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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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Dr. Jacksons Gesundheitslehre ist geistig nicht in Amerika beheimatet, sondern in<br />

Europa. Im Grunde ist sie uralt; aber in Europa hat man in den letzten fünfzig Jahren<br />

eine größere Durch<strong>dr</strong>ingung mit wissenschaftlichem Ernst erreicht und kann auf<br />

umfassender Erfahrungen greifen als irgendwo. Darum wäre es nicht schwer gewesen,<br />

die Darlegungen Dr. Jacksons an vielen Stellen durch wertvolle Beispiele, verfeinerte<br />

Begründungen und glänzendere Beweise zu ergänzen. Der Hauptwert seines Buches<br />

liegt aber in der Übereinstimmung von Wort und Tat: es findet seine glaubwürdige<br />

Bestätigung in der Lebensführung des Verfassers selbst.<br />

Überdies ist es ausgezeichnet geschrieben. So konnte die Aufgabe des Herausgebers<br />

nur darin bestehen, es zu kondensieren, um es besser zur Geltung zu bringen.<br />

Vielleicht wäre da und dort, wie Fragen von Lesern zeigen, eine Anmerkung mehr<br />

anzubringen gewesen. Dies soll im folgenden nachgeholt werden.<br />

Einiges Ungemach bereiten vor allem die „Unverträglichkeitstabellen“ auf Seiten<br />

187 bis 190, wenn der Leser zur Anwendung schreitet. Um die Gesundheit nicht zu<br />

beeinträchtigen, wird empfohlen, bestimmte Speisegruppen bei ein und derselben<br />

Mahlzeit nicht gemeinsam zu verwenden. Liest man aufmerksam, so findet man<br />

allerdings, daß Dr. Jackson diese Tabellen mehr als Anregung aufführt, keine strikte<br />

Observanz verlangt und die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Wesentliche lenkt:<br />

die Nahrung sei möglichst naturnah und schlicht zu wählen. Praktisch haben die<br />

Tabellen aber den Nachteil, daß sie die Durchführung der Diät komplizieren und eben<br />

doch vom Wesentlichen ablenken. Wir kennen keine ausreichende Begründung für die<br />

von Dr. Jackson behauptete Unverträglichkeit der Speisegruppen außer in<br />

verhältnismäßig seltenen Fällen von ausgeprägten allergischen Störungen. Vielleicht<br />

war Dr. Jackson selbst in solchem Falle. Es wäre dann aber nicht gerechtfertigt, diese<br />

Selbstbeobachtungen auf die Allgemeinheit zu übertragen, und es wäre schade, wenn<br />

andere deswegen auf so natürliche und schöne Geschmackszusammenklänge wie<br />

Apfel und Brot, Habermus und Milch oder Kartoffeln und Quark oder Käse verzichten<br />

müßten, die in alten Zeiten und bei gesündesten Völkern Grundkost waren. Es liegt<br />

dafür keine Notwendigkeit vor, wenn es auch eine ganz gute Idee ist, versuchsweise<br />

einmal von ganz ungemischter Kost zu leben und nach Pfahlbauersitte jede Speise für<br />

sich in den Mund zu nehmen und zu Ende zu kauen, damit der Gaumen wieder zum<br />

Werkzeug untrüglichen Instinktes werden kann.<br />

Wenn wir hier die sogenannten Unverträglichkeiten nicht beobachten konnten, so liegt<br />

dies vor allem daran, daß wir von der einfachen Regel ausgingen: Jede Mahlzeit mit<br />

lebensfrischer Nahrung beginnen, im nüchternen Magen, bis zur Stillung des besten<br />

Appetits. Pflanzliche Rohnahrung enthält nämlich in reichlichen Mengen zelleigene<br />

Enzyme, das sind Wirkstoffe, die sehr leicht zugrundegehen und darum lange für<br />

bedeutungslos gehalten wurden, weil man annahm, sie würden durch die Magensäfte<br />

ohnehin zerstört. Heute weiß man aber, daß sie dank eigenartiger Schutzvorrichtungen<br />

unversehrt in den Darm gelangen und im Colon dadurch Bedeutung erhalten, daß sie<br />

intensiv den vorhandenen Sauerstoff an sich reißen. Sie stellen also eine anärobe<br />

Umwelt her, die nötig. ist, um die verdauungsfördernde Bakterienflora gedeihen und<br />

die Fäulniserreger und Darmgifterzeuger verkümmern zu lassen, und sie bewirken so<br />

auf eine wunderbar einfache Weise jene Umstimmung der Darmbakterienflora, die<br />

man mit so vielen künstlichen Mitteln zu erreichen versucht. Wie groß die Bedeutung<br />

einer solchen Umstimmung für die Gesundung ist, darüber ist heute kein Wort mehr zu<br />

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