dr. med. robert g. jackson - Sapientia
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Anregung liefern aktive, vom Willen und von der Intelligenz geleitete<br />
Muskelübungen. Deshalb müssen mit größtmöglicher Konsequenz zu bestimmten<br />
Tageszeiten (oder mindestens zu einer bestimmten Zeit an jedem Tage) von allen<br />
unseren willkürlichen Muskeln gewisse Anstrengungen verlangt werden.<br />
Wie sollen wir bei solchen Übungen vorgehen? Wie bringen wir System hinein?<br />
Sollen wir uns irgendeiner Turngruppe anschließen oder in unserem Heim kostspielige<br />
Apparate installieren? Ist es nötig, einen großen Teil unserer kostbaren Zeit für solche<br />
Leibesübungen zu opfern? Keineswegs. Es mag sein, daß es durch spezielle Methoden<br />
und mit besonderen Hilfsmitteln ausgezeichnet gelingt, sich Körperkraft und<br />
Beherrschung der Muskeln anzueignen, — ich weiß aber darüber nichts auszusagen,<br />
denn ich habe mich mit dieser Frage nie beschäftigt. Meine Entwicklung hat mir<br />
gezeigt, daß solche Methoden und Hilfsmittel nicht nötig sind. Meine Muskeln sind,<br />
das darf ich wohl sagen, nahezu vollkommen durchtrainiert; dennoch habe ich niemals<br />
auch nur eine Minute lang eine Turnhalle oder ein Turngerät benutzt oder meine<br />
Übungen mit irgendwelchen anderen Mitteln als mit einem Bett, einer Wand und einer<br />
Türe ausgeführt, und diese „Geräte“ stehen ja jedem Menschen zur Verfügung.<br />
So einfach meine Methode aber auch ist, sie entwickelt doch jeden wichtigen<br />
willkürlichen Muskel des ganzen Körpers, und es ist klar, daß der Vorteil körperlicher<br />
Übungen um so größer sein wird, je besser man sie organisiert und je systematischer<br />
man sie durchführt.<br />
Ich gebe im folgenden eine Zusammenstellung solcher Übungen, die so ziemlich<br />
jeden wichtigeren willkürlichen Muskel des Körpers berücksichtigt. Für weitere<br />
Übungen, die man übrigens mit der Zeit auch selber zusammenstellen lernt, braucht<br />
man bloß eines der vielen, überall erhältlichen, zum Teil trefflichen Gymnastikbücher<br />
zu befragen. Frauen müssen nicht befürchten, von solchen Übungen knotige,<br />
männliche Muskeln zu bekommen. Sie könnten es gar nicht, selbst wenn sie es<br />
wollten, denn sie sind anders gebaut als die Männer.<br />
Gut durchgeübte weibliche Muskeln geben den Körper- und Gliederformen nur um<br />
so schönere, vollkommenere Linien; viele Artistinnen. Turnerinnen, Schwimmerinnen<br />
usw. liefern den Beweis dafür.<br />
Muskelübungen<br />
1. Lege dich im Bett flach auf den Rücken, so daß die Hände unter dem Kopf auf dem<br />
Kissen ruhen. Hebe den ganzen Körper zwischen Kopf und Fersen vom Bett in die<br />
Höhe. Sinke wieder aufs Bett zurück und entspanne die Muskeln. Wiederhole diese<br />
Übung zuerst fünfmal, nach und nach öfters, zum Schluß fünfzigmal.<br />
2. Lege dich im Bett flach auf den Rücken. Kreuze die Arme über der Brust, so daß die<br />
Hände die entgegengesetzten Ellbogen fassen. Hebe den Körper zu sitzender Stellung<br />
empor und ziehe zu gleicher Zeit stark an den Armen und Händen. Lasse den Körper<br />
wieder auf das Bett zurücksinken. Wiederhole zuerst fünfmal, nach und nach öfters,<br />
zuletzt fünfzigmal.<br />
3. Lege dich im Bett auf die rechte Seite, den Kopf aufs Kissen. Hebe den Körper in<br />
die Höhe, bis er nur auf der Seite des Kopfes, am äußersten Ende der Schulter und der<br />
Füße ruht. Lasse den Körper zurücksinken. Wiederhole fünf- bis fünfundzwanzigmal.<br />
Wiederhole dieselbe Übung auf der linken Seite liegend.<br />
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