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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Bewußtsein seiner Beziehung zur Gottheit gelangen.<br />

Freilich, erst wenn die Dringlichkeit und Härte der Erfordernisse des primitiven<br />

Lebens nachgelassen haben und der Mensch seine Kräfte nicht mehr in der bloßen<br />

Anstrengung, sein Dasein zu fristen. verbraucht, erst dann können seine geistigen<br />

Anlagen Zeit und Gelegenheit finden, sich auszubilden.<br />

Es sieht demnach so aus, als ob es im Plane der Natur läge, die Strenge des absolut<br />

primitiven Lebens zu mildern, um der geistigen Entwicklung des Menschen diese Zeit<br />

und Gelegenheit zu verschaffen.<br />

Anderseits wissen wir aber und erfahren es täglich aufs neue, daß die<br />

Gemütsverfassung eines Menschen, sein geistiger und moralischer Zustand in hohem<br />

Maße von seiner physischen Beschaffenheit abhängen. Wer körperlich mitgenommen<br />

ist, kann sich nur unter beständigem Kraftaufwand auf einer gewissen geistigen und<br />

moralischen Höhe erhalten; ein solcher Kampf <strong>dr</strong>oht die Körperkräfte noch tiefer zu<br />

untergraben, denn jeder Kampf zehrt am vorhandenen Energiebestand. Dagegen tritt<br />

bei dem physisch vollkommenen Individuum geistige, moralische und Gemütsstärke<br />

von selbst in Erscheinung. Den physisch Zugrundegerichteten zieht seine Schwäche<br />

auch moralisch nach unten: er muß hart kämpfen, wenn er Widerstand leisten will. Der<br />

physisch Vollkommene jedoch muß sich Gewalt antun, um unrecht handeln zu<br />

können*.<br />

Wie könnte dies auch anders sein?<br />

Hat jemand körperliche Vollkommenheit erlangt, so dankt er diese Errungenschaft<br />

seiner eigenen strengen Disziplin, dem Gehorsam gegenüber dem „du sollst“ auf allen<br />

* Diese Zeilen können vielleicht mißverstanden werden. Dr. Jacksons weitere Ausführungen zeigen, daß<br />

auch nach seiner Auffassung ein vollgesunder Körper als Werkzeug und Tempel des Geistes sowohl dem<br />

Bösen wie dem Guten dienen kann. Ohne Zweifel ist aller Ungesundheit des Körpers an sehr viel mehr<br />

Bosheit, Gereiztheit, Härte, seelische Erkrankung, Angst und Unfrieden schuld. als die meisten Menschen<br />

auch nur ahnen. Wer den von Dr. Jackson beschriebenen Weg ging, hat viel Sühne dargebracbt und<br />

Gnade erlebt, er hat Ehrfurcht vor Schöpfer und Geschöpf gelernt, den Segen geduldiger und<br />

beharrlicher Einordnung, die Bedeutung der Angewöhnung heilsamer Gewohnheiten erfahren und tief in<br />

die Sümpfe und über die lichten Höhen des Lebens geblickt. Darin liegt eine große Chance, daß auch seine<br />

Seele geläutert und sein Geist geklärt wurde.<br />

Anm. des Herausgebers.<br />

Gebieten des Körpers, des Gemüts, des Geistes und der Moral. Er hat sich gute<br />

Gewohnheiten erworben, und gute Gewohnheiten haften dem Menschen ebenso zäh an<br />

wie schlechte.<br />

Es versteht sich von selbst, daß das Umgekehrte ebenso wahr ist; Nachlässigkeit in<br />

der Ernährung und den übrigen Lebensgewohnheiten, die begieriges Wünschen an die<br />

Stelle des einfachen „du sollst“ setzt, entwickelt in uns bedenkliche Neigungen zur<br />

Disziplinlosigkeit.<br />

Oh, wollten alle Lehrer der Religion und der Ethik nur erfassen, daß unsere<br />

täglichen Lebensgewohnheiten nach dem, was wir tun sollen, geordnet werden<br />

müssen, anstatt nach dem, was wir zufällig wünschen! Welche Basis zur Aufrichtung<br />

moralischen und religiösen Lebens — eines Lebens geistiger Erhebung an Stelle<br />

ritualistischer Formalität — könnte gelegt werden, wenn unsere Kinder von klein auf<br />

im Zusammenhang mit Nahrung, körperlicher Übung, Kleidung und anderem mehr<br />

nicht beständig gefragt würden: „Magst du das?“ oder „magst du es nicht?“, sondern<br />

wenn ihnen mit Liebe und Festigkeit gesagt würde, daß diese und jene Ordnungen dem<br />

Gesetz der Natur, dem Gesetz Gottes entsprechen und infolgedessen eingehalten<br />

werden müssen! Wie würde eine solche Auffassung schon das junge Herz der Kleinen<br />

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