussieht. So wie auch Schmutz, der äußerlich an uns klebt,<br />

uns nicht im wirklichen Sinne des Wortes schmutzig macht, sondern nur bewirkt, daß<br />

wir schmutzig aussehen. Was uns in Wirklichkeit beschmutzt, das ist der Schmutz,<br />

den wir im Innern unseres Körpers mit uns herumtragen und nicht absondern. Der<br />

Verdauungskanal wird, solange er die Aufgabe erhält, nur jene Art von Nahrung, für<br />

die er eingerichtet ist, zu verarbeiten, normal und einwandfrei funktionieren und sich<br />

seiner Schlacken ganz von selbst entledigen; denn in seiner Kost findet er die<br />

natürliche Anregung zu jener vollkommenen Funktionsfähigkeit, wie sie durch die<br />

Ahnen der Menschenrasse in der endlosen Länge der Evolutionszeitalter gemäß ihren<br />

Umweltbedingungen entwickelt wurden. Ändert man jedoch diese Art der Ernährung,<br />

die die Rolle des Verdauungsanregers spielt, dann verschwindet die Ausgeglichenheit<br />

zwischen den Nahrungsstoffen und der Apparatur, welche sie anregen sollen, und<br />

damit verschwindet auch ihre natürliche gegenseitige Anpassung. Es verbleiben dann<br />

unverarbeitete Reste in den Verdauungswegen, welcher der Körper nicht mehr allein<br />

Herr wird. Dazu kommt aber noch, daß mit der fortschreitenden Zivilisation das Leben<br />

in rascherem Rhythmus abläuft; das bedingt einen intensiveren Nahrungsverbrauch, so<br />

daß die Abfallstoffe im Körper sich vermehren und anhäufen.<br />

Was aber bedeutet Ansammlung der Abfallstoffe und geringere<br />

Ausscheidungskraft? Nur eins, nämlich eine Anhäufung von Schmutz, die dem<br />

Bedürfnis nach Sauberkeit ins Gesicht schlägt.<br />

Wir sehen auch hier, wie verhängnisvoll es für den Menschen gewesen ist, daß er,<br />

der seinen Körper so nehmen muß, wie er ist, und ihn nicht nach Belieben der einen<br />

oder der anderen Lebensweise anpassen kann, eigenmächtig seine Lebensbedingungen<br />

von den großen Naturgesetzen losgelöst hat. Sein Verdauungskanal, der für sehr<br />

einfache, rauhe, zellulosereiche, mineralreiche Kost eingerichtet ist, muß verfeinerte,<br />

mineralarme, konzentrierte und komplizierte Nahrung verarbeiten. Entsprechend der<br />

törichten Gewohnheit des Kulturmenschen, viel zu viel und üppig zu essen, sind seine<br />

Eingeweide denn auch wahre Giftreservoire und Schmutzbehälter, um so mehr, als sie<br />

in den meisten Fällen weit davon entfernt sind, normal zu funktionieren und sich<br />

regelmäßig zu entleeren. Und doch ist weiter nichts als ein klein wenig kluge,<br />

überlegte Besinnung nötig, um die Entwicklung eines so widerlichen Körperzustandes<br />

zu verhindern. Die Erfordernisse sind nur diese: natürliche Nahrung, regelmäßige<br />

Ausscheidung, Muskelübung, tägliches tüchtiges Marschieren, Anregung der<br />

Hautreflexe durch Licht, Luft und kühles Baden, regelmäßiger Schlaf und<br />

Beherrschung der Geistes- und Gefühlsregungen.<br />

Tatsache ist, daß die Zivilisation auch aus dem Bad ein weiteres Instrument zur<br />

Verringerung unserer Vitalität und lebendigen Widerstandskraft gemacht hat, weil sie<br />

im allgemeinen bloß die ästhetische Notwendigkeit, die Notwendigkeit der<br />

Appetitlichkeit, A<strong>dr</strong>ettheit und rein äußerlich gewerteten Ordentlichkeit als<br />

Begründung für unsere Badegewohnheiten billigt und weil die meisten Leute<br />

überhaupt nichts anderes kennen als das Wasserbad.<br />

Wie sollen wir denn baden?<br />

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