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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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Auf <strong>die</strong>ser Ebene handelt es sich also wieder um eine Art zweistufige Inferenz:<br />

Gegeben der Merkmale der Effekte kann für jede mögliche Partitionierung<br />

eine Wahrscheinlichkeit <strong>und</strong> gegeben einer Partitionierung kann <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Partitionierung<br />

bedingte Zielinferenz bestimmt werden. Die letztendliche Zielinferenz,<br />

also <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit des Zieleffekts gegeben des<br />

Status der Ursache <strong>und</strong> der anderen Effekte, ergibt sich dann als gewichtetes<br />

Mittel der auf <strong>die</strong> Partitionierungen bedingten Zielinferenzen. Partitionierungen,<br />

<strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong> der beobachteten Merkmale eine hohe Wahrscheinlichkeit haben,<br />

haben einen großen Einfluss auf <strong>die</strong> Zielinferenz, Partitionierungen, <strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

der beobachteten Merkmale äußerst unwahrscheinlich sind, haben praktisch<br />

keinen Einfluss.<br />

Im Folgenden sollen <strong>die</strong> beiden Schritte etwas ausführlicher beschrieben<br />

<strong>und</strong> hergeleitet werden.<br />

6.2.2 Zielinferenz gegeben einer Partitionierung z<br />

Wäre <strong>die</strong> kausal relevante Partitionierung z der Effekte bekannt, ließe sich <strong>die</strong><br />

Zielinferenz relativ einfach bestimmen. Wie oben bereits beschrieben, ist <strong>die</strong><br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Modellierungsidee, dass <strong>die</strong> Effekte innerhalb eines Clusters z j<br />

eine gemeinsame Fehlerquelle PN zj teilen. Das heißt, es wird davon ausgegangen,<br />

dass es nur Abhängigkeiten zwischen Effekten innerhalb eines Clusters gibt, aber<br />

nicht zwischen Effekten verschiedener Cluster (für Beispiele siehe Abbildung 36).<br />

Dies lässt sich als vereinfachende Annahme dadurch rechtfertigen, dass es sich<br />

bei der als bekannt angenommenen Partitionierung um eine kausal relevante<br />

Partitionierung handelt 50 . (Das Problem für <strong>die</strong> Zielinferenz ist aber, dass <strong>die</strong> relevante<br />

Partitionierung bzw. <strong>die</strong> relevanten Partitionierungen aus den beobacht-<br />

50 Man könnte argumentieren, dass es neben den cluster-spezifischen gemeinsamen Fehlerquellen<br />

noch eine gemeinsame Fehlerquelle geben sollte, <strong>die</strong> auf alle Effekte unabhängig von ihrer<br />

Clusterzugehörigkeit wirkt. Da jedoch aufgr<strong>und</strong> der Aggregation über <strong>die</strong> verschiedenen Partitionierungen<br />

auch <strong>die</strong> Partitionierung in <strong>die</strong> Zielinferenz eingeht, <strong>die</strong> alle Effekte in einem Cluster<br />

vereinigt, mithin also alle Effekte mit einer gemeinsamen Fehlerquelle ausstattet, scheint <strong>die</strong>se<br />

Fehlerquelle auf Partitionierungsebene entbehrlich.

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