Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel ... - vTI - Bund.de
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Kapitel 5 <strong>Agrarstrukturelle</strong> <strong>Wirkungen</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Hofabgabeklausel</strong> 69<br />
Kreise Ostero<strong>de</strong> und Hil<strong>de</strong>sheim als Beispiele für die bei<strong>de</strong>n Extrempositionen benannt. In<br />
Ostero<strong>de</strong> seien die Übergaben wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> kärglichen Wirtschaftssituation häufig sehr<br />
schwierig, in Hil<strong>de</strong>sheim sei die Alterssicherungs-Situation in aller Regel unproblematisch.<br />
Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlichen Altersrente belaufe sich im Durchschnitt auf ein<br />
Viertel, aber in kleineren Betrieben könne dieser Anteil manchmal sogar die Hälfte ausmachen<br />
(Experte 12). Das seien dann die Betriebe, die keinen Nachfolger haben und damit<br />
auch vom Hofnachfolger kein Baraltenteil beziehen können, so diese darauf auf angewiesen<br />
seien, einen Großteil ihrer Alterseinkünfte auf <strong>de</strong>n Pachtmarkt zu realisieren. Dann<br />
gebe es natürlich eine direkte Abhängigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Einnahmen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Größe <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsflächen,<br />
die eben in Regionen mit einer historisch begrün<strong>de</strong>ten, kleinbetrieblichen Agrarstruktur<br />
häufig eher gering ausfallen. Auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Experten bestätigen, dass sich die Alterssicherungs-Situation<br />
von Zukunftsbetrieben im Regelfall <strong>de</strong>utlich positiver darstelle<br />
als die von auslaufen<strong>de</strong>n Betrieben, weil Erstere dafür <strong>de</strong>utlich mehr ergänzend getan hätten<br />
als Letztere. Bei Zukunftsbetrieben seien die Zahlungen <strong><strong>de</strong>r</strong> landwirtschaftlichen Alterskasse<br />
häufig eher „Taschengeld o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zubrot“ (Experte 7).<br />
Bei <strong>de</strong>n Betrieben, bei <strong>de</strong>nen Altersrente und Altenteil o<strong><strong>de</strong>r</strong> Pacht die einzigen verfügbaren<br />
Bestandteile <strong><strong>de</strong>r</strong> Alterssicherung seien, sei die finanzielle Abhängigkeit vom Betrieb<br />
stärker, als bei Betrieben, die privat vorgesorgt hätten o<strong><strong>de</strong>r</strong> über an<strong><strong>de</strong>r</strong>e gewerbliche Einkommensquellen<br />
verfügten. Bei diesen Betrieben sei nicht selten die Sorge vorhan<strong>de</strong>n,<br />
dass das Einkommen im Alter und die finanzielle Absicherung nicht ausreichen könnten,<br />
wenn abgegeben wer<strong>de</strong>. Daraus resultiert dann eine geringere Bereitschaft, <strong>de</strong>n Hof<br />
frühzeitig o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Erreichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Regelaltersgrenze abzugeben als bei einer Konstellation,<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>weitige Alterseinkünfte zur Verfügung stehen (Experte 19). Den Betriebsleitern<br />
die sich in ihren Alterseinkünften vom Betrieb abhängig gemacht haben und<br />
nicht an<strong><strong>de</strong>r</strong>weitig vorgesorgt hätten, wür<strong>de</strong> das Abgeben <strong>de</strong>utlich schwerer fallen. Dies sei<br />
auch eine Folge <strong>de</strong>s Umstands, dass die Einkommen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Landwirtschaft <strong>de</strong>utlich volatiler<br />
gewor<strong>de</strong>n seien. Auf die Frage, wie häufig Altenteil und Altersrente die einzigen verfügbaren<br />
Bestandteile <strong><strong>de</strong>r</strong> Alterssicherung seien, wagte nur ein Experte die subjektive<br />
Einschätzung, dass dies bei ungefähr <strong><strong>de</strong>r</strong> Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebsleiterfamilien im Ruhestand<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Fall sei.<br />
Allerdings sehe <strong><strong>de</strong>r</strong> Trend in Zukunft an<strong><strong>de</strong>r</strong>s aus, zum einen aufgrund einer stärkeren<br />
privaten Vorsorge und zum zweiten aufgrund <strong>de</strong>s Tatbestands, dass eine wachsen<strong>de</strong> Zahl<br />
von Hofübergebern auf Einkünfte aus Win<strong>de</strong>nergie, Biogasanlagen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Solaranlagen zurückgreifen<br />
können, die dann als Einkünfte weiterhin <strong>de</strong>m Altenteiler zufließen (Experten<br />
12 und 8).<br />
Insgesamt vermittelten die Aussagen <strong>de</strong>n Eindruck, dass die landwirtschaftliche Altersrente<br />
im Durchschnitt wohl zwischen ein Viertel und ein Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong> Alterseinkünfte ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Die Bandbreite zwischen <strong>de</strong>n Landwirten ist dabei aber sehr groß. Als Konsequenz dieser