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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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ten Ursachen, Gonz <strong>und</strong> Murks. Insgesamt ergeben sich dadurch acht Fälle, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>smal auch alle vorgelegt wurden.<br />

Für <strong>die</strong> Durchführung des Versuchs wurde wieder ein Aktenordner angelegt,<br />

der <strong>die</strong> Instruktionen (je vier Seiten für <strong>die</strong> „Reading“- bzw. <strong>die</strong> „Sending“-<br />

<strong>Bedingung</strong>), <strong>die</strong> acht Testfälle sowie <strong>die</strong> Datentabelle <strong>und</strong> eine mit Excel erzeugte<br />

Randomisierungstabelle (für <strong>die</strong> randomisierte Reihenfolge) enthielt. Die Durchführung<br />

erfolgte auf dem Campus der Universität Göttingen <strong>und</strong> in umliegenden<br />

Gebäuden. Sie dauerte ca. 10–15 Minuten pro Versuchsperson.<br />

Design. Für <strong>die</strong> Auswertung wurden <strong>die</strong> Bewertungen für <strong>die</strong> beiden Fälle, in denen<br />

eine der beiden indirekten Ursachen anwesend ist (entweder Gonz oder<br />

Murks denkt an „POR“), pro Versuchsperson per Durchschnittsbildung zusammengefasst.<br />

Dann ergibt sich wie in den vorhergehenden Experimenten ein<br />

2x2x3-ANOVA-Design mit dem experimentellen Faktor RS, „Reading“ vs.<br />

„Sending“ sowie zwei Messwiederholungsfaktoren: dem Status der direkten Ursache<br />

(direct cause, DC) <strong>und</strong> der Anzahl der als anwesend beobachteten indirekten<br />

Ursachen (indirect cause, N IC+ ).<br />

Vorhersage. Die empirische Vorhersage ergibt sich aus der Vorhersage des auf<br />

<strong>die</strong> Causal-Chain-Struktur angewendeten Basismodells. Wenn <strong>die</strong> direkte Ursache<br />

anwesend ist, sollten sich demnach deutlich höhere Bewertungen der Anwesenheit<br />

des Zieleffekts zeigen, als wenn <strong>die</strong> direkte Ursache abwesend ist<br />

(Haupteffekt DC). Sowohl für den Fall der Anwesenheit als auch für den Fall der<br />

Abwesenheit der Ursache sollte sich kein Einfluss der Anzahl der als anwesend<br />

beobachteten indirekten Ursachen zeigen (kein Haupteffekt für den Faktor<br />

N IC+ ) 44 . Insbesondere sollte es keinen Unterschied in der Wirkung der Anzahl der<br />

als anwesend beobachteten indirekten Ursachen im Hinblick auf den „Reading“-<br />

vs.-„Sending“-Faktor (Faktor RS) geben – auch dann, wenn entgegen der Vorhersage<br />

doch ein Haupteffekt auftreten sollte. Ebenso wird eine Drei-Wege-<br />

Interaktion nicht erwartet.<br />

44 Wie es sich aber bereits in den vorhergehenden Experimenten gezeigt hat, mag ein solcher<br />

Haupteffekt auftreten, weil <strong>die</strong> Versuchspersonen eine weitere, generative Ursache annehmen.<br />

Eine solche müsste dann aber unabhängig von der „reading“-vs.-„sending“-Manipulation sein,<br />

d.h. <strong>die</strong> vorhergesagten Interaktionseffekte sind <strong>die</strong> bedeutenderen Effekte.

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