Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
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100 Kapitel 7 Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
waren dagegen Eigentumsübertragungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie mit 38 % am wichtigsten, gefolgt<br />
von Verpachtungen an Dritte und Verpachtungen innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie mit jeweils 24 %.<br />
Diese drei genannten Abgabeoptionen nehmen zusammen genommen mit 80 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Anzahl<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle und 86 % <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilisierten Fläche eine dominieren<strong>de</strong> Stellung unter <strong>de</strong>n<br />
Abgabearten ein. Dabei zeigen sich allerdings erhebliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n LA-<br />
Ken.<br />
Für die hier interessieren<strong>de</strong>n Zusammenhänge erscheint beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s wichtig, dass die agrarstrukturell<br />
positiv bewerteten Abgabeformen wie Eigentumsübertragungen (in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie<br />
und an Dritte) und Verpachtungen an Dritte mit zusammengenommen 61 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabefälle<br />
bzw. 68 % <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilisierten Eigentumsfläche einen hohen Anteil an <strong>de</strong>n im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Rentenbeantragung genutzten Abgabeformen aufweisen. Demgegenüber sind die agrarstrukturell<br />
weniger positiv bewerteten Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabe an <strong>de</strong>n Ehegatten und<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabe nach § 21 Abs. 8 ALG mit 6 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle und 7 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Fläche sehr viel weniger<br />
wichtig. Auch die ambivalent betrachtete Abgabeform Verpachtung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie erweist<br />
sich mit 24 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe und landwirtschaftlich genutzten Fläche als weit weniger dominant,<br />
als die Einschätzungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Experten erwarten ließen.<br />
Insofern wird die Aussage, die HAK erbringe positive agrarstrukturelle Effekte, durch die<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Stichprobe <strong>de</strong>s AdL-Rentenzugangs 2011 unterstützt.<br />
– Bei <strong>de</strong>n Abgabearten Eigentumsübertragung und Verpachtung an Dritte ist mit Rentenantrag<br />
und Rentenbezug <strong>de</strong>s Altenteilers <strong><strong>de</strong>r</strong> Effekt eingetreten, dass wachstumswillige<br />
Betriebe die Flächen <strong><strong>de</strong>r</strong> abgeben<strong>de</strong>n Landwirte übernehmen konnten.<br />
– In <strong>de</strong>n Fällen <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsübertragung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> nachfolgen<strong>de</strong>n Betriebsleitergeneration<br />
die volle unternehmerische Verantwortung übertragen.<br />
Ob und inwieweit diese Effekte direkt o<strong><strong>de</strong>r</strong> indirekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsvoraussetzung Hofabgabe<br />
zugeschrieben wer<strong>de</strong>n können, o<strong><strong>de</strong>r</strong> ob sie möglicherweise auch ohne Hofabgabeerfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nis,<br />
allein aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> dann einsetzen<strong>de</strong>n Rentenzahlung eingetreten wären, kann<br />
nicht anhand dieser Zahlen entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Erkenntnisse hierzu versprechen die<br />
nachfolgen<strong>de</strong>n Kapitel 4 und 5.<br />
Weiterwirtschaften<strong>de</strong> Landwirte im Rentenalter<br />
In Kapitel 4 wird versucht, <strong>de</strong>n Kreis <strong><strong>de</strong>r</strong> Landwirte, die gegenwärtig nach Erreichen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Regelaltersgrenze unter Verzicht auf Altersrente aus <strong><strong>de</strong>r</strong> AdL weiterwirtschaften, genauer<br />
zu bestimmen. Grundlage hierfür war eine Son<strong><strong>de</strong>r</strong>erhebung <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlichen Alterskassen<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen-Bremen, Franken und Oberbayern, Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>bayern/Oberpfalz und<br />
Schwaben, Ba<strong>de</strong>n-Württemberg sowie Nordrhein-Westfalen.<br />
Die Son<strong><strong>de</strong>r</strong>erhebung ergab, dass in diesen Alterskassen insgesamt 4.561 landwirtschaftliche<br />
Unternehmer trotz Erreichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Regelaltersgrenze weiterwirtschaften. Die genauere