Eppinger und Kaunitz von der Wiener Medizinischen Klinik (1938). Der entscheidende Vorgang im Verlauf der Ernährung spielt sich danach nicht im Darm, sondern beim Übergang der Nährflüssigkeit von den äußersten Verästelungen des Blutadersystems, den Kapillaren, in die lebenden Zellen des Organismus ab, ein Vorgang, der sich gleichzeitig im ganzen Körper millionenfach vollzieht. Die Nährflüssigkeit muß dabei durch zwei feine Häutchen und einem Zwischenraum treten. Dasselbe gilt in umgekehrter Richtung für die von den Zellen ans Blut abzugehenden Abfallstoffe. Dieses Hindurchtreten geschieht nicht, wie man früher glaubte, nach dem bekannten Naturgesetz, wonach sich beidseitig ein Ausgleich der Flüssigkeitszusammensetzung vollzieht, vielmehr wird gerade umgekehrt und im Gegensatz zu diesem Naturgesetz eine möglichst große Gegensatzspannung der Flüssigkeitszusammensetzung erstrebt. Das Blut soll z. B. Kochsalz enthalten, die Zelle aber nicht; die Zelle hingegen soll reich an Kalium sein, das Blut aber nicht. In der lebendigen Zelle, so muß angenommen werden, sitzt eine souveräne Instanz, die das Kalium heranziehen und das Natrium wegstoßen kann, und die in gleicher Weise eine Auswahl (Selektion) unter den herangeführten Stoffen der Nährflüssigkeit vornimmt. Je gesünder die Zelle, desto kräftiger kann sie diese Fähigkeit ausüben, je kränker, desto mehr vollzieht sich ein Ausgleich; wenn die Zelle stirbt, erlischt alle Gegensatzspannung, und es tritt ein vollständiger Ausgleich ein. Bei fast allen Wienern, welche von Eppinger und Kaunitz untersucht wurden, auch bei den Nichtkranken, war diese vitale Spannung stark herabgemindert und zugleich die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten verringert. Versuche, die Selektionsfähigkeit der Zellen durch Zufuhr von Mineralstoffgemischen und verschiedene Diätarten wiederherzustellen, ergaben, daß dieses Ziel einzig und allein durch vegetabile Rohdiät (im Sinne Bircher-Benners) sicher und verhältnismäßig rasch erreicht werden kann, und daß dadurch zugleich bei den Kranken eine intensive Heilungstendenz einsetzt. Anm. des Herausgebers. Aus der vorherrschenden Verwendung im täglichen Speisezettel ergibt sich folgende Abstufung in bezug auf Häufigkeit des Gebrauchs: Getreidespeisen, Fleisch, Kartoffeln, Milch, Eier, Zucker, Konserven, Gemüse und Früchte. Bei einem großen Teil der Menschen jedoch, die für zivilisiert gelten wollen, nimmt Milch einen noch nie<strong>dr</strong>igeren Platz als den ihr hier zugeteilten ein. Betrachten wir diese Liste, so sind wir merkwürdigerweise gezwungen zuzugeben, daß jeder einzelne Posten ein natürliches Nahrungsmittel darstellt, in dem Sinne, daß es kein künstlich zusammengestelltes Produkt ist. Wenn wir dabei stehenbleiben würden, müßten wir den Schluß ziehen, daß die Nahrung der Kulturmenschen in keinem wesentlichen Punkt für die überall herrschenden Krankheiten der Zivilisation verantwortlich gemacht werden darf. Aber bevor wir überhaupt ein Urteil fällen, wollen wir uns fragen, welches die Zubereitungsmethoden dieser Nahrungsmittel sind. Greifen die Herstellungsverfahren in irgendeiner deutlichen Weise das Wesen der einzelnen Nahrungsmittel an, verändern sie ihre Qualität? Mit dieser Frage wird das Ernährungsproblem erst interessant, so interessant, daß wir diesen Punkt ausführlich betrachten müssen. 34
4. KAPITEL Unsere Nahrungsmittel Wenn wir die Qualität unserer Nahrungsmittel betrachten, so läßt sich folgende Einteilung vornehmen: Getreidenahrung Mehl und seine Produkte, Brot usw. Kuchen, Backwerk, Pudding usw. andere Getreidespeisen Reis Fleischnahrung Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Wildbret, Geflügel, Fisch, Schalentiere usw. Molkereiprodukte Milch, Rahm, Buttermilch, Butter, Käse, Quark usw. Zucker Rohrzucker, Melasse, Zuckersirup, Kornsirup Früchtekonserven in Zucker eingemachte Früchte in Essig eingemachte Früchte gedörrte Früchte Gemüsekonserven durch Erhitzung konserviertes Büchsengemüse in Essig konserviertes Gemüse gedörrtes Gemüse durch Kälte konserviertes Gemüse Frisches Gemüse Kartoffeln 35
- Seite 1 und 2: DR. MED. ROBERT G. JACKSON NIE MEHR
- Seite 4 und 5: Inhalt Vorwort von Dr. Ralph Birche
- Seite 6 und 7: Degenerations- und Alterskrankheite
- Seite 8 und 9: Griechen mit all ihrer Bildung und
- Seite 10 und 11: isherigen neunmonatigen Dasein der
- Seite 12 und 13: Natur sich selbst zum Recht zu verh
- Seite 14 und 15: Heftigkeit ein Leiden aus; wir steh
- Seite 16 und 17: Rechts wegen gebührt. Unter den ge
- Seite 18 und 19: Dann muß aber auch die Menschheit,
- Seite 20 und 21: Tätigkeit dieses Lebensprinzips se
- Seite 22 und 23: instandhalten; die unveränderten N
- Seite 24 und 25: 3. KAPITEL Natur und Unnatur Vom K
- Seite 26 und 27: Hindernis. Die Seele kann sich nich
- Seite 28 und 29: Zellenabfallstoffe begünstigt. Abe
- Seite 30 und 31: sauer empfunden und sauer genannt,
- Seite 32 und 33: Konserven, Sirupen, großen Mengen
- Seite 36 und 37: Honig Süße Früchte Frisches Obst
- Seite 38 und 39: kann im Magen durch den Speichel nu
- Seite 40 und 41: Anm. des Herausgeben. *2) Die Dr. J
- Seite 42 und 43: gewisse Krankheitskeime tötet. Da
- Seite 44 und 45: Giftproduktion. Dieser Vorteil wird
- Seite 46 und 47: Eine Gefahr des Zuckers liegt auch
- Seite 48 und 49: Dagegen stehen Früchte, welche dur
- Seite 50 und 51: glatt heraussagen, für den Fall, d
- Seite 52 und 53: Seither genügt uns der Honig, dies
- Seite 54 und 55: eobachte, wie es sich dann verhält
- Seite 56 und 57: Teeblätter mit kochendem Wasser, s
- Seite 58 und 59: nächste Mahlzeit sammeln sollte. S
- Seite 60 und 61: Natur so lange mit der Absonderung
- Seite 62 und 63: ohne daß sie mit dem Speichel übe
- Seite 64 und 65: Gewohnheit zusammenwirkende Ursache
- Seite 66 und 67: eeinflußt. Die Verdauung erleidet
- Seite 68 und 69: Epidermis bilden, schützen die Obe
- Seite 70 und 71: aufzunehmen, machte sich dieser Sau
- Seite 72 und 73: genährt“, weniger „gut unterge
- Seite 74 und 75: 7. KAPITEL Unterentwickelte Muskeln
- Seite 76 und 77: Geweben besteht und die vom Reflexn
- Seite 78 und 79: eingehüllt. Das ist auch bei den N
- Seite 80 und 81: Verdauungstätigkeit durch eine kr
- Seite 82 und 83: unruhig, halten sich straff aufrech
- Seite 84 und 85:
menschliche Körper seiner Natur na
- Seite 86 und 87:
Weil „viel gute, nahrhafte Kost
- Seite 88 und 89:
Nach der Untersuchung sagte ich, im
- Seite 90 und 91:
waltenden zerstörenden Einflüsse
- Seite 92 und 93:
egieriger nach mehr Nahrung verlang
- Seite 94 und 95:
Ergebnis erhielt ich zwar erst nach
- Seite 96 und 97:
weil mein Frühstück aus lebendige
- Seite 98 und 99:
9. KAPITEL Die richtige Ernährung
- Seite 100 und 101:
könnte, sondern spezielles Bedürf
- Seite 102 und 103:
Pastinaken Endivien Artischocken To
- Seite 104 und 105:
Äpfel Grapefruits Birnen Zitronen
- Seite 106 und 107:
gerinnen, bevor sie verdaut werden
- Seite 108 und 109:
Zubereitung ohne Zutaten geben. Jed
- Seite 110 und 111:
eiigen Zustand kommen; auch haben s
- Seite 112 und 113:
auf diese doppelte Säurequelle sin
- Seite 114 und 115:
Anregung liefern aktive, vom Willen
- Seite 116 und 117:
links bis wiederum nach vorne zum A
- Seite 118 und 119:
Kälte wirkt auf den vollbelebten K
- Seite 120 und 121:
lebendiger ist; daher muß er auch
- Seite 122 und 123:
Blutgefäße auf der anderen Seite
- Seite 124 und 125:
angewendet werden. Das alles bedeut
- Seite 126 und 127:
11. KAPITEL Die Pflege der Haut Tro
- Seite 128 und 129:
geändert werden. Ich kann nur imme
- Seite 130 und 131:
Vor allem eins: können die Bäder
- Seite 132 und 133:
einer Erkältungsgefahr nicht die R
- Seite 134 und 135:
Erlebnis der Wiedergesundung versch
- Seite 136 und 137:
Bewußtsein seiner Beziehung zur Go
- Seite 138 und 139:
vollwertige Mensch unmöglich erfah
- Seite 140 und 141:
ununterbrochen Ordnung im Chaos sch
- Seite 142 und 143:
Blute begünstigt und ihre Ausschei
- Seite 144 und 145:
geistig und körperlich oft meine t
- Seite 146 und 147:
Bestreben ist nicht bloß, das Schl
- Seite 148 und 149:
übertreten. Die zivilisierte Mensc
- Seite 150 und 151:
stillen vorbereitet. Nicht besser a
- Seite 152 und 153:
wird. Auch diese innere Haltung wir
- Seite 154 und 155:
Flickschuster einer nachlässigen K
- Seite 156 und 157:
Zweifel, und wenn der heutige Mensc
- Seite 158:
verlieren. Unter nicht allzu ungün