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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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zeitigem Eingreifen abzuwenden ist. Italien gegenüber haben wir<br />

eine nicht allzulange befestigte Grenze. In Rumänien kann viel-<br />

leicht durch überraschendes Eingreifen unserer am nächsten dieses<br />

Landes liegender Streitkräfte die Mobilisierung und der Aufmarsch<br />

gestört und eventuell Bulgarien zum Losschlagen mitgerissen<br />

werden.<br />

Sind wir heute in der Lage, Offensivstösse auf dem alten<br />

Kriegsschauplatze mit Aussicht auf Erfolg in Angriff zu nehmen,<br />

so müssen wir aus unseren dortigen Stellungen sehr beträchtliche<br />

Kräfte abziehen können, ohne dadurch die Möglichkeit eines<br />

ernsten Widerstandes in unseren befestigten Stellungen zu nehmen.<br />

Wir müssen also dasjenige Minimum gegen die Russen, sowie<br />

in Frankreich und Flandern belassen, was eine für den Feind<br />

verlustreiche, zähe Defensive ermöglicht und uns mit aller ver-<br />

fügbaren Kraft rechtzeitig auf die neuen Feinde werfen.<br />

Es steht ausschliesslich den kompetenten militärischen Auto-<br />

ritäten zu zu beurteilen, ob man in dieser Weise einen dauernden<br />

Widerstand und hiemit die Voraussetzungen eines mit keinen<br />

schweren Verlusten verbundenen Friedens sichern kann. Wenn ja,<br />

so kann der Kampf fortgesetzt werden. Im entgegengesetzten<br />

Falle haben wir auch soviel erreicht, dass wir die uns meuchlings<br />

anfallenden Räuber aufgehalten und unsere alten Feinde vor die<br />

Alternative gestellt haben, den vollen Erfolg mit kolossalen Blut-<br />

opfern zu erkämpfen oder einen von uns anzubietenden vorteil-<br />

haften Frieden zu schliessen.<br />

Es wäre im Wege eines geeigneten Faktors (König von Spanien<br />

oder Dänemark?) der Entente ein Frieden anzubieten, welcher<br />

einen erheblichen Erfolg für dieselbe bedeutet, aber die Zentral-<br />

mächte vor einer vollständigen Niederlage bewahrt und eine<br />

Zurückweisung derjenigen italienischen, rumänischen und serbi-<br />

schen Wünsche ermöglicht, welche die Monarchie vollständig zu<br />

Grunde richten und das deutsche Reich seines einzigen Verbündeten<br />

berauben würden.<br />

Ich will mich heute damit begnügen, auf diese ganze Reihe<br />

hochwichtiger Fragen hinzudeuten, welche im Vorhinein durch-<br />

dacht, erwogen und besprochen werden müssten, wenn wir von den<br />

Ereignissen nicht überstürzt werden wollen. Es ist unsere Pflicht<br />

auch dieser pessimistischen Entwicklung in's Antlitz zu schauen;<br />

ein Ausweichen vor diesen Problemen wäre eine Strausspolitik,

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