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Gróf Tisza István Összes Munkái 3.

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die Bussen zu konzentrieren. Meine ganze Seele hängt an unseren<br />

vordringenden Truppen. Gott schenke ihnen den so wohlverdienten<br />

Erfolg.<br />

Es war eine Erlösung aus Ihrem Briefe zu sehen, dass für die<br />

Mitte Februar eintretende zweite Phase der Operationen auch<br />

die für den Fall eines Eingreifens Rumäniens notwendigen Mass-<br />

nahmen in Erwägung gezogen wurden. Hat man die entsprechenden<br />

Massnahmen vorbereitet, so hat man damit nach aller Wahrschein-<br />

lichkeit, die Gefahr selbst abgewendet, denn Rumänien wird uns<br />

kaum angreifen, wenn es uns zur Abwehr bereit sieht.<br />

In dieser Phase des Krieges greifen politische und militärische<br />

Aufgaben und Gesichtspunkte in einander: Haben wir den Erfolg<br />

im Norden, so müssen die korrespondierenden militärischen und<br />

diplomatischen Schritte gemacht werden, um die Situation am<br />

Balkan im Sinne unserer Interessen zu gestalten und die unser<br />

harrende Aufgabe zu lösen.<br />

Diese Aktion hätte sofort nach dem Durchdringen unserer<br />

Offensive im Norden zu beginnen, es wäre keine Zeit zu verlieren,<br />

um dieselbe vorzubereiten. Der Erfolg hängt von der wohldurch-<br />

dachten und durchgeführten Kooperation der militärischen und<br />

politischen Faktoren ab, und es müssen die einschlägigen Fragen<br />

baldigst rückhaltslos durchgesprochen werden.<br />

Es wäre kaum möglich brieflich in die durch die militärischen<br />

Möglichkeiten bedingten Modalitäten unserer diplomatischen Aktion<br />

am Balkan einzugehen, ich hätte auch selbstredend diese Fragen<br />

zuerst mit Baron Burian zu besprechen.<br />

Sofort nach seiner Bückkehr jedoch sollte die Sache mit vollem<br />

Ernst in die Hand genommen werden. Zum Schlüsse noch Eins.<br />

Wenn Jemand, so bin ich Feind einer jeden Beklame, so dass die<br />

Zurückhaltung unserer Heeresleitung ganz meinem persönlichen<br />

Geschmacke entspricht. Dieser persönliche Gesichtspunkt, so<br />

sympathisch er auch ist, muss jedoch vor wichtigen Forderungen<br />

der Staatsinteressen bis zu einem gewissen Punkte zurücktreten.<br />

Unsere Aufgabe war von jeher eine undankbare. Ander-<br />

seits haben leider so viele (hauptsächlich in Österreich, aber<br />

auch in Ungarn) den Hang, das Eigene zu unterschätzen und<br />

fremdes Lob zu singen; ein Fehler, den unsere deutschen Freunde<br />

gewiss nicht mit uns teilen. Schliesslich werden wir auf der ganzen<br />

Welt systematisch denigriert. In allen neutralen Ländern stellt

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