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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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219<br />

Offensive, welche schon am 21-ten März, also vor dem Falle von<br />

Przemysl, begann und mit den bei Przemysl überflüssig gewordenen<br />

Truppen noch immer fortgesetzt wird. In den ersten Tagen traf<br />

die russische Übermacht auf unsere, in Folge der in Schneegewitter<br />

vollführten Offensive stark ermüdeten Truppen mit sehr verdünnten<br />

Ständen, so dass die Russen trotz unserer Anstrengungen einigen<br />

Raum gewannen.<br />

Obwohl die Situation keineswegs erfreulich war und sich in<br />

den durch den Fall von Przemysl stark erschütterten Gemütern<br />

eine ziemliche Dosis von Kleinmut zeigte, war ich vom ersten<br />

Momente an der Meinung, dass dieser russische Angriff das Gün-<br />

stigste sei, was uns passieren könne. Ich hatte die Hoffnung, dass<br />

es uns gelingen werde, den Angriff zurückzuschlagen; mit welch'<br />

kollossalen Opfern ein solcher Angriff verbunden ist, das wussten<br />

wir aus eigener Erfahrung. Je länger und zäher die Russen an-<br />

greifen, umso furchtbarer werden ihre Verluste, so dass auf diesem<br />

Wege eine Erlahmung ihrer Stosskraft zu erwarten sei, welche<br />

durch unsere Offensive nicht zu erreichen gewesen wäre.<br />

Jedenfalls nehmen die Russen den Kampf unter den für uns<br />

günstigen Bedingungen auf; besiegen sie uns jetzt, so würden<br />

sie uns unter anderen Verhältnissen erst recht schlagen.<br />

Gottlob scheint sich mein Optimismus zu rechtfertigen. Ver-<br />

stärkungen treffen ein, in der Dukla-Depression ist schon eine<br />

Pause eingetreten, welche die so erwünschte Ruhe für unsere<br />

Truppen brachte, im Laborctale haben wir vorgestern einen<br />

schönen Teilerfolg erzielt, in dem Abschnitt zwischen Lupkow und<br />

Uzsok das Vordringen der Russen zum Stehen gebracht, östlich<br />

hievon alle russischen Angriffe siegreich zurückgeschlagen. Es<br />

werden alle verfügbaren Kräfte noch immer auf dieses Schlachtfeld<br />

geschoben, die Stimmung der leitenden Persönlichkeiten sowohl<br />

in Wien, wie in Teschen hat sich erhöht und es ist das Scheitern<br />

des russischen Durchbruch Versuches mit menschlicher Voraussicht<br />

sicher zu erwarten.<br />

Schliesslich noch Eines mit der Bitte absoluter Geheimhaltung»<br />

Einzelne russische Teilerfolge, bei welchen sie die Gefangennahme<br />

mehrerer Tausende meldeten, sind auf den Umstand zurückzu-<br />

führen, dass sich bei einzelnen tschechischen und galizischen<br />

Truppenkörpern starke Demoralisation zeigte, die Leute ergriffen<br />

die Flucht oder ergaben sich dem Feinde. Soviel ich weiss, sind

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