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dr. med. robert g. jackson - Sapientia

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sauer empfunden und sauer genannt, sind aber basenbildend, das heißt, sie verwandeln<br />

sich im Körper zu Basen, obwohl sie außerhalb des Körpers sauer sind. Der Arzt, der<br />

selber kein Diätetiker ist, hat freilich die Gewohnheit, ihren Genuß für alle<br />

Säureerkrankungen des Körpers zu untersagen; aber in Wirklichkeit gehören diese<br />

Früchte zu den allerbesten Mitteln gegen Versäuerungszustände.<br />

Manche Spezialisten setzen Pflaumen, Zwetschgen, Rhabarber und Preiselbeeren<br />

auf die Liste der Säurebildner, weil sie kleine Mengen von Oxalsäure oder<br />

Hippursäure enthalten, die nicht leicht oxydierbar sind und daher durch die Nieren als<br />

Salze dieser Säuren ausgeschieden werden müssen; sie greifen deshalb die Nieren in<br />

gewissem Maße an. Aber ich kann das Bedenken gegen diese Früchte dennoch nicht<br />

teilen, es sei denn, daß es sich um einen Körper handelte, dessen Nieren ihre normale<br />

Leistungsfähigkeit bereits eingebüßt haben. Normale Nieren werden alle solchen<br />

Säurereste leicht ausscheiden (wie sie übrigens beständig aus anderen Quellen<br />

herrührende Reste auszuscheiden haben) und keinerlei Anhäufungen im Körpersystem<br />

zulassen, welche Ursache für Azidoseerkrankung werden könnten. Alle diese Früchte<br />

enthalten außerdem noch andere Fruchtsäuren von großem körperaufbauendem und<br />

belebendem Werte. Wollte man allerdings hauptsächlich von ihnen leben, so wäre die<br />

Situation eine andere, weil es denkbar wäre, daß sich dann Ansammlungen bildeten.<br />

Sie versäuern zwar den Urin, was gewöhnlich als Anzeichen dafür genommen wird,<br />

daß sie dem Blute Säurereste zuführen; sie dürfen aber doch nicht als für das Blut<br />

säurebildend angesehen werden, sondern sind das Gegenteil.<br />

Wären Zwetschgen säurebildend, dann müßte ich schon längst unter Versäuerung<br />

leiden, denn ich verzehre oft innert zwei oder <strong>dr</strong>ei Tagen an die zwei Pfund<br />

gewöhnliche Zwetschgen. Ich esse sie allerdings eingeweicht und nie gekocht oder gar<br />

mit Rohrzucker.<br />

Die Bekömmlichkeit der säure- und basenbildenden Nahrungsmittel ist ein<br />

vielumstrittenes Problem. So viel ist jedoch sicher: äße man reichlich und genügend<br />

von Speisen, die von allen Forschern als einwandfrei basenbildend angesehen werden,<br />

so bräuchte man sich nicht davor zu fürchten, auch von solchen Speisen in<br />

vernünftigen Mengen zu essen, die von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet nicht<br />

ganz einwandfrei sind*.<br />

Nach der obigen Liste kann aus mindestens einem Dutzend Gemüsen und doppelt so<br />

vielen Früchten samt einem Dutzend Beerenarten, die alle Basenbildner sind, gewählt<br />

werden. Mit sechzig oder mehr köstlichen Frucht- und Gemüsesorten und oben<strong>dr</strong>ein<br />

noch Milch in verschiedenartigster Beschaffenheit einerseits und mit der langen Liste<br />

säurebildender Nahrungsmittel andererseits ist es jedem einzelnen anheimgestellt, sein<br />

Blut nach Belieben normal alkalisch oder anomal azidotisch zu halten, indem er seine<br />

Diät auf basen- oder säurebildende Kost einstellt.<br />

Aber während dies theoretisch gesprochen leicht sein müßte, ist es praktisch nicht<br />

ganz so einfach. Meine eigene Erfahrung lehrt mich, daß ein durchschnittliches<br />

Verhältnis von etwa zwanzig Prozent Säurebildnern gegen achtzig Prozent<br />

Basenbildner wenigstens annähernd eingehalten werden sollte, um das richtige<br />

Gleichgewicht zwischen säurebildenden und basenbildenden Nahrungsstoffen und auf<br />

diese Weise dem Blute einen nicht sauren, einen basischen Zustand zu sichern. Wenn<br />

nicht achtzig Prozent unserer Nahrungsmenge basenbildend sind, das heißt im Blute<br />

und in der Lymphe Basen bilden, dann stauen wir in unserem Blute und den<br />

Zellenzwischenräumen Säurerückstände auf<br />

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