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PDF-Datei [7,83 MB] - Landesvereinigung für Gesundheit ...

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Neben dieser positiv zu bewertenden Problemlösungskompetenz im privaten Rahmen bzw.<br />

durch eigene Ressourcen zeigt sich jedoch auch, dass viele Nutzerinnen und Nutzer Vorbe-<br />

halte gegenüber Beratungsangeboten haben. So äußerten im Rahmen der Haushaltsbefra-<br />

gung 31,7% der Nicht-Nutzerinnen und Nicht-Nutzer (trotz zuvor artikuliertem Beratungsbe-<br />

darf) generelle Vorbehalte gegenüber professionellen Hilfsangeboten. Dieser Grund ist bei<br />

Seniorinnen und Senioren noch deutlich stärker ausgeprägt als bei Familien und hier mit<br />

42,1% der häufigste Grund <strong>für</strong> die Nicht-Nutzung von Beratungsangeboten.<br />

Auch die qualitativen Interviews zeigen, dass einige Befragte die Inanspruchnahme einer<br />

Beratungsstelle als persönliches Versagen sehen. Zusätzlich bestehen „Behördenängste“,<br />

die entweder auf realen unangenehmen Erfahrungen oder auf wahrgenommenen Vorurteilen<br />

basieren. Im ländlichen Bereich zeigen sich aufgrund der empfundenen sozialen Kontrolle<br />

(z. B. durch Nachbarn) Hemmschwellen, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Personen mit<br />

Migrationshintergrund schildern in den Interviews zusätzlich Ängste vor Stigmatisierung<br />

(z. B. wegen des Tragens eines Kopftuchs) und Sprachbarrieren.<br />

2.4 Inanspruchnahme der Beratungsangebote<br />

Kernaussagen: Die Analysen ergeben ein breites Spektrum genutzter Beratungsthemen mit<br />

einem Schwerpunkt in den Bereichen der Allgemeinen Lebenshilfe und psychosozialen<br />

Beratung/Krisenbewältigung. Vor allem im Bereich psychosozialer Beratung scheint ein<br />

Ausbaubedarf zu bestehen.<br />

Seniorinnen und Senioren äußern nicht nur weniger Probleme, sondern nutzen Beratung<br />

auch bei artikulierten Beratungsbedarfen in geringerem Umfang. Alleinerziehende und<br />

Personen mit ALG II-Bezug weisen hohe Nutzungsquoten auf. Männer, Migrantinnen und<br />

Migranten sowie Hochbetagte sind insgesamt wenig in den befragten Beratungsstellen<br />

vertreten. Diese Zielgruppen sollten daher stärker adressiert werden.<br />

Die Beratungsstellen selbst sehen einen Ausbaubedarf altersspezifischer Themen. Laut<br />

Haushaltsbefragung sind Seniorinnen und Senioren diesbezüglich jedoch schon gut erreicht.<br />

Es sollten daher insbesondere jene Themenfelder <strong>für</strong> Seniorinnen und Senioren in den Blick<br />

genommen werden, die nicht speziell seniorenbezogen sind (z. B. Finanzen, Recht,<br />

psychosoziale oder migrationsspezifische Themen).<br />

Es zeigen sich thematische Überschneidungen von Pflegestützpunkten und Seniorenservice-<br />

büros.<br />

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