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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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37<br />

.Fall vereiteln; Italien abrinden, Rumänien gegenüber in einer<br />

Weise Stellung nehmen, dass es keine Lust habe kriegerisch gegen<br />

uns aufzutreten.<br />

Womit Italien abzufinden sein wird, ist eine offene Frage. Wir<br />

müssen trachten möglichst wenig zu zahlen und eine Amputation,<br />

wenn möglich, zu vermeiden. Neben der Geschicklichkeit und Ent-<br />

schlossenheit unserer und der deutschen Diplomatie hängt dies<br />

vor Allem von der Kriegslage im Osten und Westen ab. Wir werden<br />

den Faden nicht zerreissen, die Verhandlungen aber, ohne uns zu<br />

engagieren, in die Länge zu ziehen trachten, um die zu erschaffende<br />

•günstige Gestaltung der militärischen Lage wirken zu lassen.<br />

Italien will ein Geschäft machen, ist aber im Grunde friedlich ge-<br />

sinnt und weiss die verhängnisvollen Folgen einer Verfeindung<br />

mit uns für seine Zukunft einzuschätzen. Dies sind Momente,<br />

welche unsere Politik ausnützen muss.<br />

Ist die italienische Gefahr beseitigt, dann können wir Rumä-<br />

nien zurückhalten. Die Teilnahme der Türkei an dem Kriege<br />

äussert auch hier eine wohltuende Wirkung. Wenn man auch von<br />

direkter Teilnahme der türkischen Armee an den Kämpfen gegen<br />

Rumänien absieht, so hat Bulgarien vollständige Rückendeckung<br />

erhalten und der Gedanke an einen bulgarischen Angriff wird<br />

einen sehr grossen Druck auf die Entscheidungen Rumäniens aus-<br />

üben. Ich halte einen Angriff Rumäniens, natürlich immer voraus-<br />

gesetzt, dass wir den Russen standhalten können – für höchst un-<br />

wahrscheinlich, wenn sie wissen, dass wir dem in Siebenbürgen ein-<br />

dringendem Teile der rumänischen Armee ernsten Widerstand<br />

leisten werden. Stehen wir Ende Februar, mit der gut etablirten<br />

Südarmee im Norden der Save und der Donau, so sind wir wohl<br />

im Stande, dies zu tun, da ein Teil der Südarmee für die Defensive<br />

gegen Serbien genügen würde und die dort verfügbaren Truppen<br />

den Kern unserer siebenbürgischen Armee bilden könnten. Es ist<br />

nur notwendig den Glauben an unsere Wehrfähigkeit in Rumänien<br />

zu erwecken.<br />

Es ist dies leider ein sehr wichtiger Faktor. Das Land steht<br />

auf dem Scheidewege, die öffentliche Meinung wird mit allen Mit-<br />

teln bearbeitet und gegen uns verhetzt; mit dem Tode König<br />

Carols ist der starke Damm verschwunden, der die Volksstimmung<br />

zwischen gewissen Grenzen gehalten hätte. Wenn die öffentliche<br />

Meinung vom Glauben unserer Wertlosigkeit durchdrungen wird.

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