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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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276<br />

Dass ich noch eine Konzession am Isonzó in petto habe, sei<br />

Herrn von Jagow bekannt, ebenso wie dass ich dieselbe durch<br />

Grafen Goluchowski in dem Falle machen würde, wenn hiedurch<br />

das Zustandekommen des Akkords mit Italien gesichert würde.<br />

Bin Weitergehen in den Zugeständnissen erschiene mir aber<br />

unmöglich, zunächst schon deshalb, weil dieselben sonst an den<br />

Lebensnerv der Monarchie griffen, wie dies ja auch von der deut-<br />

schen Eegierung anerkannt worden sei. Zudem müsste aber auch<br />

Italien, welches sich über die Bedeutung einzelner seiner Postulate<br />

für uns wohl im klaren sei, aus deren Annahme den Schluss ziehen,<br />

dass wir uns selbst bereits als völlig verloren betrachten und dass<br />

überdies so weitgehende Zugeständnisse von uns wohl nur mit<br />

dem Hintergedanken gemacht würden, das Zedierte bei der nächsten<br />

Gelegenheit zurückzuerobern. Sowohl der Eindruck unserer gänz-<br />

lichen Wertlosigkeit, wie die Überzeugung, dass bei uns in Zu-<br />

kunft nicht der Bündnis-, sondern der Rachegedanke vorwalten<br />

werde, würde aber Italien vollends zum Kriege und nicht zur<br />

friedlichen Auseinandersetzung mit uns bewegen müssen.<br />

Euer Durchlaucht wollen ferner Herrn von Jagow versichern,<br />

dass ich mich keineswegs dem Ernste der Situation versehliesse.<br />

Auch hier verdichten sich die Nachrichten, dass die Verhandlungen<br />

Italiens mit der Triple-Entente seitens der letzteren mit höchstem<br />

Nachdrucke geführt werden. In diesem Umstände, wenn er sich<br />

bestätigt, würde aber im Falle des Abschlusses jener Verhand-<br />

lungen nur der von langer Hand getroffene Entschluss Italiens,<br />

sich unseren Gegner anzuschliessen und den Konflikt mit uns<br />

herbeizuführen, zu erkennen sein. Auch die von Fürst Bülow ge-<br />

meldete Äusserung des Königs von Italien, der Krieg sei eine<br />

Notwendigkeit für die Dynastie und die Armee, würde, falls sie<br />

sich bewahrheitet, nur beweisen, dass bei dem eventuellen Kriegs-<br />

willen Italiens die Furcht vor einer hauptsächlich von den An-<br />

hängern der Triple-Entente herbeigeführten Bevolution und die<br />

speziell von dem Generalstabschef präkonisierte Notwendigkeit<br />

der moralischen und militärischen Regeneration Italiens durch<br />

einen Krieg ausschlaggebend wären. Auch in diesem Falle würde<br />

somit das Plus oder Minus unserer Konzessionen und vollends<br />

der Ton unserer jeweiligen Äusserungen gegenüber Italien völlig<br />

irrelevant sein. Nebenbei bemerkt könne von einer intransigenten<br />

Sprache unseres Botschafters in Born wohl nicht die Bede sein,

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