17.10.2012 Aufrufe

Hardt, Michael & Negri, Antonio - Empire.-.Die neue Weltordnung.pdf

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

422 ANMERKUNGEN<br />

6 In Abschnitt 11.4 werden wir die Arbeiten von Autoren diskutieren, die das traditionelle<br />

Feld internationaler Beziehungen mit postmodernen Ansätzen angehen.<br />

7 »Der Kapitalismus war von Anfang an eine Angelegenheit der Weltwirtschaft. [...] Es<br />

hieße, diese Ausgangsbedingung zu missverstehen, wenn man behaupten würde, dass<br />

der Kapitalismus erst im 20. Jahrhundert >weltweit< in Erscheinung tritt.« (Wallerstein<br />

1979, 19) <strong>Die</strong> umfassendste Darstellung zu diesem Thema bietet Immanuel Wallerstein<br />

(1974-88); vgl. auch Arrighi (1994).<br />

8 Unsere Ausführungen zum römischen Imperium greifen auf einige »klassische« Unter-<br />

suchungen zurück, wie die von Gaetano De Sanctis (1907-23), Hermann Dessau (1924-<br />

30), <strong>Michael</strong> Rostovzeff (1926), Pietro De Francisi (1940) und Santo Mazzarino<br />

(1947).<br />

9 Zu unterscheiden ist das ius ad bellum (das Recht, Krieg zu führen) und das ius in hello<br />

(das Recht im Kriege), das der Kriegsführung Regeln auferlegt. Vgl. Walzer (1992, 61-<br />

63 u. 90).<br />

10 Zum Einfluss der Systemtheorie Niklas Luhmanns auf die Theorie des internationalen<br />

Rechts vgl. etwa Günther Teubner und Alberto Febbrajo (1989); die Gerechtigkeits-<br />

theorien John Rawls' finden Niederschlag etwa bei Charles R. Beitz (1979).<br />

11 Es ist merkwürdig, dass in der Debatte über das internationale Recht fast nur eine einzi-<br />

ge Schrift von Carl Schmitt zur Kenntnis genommen wird, sein Nomos der Erde<br />

(Schmitt 1950). Bedeutender in diesem Kontext sind die Verfassungslehre (1928) so-<br />

wie seine Ausführungen zum Begriff des Politischen und zur Gesetzgebung.<br />

12 Um eine Vorstellung dieses Prozesses zu bekommen, mag es genügen, kanonisierte<br />

Standardwerke zum internationalen Recht oder zur internationalen Ökonomie zu lesen<br />

und deren Beobachtungen und Beschreibungen zu verknüpfen; sie entstammen zwar<br />

unterschiedlichen Disziplinen, teilen aber einen gewissen Realismus (im Sinne Hob-<br />

bes'). Vgl. etwa Kenneth Neal Waltz (1979) oder Robert Gilpin (1987).<br />

13 Zur moralphilosophischen Interpretation der internationalen Beziehungen vgl. die be-<br />

reits zitierten Schriften von Walzer (1992) und Beitz (1979), darüber hinaus Hoffmann<br />

(1981) und Nardin/Mapel (1992).<br />

14 Wir verweisen hier auf zwei klassische Texte: Montesquieus Grandeur des Romains<br />

(1734) und Edward Gibbons Decline and Fall ofthe Roman <strong>Empire</strong> (1783).<br />

15 Jean Ehrard (1965) hat ausführlich belegt, wie die These, dass der Niedergang Roms<br />

mit Cäsar begann, in der Epoche der Aufklärung beständig er<strong>neue</strong>rt wurde.<br />

16 Das Prinzip der Korruption politischer Regimes war bereits in der Theorie über die Re-<br />

gierungsformen enthalten, wie sie die Sophisten formulierten und die später bei Piaton<br />

und Aristoteles ihre klassische Form erhielt. Das Prinzip der »politischen« Korruption<br />

fand in späteren Entwürfen eine Übersetzung in ein Modell historischer Entwicklung,<br />

da die ethische Unterscheidung der Regierungsformen als zyklische zeitliche Abfolge<br />

begriffen wurde. Von allen Vertretern unterschiedlicher theoretischer Richtungen, die<br />

an diesem Unternehmen teilnahmen (grundlegend in dieser Hinsicht sind die Stoiker),<br />

war es Polybius, der dem Modell seine definitive Form gab und die schöpferische<br />

Funktion der Korruption feierte.<br />

17 Der Übergang von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft findet sich bei Foucault<br />

nicht explizit formuliert, doch ist er implizit in seinen Schriften enthalten. Wir folgen<br />

darin der Interpretation von Gilles Deleuze (1992a; 1993); vgl. auch <strong>Hardt</strong> (1995).<br />

18 Das Konzept der Biopolitik entwickelt Foucault vor allem im ersten Band seiner Histoi-<br />

re de la sexualite (Foucault 1977-86); vgl. auch Foucault (1977; 1979a; 1979b). Fou-<br />

caults Konzept der Biopolitik wird unter anderem von Dreyfus/Rabinow (1994) und<br />

Donzelot (1980) aufgenommen.<br />

19 Viele Autoren haben die von Foucault aufgezeigten Linien weiter verfolgt, etwa in der<br />

Kritik des Sozialstaats, vgl. etwa Donzelot (1984) oder Ewald (1993).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!