22.07.2013 Aufrufe

Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

343<br />

habe nach Empfang Ihres Briefes die Denkschrift nochmals der<br />

eingehendsten, gewissenhaftesten Prüfung unterzogen und ich<br />

finde keinen einzigen Satz in derselben, der als «gehässig» bezeichnet<br />

werden könnte, der eine «Dichtung» darstellt, noch der als ein<br />

«Irrtum» angesehen werden kann. Ich habe lediglich niederge-<br />

schrieben, was ich selbst erlebt habe und ich muss mit allem<br />

Nachdruck für mich in Anspruch nehmen, dass diese meine Aus-<br />

führungen als zutreffend anerkannt werden, zumal sie durch die<br />

Entwicklung der Dinge mehr als gerechtfertigt erscheinen. Wenn<br />

Euer Excellenz in Ihrem Briefe vom 12. d. M. der gegenteiligen<br />

Auffassung Ausdruck geben, so kann es nur auf den Umstand<br />

zurückgeführt werden, dass Euer Excellenz nicht allseitig oder<br />

nicht genügend informiert worden sind. Ich kann und darf von<br />

mir sagen, dass meine Informationen durch die persönlichen Er-<br />

lebnisse eine weit stärkere Stütze haben, als jeder schriftliche<br />

Bericht. AVeit er darf ich Euer Excellenz versichern, dass die An-<br />

schauungen, die ich schriftlich niedergelegt habe, auf den dankens-<br />

werten Mitteilungen beruhen, die mir aus allen italienischen Kreisen<br />

der verschiedensten Parteirichtungen zugegangen sind. Ich kann<br />

verstehen, dass es Euer Excellenz nicht angenehm sein mag, als<br />

Schlussresultat meiner Betrachtungen entgegennehmen zu müssen,<br />

dass die Politik Wiens an dem wenig erfreulichen Ausgang der<br />

österreichisch-italienischen Verhandlungen schuld ist, aber der<br />

Wahrheit muss stets die Ehre gegeben werden und ich kann mein<br />

Urteil nicht umformen.<br />

Was Euer Excellenz über die ungarischen Rumänen schreiben.<br />

unterstütze ich nach jeder Richtung unter der Voraussetzung, dass<br />

der Satz Ihres Briefes richtig ist; «Für die Haltung Rumäniens<br />

in der jetzigen Krise hat diese Frage gar keine entscheidende<br />

Bedeutung.» Das ist der Kernpunkt, der aber entscheidend ist. Es<br />

kann gewiss keinem Deutschen einfallen, in das Innere der unga-<br />

rischen Politik irgendwie einreden zu wollen. Mir selbst liegt das<br />

umso ferner, als unsere deutsche Politik Arbeit und Sorge genug<br />

bringt. Wenn es richtig ist, dass die Haltung Rumäniens in keiner<br />

Weise abhängig von der Behandlung der ungarischen Rumänen<br />

ist. so glaube ich, ist das ganze deutsche Volk sehr beruhigt. Es<br />

Hegt jedem einzelnen Deutschen vollkommen fern, eine derart<br />

delikate und schwierige Frage anschneiden zu wollen, sofern nicht<br />

aus der Behandlung dieser Frage die Konsequenz entsteht, dass<br />

deutsches Blut und deutsches Gut eingesetzt werden muss. Nach<br />

den mir gewordenen Informationen aus Rumänien bin ich jedoch<br />

nicht der Ansicht, dass diese Frage von keinerlei Entscheidung<br />

für die Stellungnahme des Königreiches Rumänien ist. Ich hüte<br />

mich aber, ganz in Anlehnung an den Inhalt Ihres Briefes, dieser<br />

Befürchtung öffentlich Ausdruck zu geben und ich habe alles<br />

getan, was in meinen Kräften steht, um die deutsche Presse von<br />

der Veröffentlichung dieses Materials abzuhalten. Das ist aber der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!