Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
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Kapitel 7 Ergebnisse und Schlussfolgerungen 109<br />
beerfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nisses als einzelnen Teil in diesem Gefüge exakt bestimmen zu können. Dies<br />
gilt in größerem Maße für das Anliegen, die zukünftigen Folgen einer etwaigen Abschaffung<br />
in finanzieller Hinsicht, aber auch in <strong>de</strong>n potenziellen Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nmarkt<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Landwirtschaft<br />
abzuschätzen.<br />
Dabei spielt sicherlich die Schwierigkeit eine wichtige Rolle, aussagekräftige Daten zur<br />
Auf- und Abgabe landwirtschaftlicher Betriebe und die diesen zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n familiären<br />
Entscheidungsprozesse zu fin<strong>de</strong>n. Die geschil<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Probleme konnten teilweise über<br />
Son<strong><strong>de</strong>r</strong>erhebungen <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlichen Alterskassen verringert wer<strong>de</strong>n. Als hilfreich<br />
erwiesen sich auch die vom Autor in <strong>de</strong>n <strong>Bund</strong>eslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Bayern,<br />
Nordrhein-Westfalen und Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen durchgeführten Expertengespräche mit Personen,<br />
die sich in einer Flaschenhalsposition in Bezug auf Hofübergaben und -aufgaben in<br />
Landwirtsfamilien befin<strong>de</strong>n und daher über die Praxis im jeweiligen <strong>Bund</strong>esland/<strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen<br />
Region Auskunft geben können. Mithilfe dieser Expertengespräche war es möglich,<br />
das Themenfeld exakter abzustecken und Einblicke in komplexe Zusammenhänge zu<br />
gewinnen. Aber natürlich sind Expertenmeinungen immer ein vermittelter Blick auf das<br />
reale Geschehen, weil lediglich Einschätzungen eines relativ kleinen Kreises von Experten,<br />
die sich zu <strong>de</strong>n Handlungen und Motiven <strong><strong>de</strong>r</strong> Landwirtsfamilien im Kontext <strong>de</strong>s Generationenwechsels<br />
äußern, erfasst wer<strong>de</strong>n können. Insofern hat die gewählte Vorgehensweise<br />
auch Nachteile im Hinblick auf die Verlässlichkeit und intersubjektive Nachvollziehbarkeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Ergebnisse im Vergleich etwa zu einer großen standardisierten Befragung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> direkt Betroffenen.<br />
Bei <strong>de</strong>n Expertengesprächen wur<strong>de</strong> aber auch <strong>de</strong>utlich, wie komplex und differenziert die<br />
Zusammenhänge und wie vielfältig die entscheidungsbestimmen<strong>de</strong>n Faktoren neben <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
HAK sind. Diese liegen in <strong>de</strong>n persönlichen und familiären Bedingungen, in <strong>de</strong>n ökonomischen<br />
Bedingungen <strong>de</strong>s Betriebes und seiner Entwicklungsperspektiven und nicht zuletzt<br />
auch im Bereich an<strong><strong>de</strong>r</strong>er institutioneller Rahmenbedingungen (Steuerrecht, Erbrecht,<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>recht). Die Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Analysen in <strong>de</strong>n Kapiteln 3, 4 und 5 ver<strong>de</strong>utlichen diese<br />
Komplexität <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenhänge. Insgesamt enthalten sie durchaus Belege für die Auffassung,<br />
dass die HAK positive agrarstrukturelle <strong>Wirkungen</strong> hat.<br />
Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Stichprobe <strong>de</strong>s AdL-Rentenzugangs 2011 in Kapitel 3<br />
und dabei <strong><strong>de</strong>r</strong> hohe Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabearten Eigentumsübertragung und Verpachtung an<br />
Dritte belegen, dass wachstumswillige Betriebe die Flächen <strong><strong>de</strong>r</strong> abgeben<strong>de</strong>n Landwirte<br />
früher übernehmen konnten als dies ohne HAK <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall gewesen wäre. Agrarstrukturell<br />
positiv bewertet wer<strong>de</strong>n auch die Fälle <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsübertragung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, bei <strong>de</strong>nen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> nachfolgen<strong>de</strong>n Betriebsleitergeneration die volle unternehmerische Verantwortung<br />
übertragen wur<strong>de</strong>. Die Auffassung, dass diese Effekte zumin<strong>de</strong>st teilweise <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsvoraussetzung<br />
Hofabgabe zugeschrieben wer<strong>de</strong>n können, wird indirekt durch die Analyse<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> trotz HAK weiterwirtschaften<strong>de</strong>n Landwirte in Kapitel 4 und direkt durch die Aussa-