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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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1051.<br />

A külügyminiszter távirata a berlini osztrák-magyar nagykövethez.<br />

Telegramm in Chiffern an Prinzen Gottfried zu Hohenlolie in Berlin,<br />

Nr. 381.<br />

Geheim.<br />

Wien, am 1. Mai 1915. ü Uhr p. m.<br />

Erhalten Euer Durchlaucht Telegramme vom 30. v. Mts.<br />

Nr. 195 und 196 und bin ich mit Ihrer Stellungnahme in der<br />

Unterredung mit Herrn von Jagow ganz einverstanden.<br />

Euer Durchlaucht wollen nunmehr dem Staatssekretär in<br />

meinem Namen folgende Mitteilungen machen.<br />

Was zunächst die Entsendung des Grafen Goluchowski nach<br />

Rom anbelangt, so liege es nicht an mir, wenn dieselbe noch nicht<br />

erfolgt sei. Die bezügliche Ankündigung sei aber in Rom sehr kühl,<br />

beinahe ablehnend aufgenommen worden. Ich setze jedoch meine<br />

Bemühungen, diese Aussprache herbeizuführen, fort.<br />

Inkriminationen im gegenwärtigen Momente zwischen Wien<br />

und Berlin erschienen mir zum mindesten zwecklos. Der deutscher-<br />

seits verfolgten Tendenz, für den Fall des Konfliktes mit Italien<br />

uns die Ver antwortung hiefür zuzuschieben, müsse aber schon<br />

jetzt entschieden entgegengetreten werden. Herr von Jagow möge<br />

sich in Erinnerung rufen, dass ich der deutschen Annahme, Italien<br />

könne durch massige territoriale Konzessionen von unserer Seite<br />

zu einer freundschaftlichen Haltung bewogen werden, von jeher<br />

eine gewisse Skepsis entgegengebracht habe und dass für diesen<br />

schmerzlichen und für eine Grossmacht gewiss extremen Entschluss,<br />

die nach spezieller Befragung des Fürsten Bülow von demselben<br />

geäusserte und von der deutschen Regierung geteilte Überzeugung<br />

massgebend war, eine Abtretung (damals hiess es sogar eine «Grenz-<br />

rektifikation») in Südtirol werde für die Herstellung des Einver-<br />

nehmens mit Italien genügen. Seither hat sich gezeigt, dass diese<br />

Beurteilung der Situation in Italien keine zutreffende war und<br />

sehen wir uns nunmehr auf die schiefe Ebene der Konzessionen<br />

gedrängt, wobei Deutschland uns neuestens sogar, und zwar ohne<br />

jede Garantie des Erfolges, unsere vitalsten Interessen tangierende<br />

Zugeständnisse zumutet, welche es selbst bis in die allerletzte Zeit<br />

als selbstverständlich ausgeschlossen bezeichnet hatte.

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