PDF-Datei [7,83 MB] - Landesvereinigung für Gesundheit ...
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auch unter Kontrolle des Alters. Befragte im fortgeschrittenen Lebensalter artikulieren<br />
weniger stark ihre Unterstützungsbedarfe. Da gering gebildete und ältere Befragte aber<br />
insgesamt häufiger unter benachteiligten materiellen Bedingungen leben, wird der Bedarf an<br />
Beratung deshalb systematisch unterschätzt.<br />
Der Erstzugang zu Beratungseinrichtungen erfolgt insbesondere über Informationen durch<br />
Verwandte und Freunde oder das Internet, wobei dieser Zugang bei Familien sogar am<br />
häufigsten genannt wird. Bei Seniorenhaushalten hat der Internetzugang (noch) eine sehr<br />
viel geringere Bedeutung. Seniorenhaushalte suchen Erstinformationen häufiger über Ämter<br />
in Gemeinde/Stadt oder im Kreis bzw. bei Ärztinnen und Ärzten sowie bei Apothekerinnen<br />
und Apothekern. Für Familien haben Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Er-<br />
zieher eine etwas größere Bedeutung.<br />
Von den befragten Haushalten, die einen Beratungsbedarf benannten – ungeachtet des<br />
spezifischen Themas – haben insgesamt 65,0% auch tatsächlich eines der Beratungs-<br />
angebote in Anspruch genommen. 35,0% der Befragten formulierten zwar einen Bedarf an<br />
Unterstützung, nutzten jedoch kein entsprechendes Angebot. Die Befragten, die zwar einen<br />
Beratungsbedarf angaben, jedoch keine Hilfe in Anspruch nahmen sind<br />
überdurchschnittlich oft 65 Jahre und älter und befinden sich in einer eher mittleren sozialen<br />
Lage – sowohl im Hinblick auf das Bildungsniveau (37,0%) wie auch im Hinblick auf die<br />
materielle Ressourcenausstattung (36,9%), sie sind deutlich seltener arbeitslos (27,7%) und<br />
weisen überdurchschnittlich oft einen Migrationshintergrund auf (37,6%). Für die Nichtnut-<br />
zung werden mögliche Gründe in der folgenden Rangfolge benannt: 39,6% geben an, dass<br />
sie keine ausreichenden Informationen über verfügbare Angebote haben, 31,7% der<br />
Befragten äußern generelle Vorbehalte gegenüber professionellen Hilfsangeboten, 27,0%<br />
sagen, es wäre kein passendes Angebot in der Nähe. Nur 20,5% der Befragten benannten<br />
spezifische Zugangsbarrieren wie schlechte Erreichbarkeit, ungünstige Öffnungszeiten,<br />
fehlende freie Plätze und zu hohe Kosten. Dabei fällt auf, dass Seniorenhaushalten<br />
besonders häufig Vorbehalte gegenüber Beratungsangeboten anführen.<br />
Die durch die Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer innerhalb der letzten zwei Jahre<br />
am häufigsten genutzten Angebote sind: seniorenbezogene Beratungsangebote (14,3%),<br />
Beratungsangebote zum Thema „Recht und Verbraucherschutz“ (12,4%),<br />
Beratungsangebote zu „Arbeit, Wohnen und Finanzen“ (12,3%), „familienbezogene<br />
Beratungsangebote“ (6,4%), gefolgt von „psychosozialen Beratungsangeboten“ (5,6%),<br />
„migrantenbezogenen Beratungsangeboten“ (1,0%) und „Angeboten der Sucht- und<br />
Drogenberatung“ (0,8%).<br />
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