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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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ren ist. Da <strong>die</strong> Erklärungsversuche von Rehder <strong>und</strong> Burnett (2005) nicht an der<br />

Kausalinferenz ansetzen <strong>und</strong> damit auch nicht sensitiv sein können für den kausalen<br />

Status der verschiedenen Ausprägungen der Ursache, versagen <strong>die</strong>se,<br />

wenn sie <strong>die</strong>sen gef<strong>und</strong>enen Unterschied erklären sollen.<br />

Auch auf andere Kausalstrukturen lässt sich <strong>die</strong> Idee einer gemeinsamen,<br />

an <strong>die</strong> Ursache geb<strong>und</strong>enen Fehlerquelle anwenden (siehe Abschnitt 5.2). In einer<br />

kausalen Kette, wie sie auch bereits von Rehder <strong>und</strong> Burnett (2005) untersucht<br />

wurde, sollte eine Manipulation hinsichtlich der zugr<strong>und</strong>e liegenden kausalen<br />

Prozesse, sofern <strong>die</strong>se unterschiedliche Fehlerattributionen nahe legen, keinen<br />

Einfluss haben. Bei der Bewertung der Anwesenheit des ultimativen Effekts<br />

in einer kausalen Kette kommt es nicht darauf an, ob mögliche Fehler ursacheoder<br />

effektseitig attribuiert werden, maßgeblich ist nur <strong>die</strong> Gesamtstärke der<br />

Ursache auf den Zieleffekt. Die Vorhersagen wurden experimentell dergestalt<br />

getestet, dass das in den Basisexperimenten verwendete Paradigma für eine<br />

kausale Kette angepasst wurde, indem den Probanden (entsprechend je nach<br />

<strong>Bedingung</strong>) erklärt wurde, das in einer Reihe von Außerirdischen jeweils links<br />

stehende Alien verursache <strong>die</strong> Gedanken des jeweils rechts stehenden. Wie vorhergesagt<br />

unterschieden sich <strong>die</strong> Bewertungen der Probanden hinsichtlich der<br />

Anwesenheit des ultimativen Effekts nicht im Hinblick auf <strong>die</strong> „Reading“-vs.-<br />

„Sending“-Manipulation <strong>und</strong> damit gerade nicht bezüglich einer eher ursacheoder<br />

effektseitigen Fehlerattribution.<br />

Da das in <strong>die</strong>ser Arbeit vorgestellte Modell den zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Inferenzprozess, der <strong>die</strong> konditionalen Abhängigkeiten erzeugt, als adaptive<br />

Fehlerattribution beschreibt, wurde in Abschnitt 5.3 des Weiteren getestet, welchen<br />

Einfluss es hat, wenn in eine Common-Cause-Struktur weitere beobachtbare<br />

präventive Ursachen eingeführt werden, <strong>die</strong> mit der modellendogenen Fehlerquelle<br />

bei eben <strong>die</strong>ser Fehlerattribution konkurrieren. Wenn in das kausale<br />

System eine solche als anwesend beobachtete präventive Ursache eingeführt<br />

wird, <strong>die</strong> nicht auf den Zieleffekt, aber auf alle anderen beobachteten Effekte<br />

wirkt, sagt das Modell vorher, dass <strong>die</strong> Einschätzung bezüglich der Anwesenheit<br />

eines unbeobachteten Zieleffekts deutlich weniger von der Anzahl der weiteren<br />

als anwesend beobachteten Effekte abhängen sollte, da deren Abwesenheit

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