Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
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60 Kapitel 5 <strong>Agrarstrukturelle</strong> <strong>Wirkungen</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Hofabgabeklausel</strong><br />
Fragebögen) nahezu alle Kreisgeschäftsstellen geantwortet haben, waren es in Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen<br />
lediglich 10 von 30 und in Bayern 20 von 55 Kreisgeschäftsstellen. Diese Rücklaufquote<br />
im Verbund mit <strong>de</strong>n erheblichen agrarstrukturellen Unterschie<strong>de</strong>n in Bayern und<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen, die auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Heterogenität <strong><strong>de</strong>r</strong> Antworten <strong>de</strong>utlich wird, begrenzt die<br />
Aussagefähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Ergebnisse. Weiterhin wird die Vergleichbarkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Ergebnisse<br />
dadurch beeinträchtigt, da offensichtlich einige Fragen unterschiedlich aufgefasst wur<strong>de</strong>n.<br />
Von daher sind die Ergebnisse aus Westfalen-Lippe und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg aussagekräftiger<br />
als die aus Bayern und Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen. Eine ausführlichere Darstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ergebnisse<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Befragungen befin<strong>de</strong>t sich differenziert nach Lan<strong>de</strong>sbauernverbän<strong>de</strong>n im Anhang.<br />
5.1 Organisation <strong><strong>de</strong>r</strong> Expertengespräche<br />
Für die Auswahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Experten leitend war die Absicht, Personen mit einer Flaschenhalsfunktion,<br />
also mit großem Erfahrungswissen in <strong>de</strong>n für die Studie relevanten Bereichen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Hofabgabe und Hofübergabe, befragen zu können. Dabei wur<strong>de</strong> positionell (Sozialreferenten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sbauernverbän<strong>de</strong>) und reputationell (wer ist im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratung<br />
etwa bei Seminaren zu Hofübergabe und Hofabgabe als Referent häufig gefragt) vorgegangen.<br />
Die Auswahl <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Bayern, Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen und Nordrhein-Westfalen<br />
begrün<strong>de</strong>t sich zunächst aus <strong><strong>de</strong>r</strong>en agrarischer Be<strong>de</strong>utung. In Bezug auf<br />
die Kriterien „Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe“ und „Umfang <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlich genutzten Fläche<br />
(LF)“ stehen diese <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong> an erster bis vierter Stelle im Län<strong><strong>de</strong>r</strong>vergleich. Zusammen<br />
sind in diesen <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n 74 % <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlichen Betriebe angesie<strong>de</strong>lt und<br />
es wer<strong>de</strong>n dort 51 % <strong><strong>de</strong>r</strong> LF <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bund</strong>esrepublik Deutschland bewirtschaftet. Weiterhin<br />
waren die bekannten Unterschie<strong>de</strong> zwischen Nord- und Süd<strong>de</strong>utschland in <strong><strong>de</strong>r</strong> Agrarstruktur<br />
im Hinblick auf durchschnittliche Betriebsgröße, Betriebsform und sozio-ökonomische<br />
Ausrichtung und beim landwirtschaftlichen Erbrecht für die Auswahl maßgeblich. In Bayern<br />
gelten die Bestimmungen <strong>de</strong>s Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), in Ba<strong>de</strong>n-<br />
Württemberg gibt es Regionen mit erbrechtlichen Son<strong><strong>de</strong>r</strong>bestimmungen und Regionen, in<br />
<strong>de</strong>nen das BGB gilt und in <strong>de</strong>n <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen und Nordrhein-Westfalen<br />
gilt das landwirtschaftliche Son<strong><strong>de</strong>r</strong>erbrecht <strong><strong>de</strong>r</strong> Höfeordnung. Der Verzicht darauf, eines<br />
(o<strong><strong>de</strong>r</strong> alle) <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong> genauer zu untersuchen, resultiert aus <strong><strong>de</strong>r</strong> geringen<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlichen Alterssicherung in <strong>de</strong>n neuen <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, gemessen<br />
an <strong><strong>de</strong>r</strong> Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Versicherten und <strong><strong>de</strong>r</strong> Rentner und am Ausgabenvolumen. Nicht<br />
zuletzt hatte die regionale Konzentration auf die <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Bayern,<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen und Nordrhein-Westfalen <strong>de</strong>n Vorteil, <strong>de</strong>n mit dieser Metho<strong>de</strong> verbun<strong>de</strong>nen<br />
erheblichen Aufwand zu begrenzen.<br />
Zusätzlich sollte auch die Perspektive lokaler Personen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, die die<br />
Landwirte vor Ort beraten und daher unmittelbarer als etwa die Sozialreferenten <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan-