22.07.2013 Aufrufe

Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

349<br />

zu werden. Er darf das Haus nicht mehr verlassen und keine<br />

Besuche mehr empfangen, da er sonst intriguiert. Der Ernst der<br />

Lage gebietet diesen Schritt. Es gibt keine Schonung und kein<br />

Mitleid für Macchio und es gibt keine Rücksicht auf Wien. Die<br />

jämmerliche Entschlusslosigkeit Macchios kann uns zum Ver-<br />

hängnis werden. Er hatte die Flinte ins Korn geworfen und mit<br />

den Amerikanern bereits wegen Übernahme der Geschäfte ver-<br />

handelt. Ein Mann, der Weinkrämpfe bekommt, wenn er den<br />

Boden unter sich schwanken fühlt, muss weg erbarmungslos. Das<br />

Schicksal von Millionen, die Früchte der Blutopfer der Nation,<br />

die Zukunft unseres Vaterlandes kann nicht von der Unfähigkeit<br />

eines Mannes abhängen, der hier unsere Arbeit vereitelt. Ich bitte<br />

E. E. sich die Verantwortung zu vergegenwärtigen, die Sie dem<br />

deutschen Volke und der Geschichte gegenüber übernehmen,<br />

wenn sie uns weiter in Abhängigkeit von diesem Schwach köpf<br />

belassen. Wird er krank, ist die Lage geklärt, Zeit für Ersatz ist<br />

zu kurz und Verhandlungen gehen von selbst in eine Hand, was<br />

sonst nur schwer zu erreichen wäre. Stehe Wien gegenüber eventuell<br />

für jedes Wort dieser Depesche ein.<br />

Erzberger.»<br />

Aufzeichnung am 15. Mai»<br />

Um 4 Uhr Nachmittags bringt Graf Berchem die Nachricht,<br />

dass das alte Kabinett wiederkehre, eventuell verstärkt durch<br />

Bisolati und Barzilai. Giolitti habe vollständig versagt. Die Wieder-<br />

kehr des alten Kabinetts bedeute den Krieg. Der junge Eattazzi<br />

erscheint gegen 8 ½ Uhr mit der Mitteilung, dass Giolitti nichts<br />

mehr machen könne. Er sei körperlich und geistig völlig zusammen-<br />

gebrochen und nicht mehr fähig, der Kammersitzung beizuwohnen.<br />

Er werde am Montag abreisen.<br />

«Rom, den 15. Mai 1915.<br />

Auswärtig, Deutsche Botschaft Wien,<br />

Pater Graf Andlau, Universitätsplatz, I. Wien.<br />

Empfangen Sie herzlichsten Dank für Ihre erfolgreichen<br />

Bemühungen; Heiliger Vater lässt Ihnen besonders herzlich<br />

danken, Er hat erklärt, dass jede Einengung der gemeinsam von<br />

den Botschaftern Deutschlands und Österreichs aufgestellten<br />

Konzessionen Österreichs unabwendbar zum Kriege führen müsse<br />

und dass er jede Zurücknahme dieser Konzessionen durch Öster-<br />

reich als eine persönliche Kränkung ansehen müsse, da der Heilige<br />

Vater sich ganz besonders für diese österreichische Offerte ein-<br />

setzte. Aus der gesamten Situation ergibt sich, dass gerade in<br />

diesen Tagen in Wien mit besonderem Hochdruck gearbeitet<br />

werden muss. Der Kabinettswechsel gibt nicht den mindesten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!