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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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Ganz außen vorgelassen worden, aber nicht minder interessant, ist in der<br />

vorliegenden Arbeit dabei <strong>die</strong> Frage, wie man eigentlich aus seinem möglichen<br />

Wissen um <strong>die</strong> involvierten Kausalprozesse <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Inferenz relevanten Parameter<br />

der Fehlerstruktur ableiten kann. Für <strong>die</strong> Generierung der Modellvorhersagen<br />

ist hierfür <strong>die</strong> entsprechende Stärke der präventiven Ursache je nach <strong>Bedingung</strong><br />

auf verschiedene Werte gesetzt worden. Die Ableitung <strong>die</strong>ser Stärke aus<br />

den Kausalprozessen ist derzeit also a priori <strong>und</strong> nicht Bestandteil des Modells.<br />

Das lässt sich zwar leicht dadurch rechtfertigen, dass aus computationaler <strong>und</strong><br />

damit Modellierungssicht als erster Schritt <strong>die</strong> statistischen Inferenzen abgebildet<br />

werden müssen, <strong>die</strong> dem Schlussprozess zugr<strong>und</strong>e liegen, nur als nächster<br />

Schritt scheint es notwendig, <strong>die</strong>sen mehr qualitativen Teil des Inferenzprozesses<br />

in das Modell zu integrieren. Möglichkeiten hierfür sollen im kommenden Abschnitt<br />

skizziert werden.<br />

7.2 Ausblick<br />

Bereits in Kapitel 4 ist ausgeführt worden, das <strong>Bayes</strong>-<strong>Netze</strong> nur statistische Abhängigkeiten<br />

auf der Ebene von Ereignissen repräsentieren. In Kapitel 6, in dem<br />

das Modell auf Ereignisse mit unterschiedlichen Merkmalen erweitert worden<br />

war, traten neben <strong>die</strong>se rein statistischen Informationen auch weitere Informationen,<br />

<strong>die</strong> kausal gesehen nicht direkt relevant sind, <strong>die</strong> sich aber indirekt – z.B.<br />

über mögliche Kategorisierungen der Ereignisse – auf <strong>die</strong> statistischen Abhängigkeiten<br />

auswirken. Dies wurde im Rahmen eines hierarchischen <strong>Bayes</strong>-Ansatzes<br />

unter der Annahme modelliert, dass <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> ursacheseitig eingeführte Fehlerquelle<br />

implizierten konditionalen Abhängigkeiten nur zwischen Effekten bestehen,<br />

<strong>die</strong> einem Cluster zugeordnet sind, <strong>und</strong> dass solche Cluster im Hinblick<br />

auf kausal relevante Merkmale der involvierten Objekte möglichst homogen<br />

sind. Die letztendliche Inferenz fand dann über alle möglichen Partitionierungen<br />

der Effekte statt, indem <strong>die</strong>se ausintegriert wurden. Ähnliche, auf der Basis von<br />

Ereignismerkmalen operierende hierarchische <strong>Bayes</strong>-Ansätze finden sich auch<br />

bereits bei Kemp, Goodman et al. (2007) sowie Kemp, Shafto, Berke <strong>und</strong><br />

Tenenbaum (2007).<br />

Das eigentliche Problem hierbei ist, dass im Prinzip nicht <strong>die</strong> Ereignisse <strong>die</strong><br />

beschriebenen Merkmale aufweisen, sondern <strong>die</strong> Objekte, <strong>die</strong> mit den Ereignis-

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