Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kapitel 3 Abgabeverhalten und Flächenmobilisierung bei Landwirten … 41<br />
cherer Hofnachfolger in Bayern auf <strong><strong>de</strong>r</strong> einen und Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland<br />
auf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite liefern. Der Freistaat Bayern hat laut LZ 2010 <strong>de</strong>n höchsten Anteil<br />
sicherer Hofnachfolger, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich <strong>de</strong>utlich vom vergleichsweise geringen Anteil in Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz und Saarland abhebt. Allerdings erklärt die Anzahl sicherer Hofnachfolger<br />
nicht <strong>de</strong>n durchaus vergleichbaren Anteile dieser Abgabeart in NB (19 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe,<br />
32 % <strong><strong>de</strong>r</strong> LF), NRW (18 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe, 29 % <strong><strong>de</strong>r</strong> LF) und BW (19 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe, 34 %<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> LF). Bezogen auf Haupterwerbsbetriebe liegt <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil sicherer Hofnachfolger in<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen (38,3 %) und Nordrhein-Westfalen (37,0 %) <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m in Ba<strong>de</strong>n-<br />
Württemberg (29,7 %).<br />
Erhebliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n LAKen liegen auch bei <strong>de</strong>n Anteilen <strong><strong>de</strong>r</strong> Verpachtung<br />
an Dritte vor. Im Schnitt sind es 31 % aller Abgaben (24 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Flächen), wobei<br />
NB mit 41 % (30 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Flächen) aller Abgaben an <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze <strong><strong>de</strong>r</strong> LAKen, NOS mit<br />
26 % (16 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Flächen) aller Abgaben am En<strong>de</strong> liegt. Dies erscheint <strong>de</strong>shalb bemerkenswert,<br />
als gera<strong>de</strong> in Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>bayern/Oberpfalz und Schwaben eine Vergrößerung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
durchschnittlichen Betriebsgrößen <strong><strong>de</strong>r</strong> bestehen<strong>de</strong>n Betriebe durch Flächenkauf o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zupachtung<br />
von Dritten agrarstrukturell dringlicher erscheinen wür<strong>de</strong> als in Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen.<br />
Nimmt man die Eigentumsübertragung an Familienfrem<strong>de</strong> hinzu, so fällt auf, dass die<br />
nord- und west<strong>de</strong>utschen LAKen Schleswig-Holstein, Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen-Bremen und Nordrhein-Westfalen<br />
beim AdL-Rentenzugang 2011 mit 31 %, 37 % und 32 % <strong><strong>de</strong>r</strong> LF anteilig<br />
mehr Möglichkeiten für aufstockungswillige Betriebe geschaffen haben als die süd<strong>de</strong>utschen<br />
LAKen HRS (28 %), FOB (28 %), NOS (18 %) und BW (29 %).<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Summe <strong><strong>de</strong>r</strong> agrarstrukturell positiv bewerteten Abgabearten Verpachtung an<br />
Dritte und eigentumsrechtliche Übergabe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie und an Dritte in Tabellen 3.2<br />
ergibt sich ein homogeneres Bild, weil hier die relativ hohen Anteile <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsübertragung<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie in <strong>de</strong>n bayerischen LAKen ausgleichend wirken. Der agrarstrukturell<br />
positiv bewertete Effekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabeart Eigentumsübertragung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie liegt in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> vollständigen Übertragung <strong><strong>de</strong>r</strong> unternehmerischen Verantwortung auf <strong>de</strong>n Nachfolger,<br />
im Unterschied etwa zu einer Verpachtungslösung. Bezogen auf die mobilisierte LF liegen<br />
hier die bayerischen LAKen mit jeweils 74 % vorn, SH (70 %), NB (68 %), BW (63 %)<br />
und NRW (62 %) dahinter. Bei HRS verteilen sich dagegen lediglich 44 % <strong><strong>de</strong>r</strong> LF auf die<br />
angeführten agrarstrukturell beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s positiv bewerteten Abgabearten.