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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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Telegramm, nach Berlin über Besprechung mit Honnino am <strong>3.</strong> Mai.<br />

«Sonnino betonte zunächst, dass es sich in Italien Dicht ledig-<br />

lich um territorialen Gewinn, sondern um die Sicherung nationaler<br />

Interessen und um die Stellung der Monarchie handle, die die<br />

Wurzeln ihrer Kraft aus den nationalen Gedanken ziehe und daher<br />

in nationalen Fragen nichts versäumen dürfe, wolle sie sich nicht<br />

mit dem Volksempfinden in Widerspruch setzen. Zu meinem Vor-<br />

schlag bezüglich unserer etwaigen Garantie für die Forderungen<br />

Italiens bemerkte er, er werde sich den Gedanken überlegen,<br />

könne aber nicht verhehlen, dass die bisherigen Erfahrungen ihn<br />

nicht sehr ermutigten. Wir verhandeln seit 6 Monaten, Berlin<br />

und Fürst Bülow hätten, wie er anerkenne, Alles getan, es sei<br />

aber wiederholt vorgekommen, dass die direkten amtlichen Erklä-<br />

rungen, die Wien hier machte, auch nicht annähernd dem ent-<br />

sprechen, was ihm von Berlin aus als nunmehr erreicht und ge-<br />

sichert bezeichnet worden war. Man könne es ihm nicht verargen,<br />

wenn er unter solchen Umständen Zusagen, die nicht direkt und<br />

amtlich aus Wien kämen, keinen entscheidenden Wert beilegen<br />

könne. Wir müssten unseren ganzen Einfluss in Wien aufbieten,<br />

dass man dort ohne Umschweife, klipp und klar und schleunig<br />

entgegenkomme. Das von mir bezüglich der Offerten der Intesa<br />

Gesagte könne er nur anhören, er könne aber nicht darauf ant-<br />

worten. Dass unsere militärische Lage gut sei, erkannte er an.<br />

Der Quarto-Feier komme grössere politische Bedeutung nicht zu,<br />

der Gang ernster Geschäfte könnte durch eine solche «buffonata»<br />

nicht gestört werden. Ich solle aber mit Salandra über die vom<br />

Grossorient Eom geplante Kundgebung reden. Zum Schluss be-<br />

tonte er nochmals, dass rasche und glatte Erledigung absolut not-<br />

wendig sei. Unterredung bestätigte mir, den schon anderwärts<br />

gewonnenen Eindruck, dass Sonnino mit Intesa noch kein Abkom-<br />

men getroffen, jedoch Alles so vorbereitet hat, dass er an dem Tag,<br />

an dem unsere Verhandlungen scheitern oder er gegenüber öffent-<br />

licher Meinung Entscheidung nicht mehr hinauszögern zu dürfen<br />

glaubt, dort abschliessen kann. Für uns kann und darf es kein<br />

Zaudern und kein Schwanken geben, wir müssen Österreich mit<br />

Bestimmtheit, wenn dies nicht genügt, mit Rücksichtslosigkeit<br />

binnen drei Tagen zum Nachgeben zwingen. Anderenfalls ist unsere<br />

Sache hier aufzugeben.<br />

Erzberger gez. Bülow.»<br />

Telegramm nach Berlin über Besprechung mit Salandra am 4. Mai.<br />

«Es sei wiederholt vorgekommen, class Deutschland Zu-<br />

sicherung Österreichs in diesem oder jenem Punkte in Aussicht<br />

gestellt, Wien sie aber einige Tage später verleugnet habe.<br />

Erzberger<br />

Bülow.»

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