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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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Dir anklopfe, wo wirklich ernste Gründe dafür vorhanden sind.<br />

Es kann ja die sehr geringe Zahl solcher Schritte, als Beweis hiefür<br />

gelten.<br />

Diesmal sehe ich mich bemüssigt Dich zu bitten, dem Stabs-<br />

arzt und Kommandanten des Székelyudvarhelyer Reserve-Spitals<br />

Dr. Wilhelm Presslich eine andere Verwendung geben zu wollen.<br />

Der dortige Obergespan hat sich diesbezüglich im Wege des Ke-<br />

gierungskommissärs von Betegh an das Militärkommando in Nagy-<br />

szeben gewendet, seine Bitte ist jedoch mit dem Hinweis auf die<br />

einwandfreien Zustände in diesem Reserve-Spital, abschlägig<br />

beschieden worden.<br />

Der Obergespan, den ich als einen zuverlässigen, tüchtigen<br />

Menschen kenne, schreibt mir nun, dass die Einrichtung dieses<br />

in einem vorzüglich ausgerüsteten modernen Schulgebäude unter-<br />

gebrachten Spitales allerdings an und für sich keinen Grund<br />

zur Beschwerde geben würde. Es ist aber das sehr barsche,<br />

nervöse, grobe Benehmen dieses Stabsarztes gegenüber den ver-<br />

wundeten und kranken Soldaten zu bemängeln, wobei die ungar-<br />

feindliche Gesinnung desselben oft in provozierender Weise zu<br />

Tage tritt,<br />

Der Umstand, dass er sozusagen gar nicht ungarisch kann,<br />

erschwert auch seinen Umgang mit den Patienten und macht ihn<br />

für die Verwendung im Széklerlande wenig geeignet.<br />

Schliesslich sollen die Zustände in der Beobachtungsstation<br />

daselbst im grössten Masse zu beanstanden sein, WO in einem Zim-<br />

mer von höchstens 80 m 2 lang 40-50 Kranke in ihren Kleidern<br />

auf von Ungeziefer wimmelndem schmutzigem Stroh herum-<br />

liegen.<br />

Ich weiss es leider aus Erfahrung, dass die Zustände in Militär-<br />

spitälern in vielen Orten Vieles zu wünschen übrig lassen und glaube,<br />

dass man nur dann im Interesse unserer armen verwundeten Sol-<br />

daten so unbedingt notwendige Besserung erhoffen kann, wenn<br />

man in solchen Ε allen schonungslos vorgeht. Aus diesem Grunde<br />

erlaube ich mir meine Bitte um Transferierung des Dr. Presslieh<br />

und Ernennung eines ungarisch sprechenden, tüchtigen Arztes<br />

an seine Stelle Deinem gütigen Wohlwollen wärmst ens anzu-<br />

empfehlen.<br />

Mit aufrichtiger Hochachtung<br />

Dein ergebener <strong>Tisza</strong>.

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