Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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Telegramm nach Berlin am 7. Mai.
«Wenn Krieg ausbricht, ist nach meiner hier gewonnenen
Überzeugung ganz besonders durch strenge Censur alles hint-
anzuhalten, was den Aasbruch nationaler Leidenschaft fördern
oder einen Volkskrieg gegen Italien hervorrufen würde. Wir müssen
uns Möglichkeit offen halten, im Falle eines hier leicht möglichen
Regierungswechsels einen Separatfrieden zu schliessen.
Erzberger
Bülow.»
Aufzeichnung am 8. Mai.
Aus den vielen Konferenzen, die an diesem Tage mit Abge-
ordneten, Prälaten, Politikern u. s. w. stattgefunden haben,
ergibt sich immer deutlicher, dass von allen Seiten das Misstrauen
gegen Österreich wächst, da man allseitig hört, Bülow verspreche
alles mögliche und die österreichischen Instruktionen seien dann
immer weit weniger entgegenkommend.
Telegramm nach Berlin am 8. Mai.
«Wie ich von verschiedenen italienischen Beamten höre, ver-
mehren die wiederholten Unstimmigkeiten der Instruktionen von
Berlin und Wien das schon vorhandene Misstrauen der italienischen
Krone und Regierung in das Ungeheuere und machen jede Arbeit
für Aufrechterhaltung des Friedens zunichte. Geht die Wiener
Wirtschaft so weiter, haben wir in einigen Tagen den Krieg. Übel
angebrachte Wiener Empfindlichkeiten können in diesen Stunden
keine Beachtung finden.
Erzberger
(en clair) Bülow.»
Am Abend desselben Tages wird mir von vertrauter zuver-
lässiger italienischer Seite über das Ergebnis des Ministerrates
mitgeteilt,
dass für den Krieg stimmten: Inneres Salandra; Äusseres
Baron Sonnino; Kolonien Martini; Krieg Zupelli;
dass für den Frieden stimmten: Unterricht Grippo; Ackerbau
Cavasola; Post Rissio, und dass zweifelhaft die anderen Minister
seien. Die Richtigkeit dieser Liste hat der weitere Verlauf bestä-
tigt. Drei Minister haben sich im Ministerrat gegen den Krieg-
erklärt.
Telegramm nach Berlin am 9. Mai.
«Entwicklung der Dinge hat mich von Notwendigkeit end-
gültiger Ausschaltung Macchios überzeugt. Wollen E. E. umgehend
dahin wirken, dass er von Wien heute noch angewiesen wird, krank