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Hardt, Michael & Negri, Antonio - Empire.-.Die neue Weltordnung.pdf

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432 ANMERKUNGEN<br />

8 »Wie >MachtImperialismus< kein Be-<br />

griff, der sich als Gegenstand aus ökonomischen Konzepten ableiten und explizit defi-<br />

nieren ließe. Der Imperialismus kann nur auf der Grundlage einer voll entwickelten<br />

Staatstheorie begriffen werden.« (Aglietta 1976, 30)<br />

9 Hilferdings Analyse des Ausgleichs der allgemeinen Profitrate (im Abschnitt III seines<br />

Buchs, vgl. Hilferding 1910, 238-320) verweist auf die Marxsche Theorie der Durch-<br />

schnittsprofitrate (vgl. Marx 1867-94, III, 164 passim)<br />

10 Vgl. auch Lenin (1916, 269-280). Obwohl Lenin mit der Behauptung, Kautsky weiche,<br />

wenn er die Konfliktpotenziale und praktischen Möglichkeiten der gegenwärtigen Si-<br />

tuation ignoriert, von Marx' Methode ab, sicher Recht hat, kann Kautskys These von<br />

der Tendenz zu einem einzigen Weltmarkt sich auf Marx' Arbeiten berufen, besonders<br />

auf die Artikel über den Kolonialismus in Indien, wo er eine direkte Linie zwischen im-<br />

perialistischer Entwicklung und der Bildung des Weltmarkts zog; vgl. Marx (1853b)<br />

11 Lenins Verhältnis zu Hobson untersucht Arrighi (1978).<br />

12 Dank, wem Dank gebührt, und das vor allem heute, da wir uns den zahlreichen Formen<br />

des Geschichtsrevisionismus gegenübersehen. Gramsci war vor allem anderen ein<br />

Kommunist und Politiker, dessen Qualen und dessen Ermordung aufs Konto des Fa-<br />

schismus und letztlich aufs Konto derer gehen, die den Faschismus finanzierten — dem<br />

armen Gramsci wurde das Los zuteil, als Gründer einer merkwürdigen Vorstellung von<br />

Hegemonie zu gelten, in der kein Platz mehr für kommunistische Politik ist; vgl. etwa<br />

Laclau/Mouffe (1991, 109-116). Solcher Zumutungen müssen wir uns erwehren.<br />

13 Zu Marx' »fehlendem« Buch über den Lohn vgl. den VII. Abschnitt (»<strong>Die</strong> Theorie des<br />

Lohns«) in <strong>Negri</strong> (1979); Lebowitz (1992). Über die Frage, ob es eine Marxsche<br />

Staatstheorie gibt, diskutieren Norberto Bobbio und <strong>Antonio</strong> <strong>Negri</strong> in Bobbio (1976).<br />

14 »Bisweilen werde ich des Schlagworts >Postmoderne< schlicht überdrüssig, so wie jeder<br />

andere auch, doch wenn ich schon versucht bin, meine Komplizenschaft zu bedauern,<br />

den Missbrauch zu beklagen und auch die traurige Berühmtheit, wenn ich widerwillig<br />

bereit bin zu akzeptieren, dass es mehr Probleme aufwirft als löst, halte ich inne und<br />

beginne zu fragen, ob irgend ein anderer Begriff die Fragen so wirkungsvoll und in zu-<br />

gleich so ökonomischer Art und Weise dramatisieren kann.« (Jameson 1991, 418)<br />

15 Zur ökonomischen Krise von 1929 vgl. Devine (1983); die klassische Analyse schrieb<br />

Galbraith (1954), der als Hauptursache der Krise die Spekulation ausmacht; aus jünge-<br />

rer Zeit vgl. Dumenil/Levy (1996); allgemeiner, zu den Problemen der Theorie, die die<br />

Krise von 1929 für die politische Ökonomie des 20. Jahrhunderts aufwarf, vgl. Aglietta<br />

(1976), Boyer/Mistral (1978).<br />

16 John Maynard Keynes war vielleicht die Person mit der klarsten Voraussicht auf der<br />

Konferenz von Versailles. Bereits während der Konferenz und später in dem Essay<br />

»<strong>Die</strong> wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages« (1920) beklagte er den Egoismus<br />

der Sieger, der dann zu einem der Faktoren für die ökonomische Krise der 1920er Jahre<br />

wurde.<br />

17 <strong>Die</strong>se Art, die ökonomische und politische Krise von 1929 zu interpretieren, richtet sich<br />

scharf gegen »revisionistische« historiographische Auffassungen, wie sie etwa Francois<br />

Füret, Ernst Nolte oder Renzo De Feiice vertreten. Betont wird hier die große Bedeu-<br />

tung, die dem ökonomischen Moment zukommt, wenn es darum geht, politische Ent-<br />

scheidungen im 20. Jahrhundert zu bestimmen. <strong>Die</strong> revisionistische Geschichtsschrei-<br />

bung interpretiert im Unterschied dazu die Entwicklungen des Jahrhunderts als lineares<br />

Voranschreiten von Ideen, die häufig in ein dialektisches Ergänzungsverhältnis zuein-<br />

ander gesetzt werden, in dem Faschismus und Kommunismus die Extreme darstellen;<br />

vgl. etwa Füret (1996, 209-271).<br />

18 Vor allem die »liberale« Geschichtsschreibung unterstreicht den synthetischen Charak-<br />

ter des amerikanischen Progressismus, vgl. etwa Schlesinger (1941); Ekrich (1974).

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