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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Eine Gefahr des Zuckers liegt auch in seiner unnatürlichen Konzentration. Die<br />

Natur erzeugt den Zucker im Zuckerrohr und in der Zuckerrübe, die ihn in mehr oder<br />

weniger starker Verdünnung enthalten. Tiere fressen diese Futtermittel in ihrem<br />

ganzen, unbeeinträchtigten Zustande, und dies bekommt ihnen sehr gut dank der in<br />

diesem Zuckergehalt vorhandenen Kohlehy<strong>dr</strong>ate und der damit verbundenen Harze,<br />

Gummistoffe, Salze usw. Plantagenarbeiter sollen sehr zum Vorteil ihrer Gesundheit<br />

das rohe Zuckerrohr kauen; Arbeitstiere fressen es und gewinnen daraus die genannten<br />

Nahrungsqualitäten in den von der Natur gewählten Verhältnissen und in<br />

vollkommener Zusammenstellung. Es ist ja auch nicht anders zu erwarten, als daß der<br />

Genuß natürlicher Nahrungsmittel letzten Endes alle Bedürfnisse besser befriedigt als<br />

der beste Ersatz. Man gebe der Natur die Möglichkeit freier Verfügung, und sie wird<br />

stets (scheinbar) Wunder wirken. Das Unnatürliche dagegen verwüstet die<br />

Einrichtungen des menschlichen Körpers; und der Teufel der Unnatürlichkeit ist von<br />

der Zivilisation zum Götzen erhoben worden, der ihr Verderben bringt. Primitive<br />

Menschen und wilde Tiere wissen nichts von Zuckerkrankheit; sie kennen allerdings<br />

auch den raffinierten Zucker nicht.<br />

David Livingstone, so wird berichtet, fristete sein Leben in Afrika lange Zeit<br />

hindurch mit einer täglichen Ration von wenigen Stücken Zuckerrohr. Er erfreute sich<br />

Jahr für Jahr bester Gesundheit, wohingegen keiner seiner weißen Begleiter das Klima<br />

der äquatorischen Urwälder länger als ein Jahr aushalten konnte, weil sie mit der<br />

komplizierten Kost, deren sie zu bedürfen glaubten, nicht zweckmäßig ernährt waren.<br />

Weißer Zucker ist nun zwar der konzentrierteste Nahrungsstoff, den wir besitzen. In<br />

Nordamerika aber verbraucht jeder Mann, jede Frau, jedes Kind durchschnittlich<br />

hundert Pfund im Jahr, und das ist zuviel. Außerdem konsumieren die Amerikaner<br />

noch riesige Mengen der nächstkonzentrierten Nährstoffe, des weißen Mehls und der<br />

verfeinerten Getreidespeisen, die ebenfalls bedeutende Wärme erzeugende Wirkungen<br />

ausüben. Dazu werden noch große Quantitäten entwerteter, geschälter und<br />

entwässerter, gesalzener und zerstoßener oder zu Brei gerührter und gebackener<br />

Kartoffeln gegessen, gleich große Mengen konzentrierter Tafelsirupe, verfeinerte<br />

Erzeugnisse der Zuckerraffinerien geschluckt, Konfitüren, Marmeladen, Fruchtgelees,<br />

alle mit weißem Zucker hergestellt, verzehrt. Deshalb ist Nordamerika mit seiner<br />

Anzahl von Zuckerkranken führend in der Welt.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Gebrauch von Zucker in seinem<br />

raffinierten Zustande für uns überhaupt bloß möglich ist, weil die gute Natur ihre<br />

Gaben uns Sterblichen freigebig austeilt und uns einen Überschuß an Lebenskraft über<br />

unsere täglichen Bedürfnisse hinaus zugesprochen hat, der uns befähigt, eine Zeitlang<br />

bedeutende Anstrengungen der Organe und der Zellen auszuhalten. Aber niemand<br />

kann wissen, wie lange es dauert, bis dieser Überschuß beim einzelnen erschöpft ist.<br />

Ahornzucker ist auch Rohrzucker und, solange er nicht raffiniert wird, ein<br />

natürliches Produkt. Aber in unserer zivilisierten Welt findet er zu selten Verwendung,<br />

um irgendeinen wirklichen Einfluß zu haben. Und in den jüngsten Jahren hat sich die<br />

Verfeinerungsleidenschaft auch auf ihn ausgedehnt, obwohl bis jetzt noch nicht sein<br />

ganzer Ahorncharakter aus ihm herausraffiniert werden konnte.<br />

Zuckersirup (Melasse). Das ist die nicht kristallisierbare „Mutterflüssigkeit“, die aus<br />

dem kristallisierten braunen Zucker während der Zuckerbereitung aus Zuckerrohr<br />

abgezogen wird. In früheren Zeiten des Plantagenzuckers und sogar in den Anfängen<br />

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