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epistolarum tam ab 10. cal vino quam ad eum - Archive ouverte UNIGE

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17 1556 FEBRUAR. 18<br />

(Zürcher Archiv Gestell VI. Bd. 112, ehemals Epp. Tom. VI.<br />

p. 2, föl. 1932. — Simler Bd. 90.) •<br />

Die Ton Bernn schlahend denen von Genff<br />

das Burgrächt <strong>ab</strong>.<br />

Lieber herr vnd geuatter, Es schickend die von<br />

Genff zwey jr r<strong>ad</strong>tsbotten für üch, min herrn<br />

yumm r<strong>ad</strong>t. Dann wiewol sy in vilen dingen gewichen<br />

sind in emüwerung der püntnusz mitt Bern,<br />

wollend doch die Berner sy überlangen, vnd nitt<br />

thun wie die allten Eydgnossen welche pündtnüssen<br />

gemacht, alein das ietliche Statt, ietlichs dorff<br />

etc. by siner fryheit vnd in friden blyben möchtind.<br />

Darinn <strong>ab</strong>er sind sy stössig. wenn sy in miszhäll<br />

mitt einandren kummend, h<strong>ab</strong>end sy ein rächt<br />

bestimpt zu zugesatzten vnd vff ein Obmann, den<br />

wil Bern von Basel oder Schwytz nemmen, Genff von<br />

Basel alein, wie von alter har, oder müsz es von<br />

zweyen Orten syn, von Zürich, als die irer religion,<br />

das will Bern nitt.<br />

2. Genff hat ein fryheit, wer in ir Statt schuldig<br />

ist den mügend sy ynlegen, vnd ist ir fryheit.<br />

Bernn wil nitt das man jre vnderthanen vmm<br />

schuld ynlege. da wil Genff von ir fryheit nitt.<br />

3. Anno 1540 sind vil spenn xin zwüschen<br />

Bern vtid Genff, Basel hat ein vertrag gemacht<br />

bisz vnd so lang das Burgrächt wäret. letz wil<br />

Bern des Vertrags nitt mee. Genff vermeint: diewyl<br />

sy das burgrächt erstreckind, solle der vertrag<br />

och erstreckt sin. was sy ein Pündtnusz oder<br />

burgrächt wöllind machen, vnd ein sölich h<strong>ad</strong>erspyl<br />

wider anheben? wöllind sy burger vnd fründ<br />

sin, söllind sy söliche spenn nit wider ernüwern,<br />

sunder vertragen sin laszen wie sy sind, das wil<br />

Bern nitt.<br />

4. Bern begärt: das Genff kein püntnus mitt nieman<br />

überal mee mache vnd alein an sy gebunden<br />

syend. Genff vermeint: das sye inn schwer, insonders<br />

so Bern anno 1539 innen zu Genff brieff vnd zusagung<br />

gäben innen ze verhälffen das sy mögind in<br />

der Eydgnoschafft früntsohafft, wie Rotwyl vnd<br />

Mülhusen kummen. Des wil Bern nitt hören gedänken.<br />

Ynd h<strong>ab</strong>end ouch inen <strong>ab</strong>geschlagen das burgrächt<br />

mitt inen ze nüwern, doch wöllind sy irren,<br />

deren von Genff, gute fründ vnd nachpurn sin.<br />

Genff hat innen geantwort: sy wöllind och ir gut<br />

nachpurn sin: hoffend, ob sy' glychwol lang von<br />

inen vffzogen, vnd das Burgrecht in 14 tagen vszgange,<br />

sy also menschlichs Schirms emblöszt, werde<br />

sy doch Gott schirmen, der sy biszher geschirmpt<br />

Nun wird der Adressat' als Gevatter angeredet; Bans Rudolf<br />

Eavater war <strong>ab</strong>er BuUingers Gegenschwäher da sein<br />

Söhn Ludwig des letztern Tochter Margaretha eur Frau hatte.<br />

Wir denken also lieber an Hans Ha<strong>ab</strong>.<br />

Gulvini opera. Vol. XVI.<br />

etc. Sy h<strong>ab</strong>end sunst vor einem iar den handel<br />

mitt erstreckung des Burgrächts mitt Bern anzogen,<br />

<strong>ab</strong>er Bern hat sy immer vffzogen, bisz jetz in<br />

dem end, vnd da sy vil Pannyten 8 ) h<strong>ab</strong>end, lassend<br />

sy die guten lüt dettschen : 8 ) ob filioht sy<br />

mitt übergäbung ir fryheit dem Bären vnderwürfflich<br />

wurdint etc. da so bittend die eerenlüt üch,<br />

min herrn, innen zu r<strong>ad</strong>ten : ob doch nitt ze finden<br />

wäre: diewyl doch Genff gmeiner Eydgnoschafft<br />

wol gelägen, vnd. so sy in eins frömbden<br />

herren hend käme, der Eydgnoschafft nachteilig<br />

were, sy <strong>ab</strong>er nienen lieber dann by den Eydgnossen<br />

sin wollend, das man ein Tag.beschribe vnd<br />

sy verhörte, vnd zu Pundtsgenossen annemme vnd<br />

ir, min herren, darzu helffind, oder so üch das nitt<br />

für gut ansähe : ob ir mitt hilff Basel vnd -Schaffhuscn<br />

in irem kosten gen Bern schicken wöltend,<br />

vnd mitt inen handien das sy sich dennocht der<br />

zymlikeit vermügen liessend etc. wie irs morn<br />

eigentlicher hören werdent, dann sy kummend für<br />

r<strong>ad</strong>t.<br />

* *<br />

»<br />

vnd diese geschrifft schickend mir by disem<br />

kn<strong>ab</strong>en wider, oder das ich sy bald wider h<strong>ab</strong>e.<br />

Es were gut redtind mitt ettlichen erenlüten, dann<br />

gwüszlich an diser sach vil gelägen ist. 4 )<br />

3384.<br />

SULZERUS MARBACHIO.<br />

Commendat ei Lismaninum.<br />

(Ex tomo Epp. <strong>ad</strong> Marbachios scriptarum, ed. Pecht. Francof.<br />

1684. p. 52.)<br />

2) Banditen? (ßies sind <strong>ab</strong>er bannis, nicht bandits).<br />

3) Allemannischer Provincialismus für : prügeln, beohrfeigen.<br />

(?)<br />

4) Der Empfänger der Schrift schreibt darunter: Das<br />

ander mittel als gen Bern ein Bottschafft zeschicken: ob man<br />

ettwas guts zwäschend beden Stetten finnden möchte, gfiele<br />

mir ouch, dann gwüszlioh by den 5 Ordten nitt zu erhallten<br />

(diewyl sy vnnserer Religion sind) das man sy in Schirm gemeiner<br />

Eydtgnossen vfhäme. — Was das Datum betrifft so<br />

kann euvörderst von Simler s Cmjectur der sie in den Nov.<br />

1557 setzt nicht die Bede sein. Aber auch Kampschulten können<br />

wir nicht beipflichten der an den Band unserer Abschrift<br />

{zur Zeit als er unsre CoUeetaneen in Strassburg zu Bathe<br />

zog) die Jahr zahl 1555 setzte. Bullinger schreibt: das<br />

burgrächt gange in 14 tagen vsz, das ist jedenfalls vor dem<br />

8. Febr. 1556 geschrieben, nicht <strong>ab</strong>er nothwendig schon am 25.<br />

Januar, da es ja aus dem Munde der Genfer genommen ist.<br />

2

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