Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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tigere Einsicht ihrer eigenen Interessen besitzen, als dass sie die
grossen Vorteile einer friedlichen Lösung von sich weisen und
Italien der russischen und französischen Übermacht ausliefern
würden.
Aufregenden Gerüchten gegenüber würde ich eine gewisse
Skepsis und kaltblütige Ruhe zur Schau tragen und ohne viel
damit zu prahlen, auf die sehr günstige militärische Situation als
auf etwas Selbstverständliches hinweisen. Tatsächlich ist bei den
Dardanellen laut Ausspruch aller kompetenten Autoritäten nichts
zu befürchten, während im Westen und Osten militärische Erfolge
gegen die Entente zu erhoffen sind.
Schliesslich wäre es gar nicht schlecht, bei sich bietender Ge-
legenheit in einer geschickt hingeworfenen Anspielung merken zu
lassen, dass Vorbereitungen getroffen worden sind um gegen alles
Erwarten sich doch meldende neue Feinde mit entsprechenden
Kräften vorzugehen.
Ich habe getrachtet Dir ein genaues Bild der Situation zu
geben, sowie dieselbe mir aus Zusammenfassung der verschiedenen
Informationen und Symptome erscheint. Ereilich ist diese eine
Kombination, für deren Richtigkeit ich keine absolute Sicherheit
geben kann. Alles in Allem ist die Lage gewiss unbequem und unsere
Aufgabe schwer. Die Partie muss mit grosser Zähigkeit und Ruhe,
aber auch mit dem festen Entschluss gespielt werden, die im
Rahmen der Möglichkeit liegenden notwendigen Opfer recht-
zeitig zu bringen: in dieser Weise wird es hoffentlich gelingen den
Frieden mit Italien und damit den Sieg über die Entente zu
sichern.
Mit warmer Freundschaft
Dein ergebener Tisza.
1045.
Gr. Czernin válasza gr. Tisza Istvánnak.
Den 3. Mai 1915.
Lieber Freund!
Innigen Dank für Deinen interessanten langen Brief über I.*
Ich habe sofort mit Bratianu in Deinem Sinne gesprochen. Es
war unbedingt notwendig für mich, endlich die Rolle eines Trottels,
* Italien.