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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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eine derartige grosse Aktion eben im Zuge ist, von welcher ich mir einen<br />

entscheidenden. Einfluss auf die ganze Lage erwarte.<br />

Diese Aktion beginnt in wenigen Tagen, ihre Wirkung müsste sich<br />

längstens bis Mitte Feber äussern.<br />

Es kommt also jetzt darauf an, diese Aktion abzuwarten und Ins<br />

zu ihrer Entscheidung die politische Situation zu halten und nirgends<br />

auch nur irgendwelche Konzessionen zu machen. So weit meine Orien-<br />

tierung reicht, soll die Consulta am 18. Eeber zusammentreten und bei<br />

diesem Anlass die Forderung zum Eingreifen gegen die Monarchie stellen,<br />

falls dies nicht freiwillig bereit wäre, die von der Irredenta verlangten<br />

Abtretungen eintreten zu lassen. Ehe aber Italien eingreift, glaube ich<br />

kaum, dass Rumänien eingreifen würde – und so dürften wir etwa vier<br />

Wochen Zeit haben – welche eben für den entscheidenden Schlag in<br />

Galizien ausgenützt werden sollen.<br />

Dies die aktuelle Lage!<br />

Mit dieser Aktion wird auch das Vordringen der Russen aus der<br />

Bukowina nach Ungarn, beziehungsweise Siebenbürgen gehemmt, ganz<br />

abgesehen davon, class bisher russische Truppen noch nirgends auf<br />

siebenbürgisches Gebiet gelangt sind, gestern ein russischer Angriff von<br />

Kimpolung sehr blutig abgewiesen wurde und die bei Kirlibaba stehen-<br />

den Russen heute von unseren Truppen angegriffen werden.<br />

Wer aus diesen secundären Vorgängen auf unsere Impotenz schliesst,<br />

möge bedenken, dass wir im Verein mit einem Teil der deutschen Kräfte,<br />

welche aber auch jetzt nur die Hälfte * der unseren betragen, in einer<br />

750 Kilometer langen Front durch fünf Monate das Vordringen der<br />

gesamten europäischen und asiatischen Heeresmacht Russlands zum<br />

Stehen gebracht haben und dem Feind jetzt hoffentlich einen Rück-<br />

schlag bereiten werden.<br />

Bezüglich Verwendung der Balkanstreitkräfte sind auch alle Mass-<br />

nahmen erwogen, für den Fall eines Eingreifens Rumäniens, das Detail<br />

entzieht sich der Erörterung; aber auch in dieser Hinsicht erübrigt<br />

vorläufig nur das Abwarten des Resultates der im Vorstehenden an-<br />

geführten Aktion in Galizien.<br />

Ich will nun noch die übrigen von Euer Exzellenz angeregten Fragen<br />

berühren und meiner diesbezüglichen Anschauung x\usdruck geben.<br />

Ich bin gegen jedwede freiwillige Abtretung von Teilen des jetzigen<br />

Gebietes der Monarchie, würde aber den Konzessionen zustimmen, welche<br />

man Italien in Albanien macht; dem diesbezüglichen Drängen der<br />

Deutschen, welche auf unsere Kosten ihre Situation bessern möchten,<br />

wäre entschieden entgegenzutreten.<br />

Wir müssen trachten Bulgarien dahin zu gewinnen, dass es Rumä-<br />

nien in Schach hält; kein Geldopfer darf diesbezüglich gespart werden;<br />

jede Entschädigung Bulgariens auf Kosten Serbiens wäre zuzugestehen.<br />

In Siebenbürgen selbst müssen alle Mittel aufgewendet werden, um<br />

die loyalen Elemente zu halten, die feindliche Propaganda aber zu unter-<br />

drücken.<br />

Der Glaube an unsere Wehrfähigkeit wird auch in Rumänien am<br />

1 festen durch einen Erfolg gegen Russland wachgerufen.<br />

Die feste Haltung unserer Politik muss dazu beitragen diesen<br />

Glauben zu erwecken und rege zu erhalten; überdies muss in Rumänien<br />

* Anfänglich kaum ein Viertel.

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