Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung
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auf außerirdisch) oder an „POR“ (Essen auf außerirdisch) denken würden. Des<br />
Weiteren wurde erklärt, dass <strong>die</strong> Aliens viel häufiger an „TUS“ dächten als an<br />
„POR“. Damit entsprach der „TUS“-Gedanke von den beschriebenen Basisraten<br />
dem An-Nichts-<strong>Denken</strong> in den „0/1“-Experimenten. 38<br />
Über<strong>die</strong>s wurde dargelegt, dass Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng <strong>die</strong> Gedanken<br />
von Gonz lesen könnten („Reading“-<strong>Bedingung</strong>) bzw. Gonz seine Gedanken aussenden<br />
<strong>und</strong> in <strong>die</strong> Köpfe von Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng übertragen könne<br />
(„Sending“-<strong>Bedingung</strong>). Dies heiße im Konkreten, dass Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng<br />
häufig dann an „POR“ bzw. „TUS“ denken würden, wenn Gonz an „POR“ bzw.<br />
„TUS“ denke. Allerdings seien Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng nicht perfekt <strong>und</strong><br />
manchmal unaufmerksam; <strong>und</strong> ein unaufmerksames Aliens schaffe es nicht, den<br />
Gedanken von Gonz zu lesen („Reading“-<strong>Bedingung</strong>) bzw. Gonz sei nicht perfekt,<br />
so dass er es nicht immer schaffe, seine Gedanken auszusenden <strong>und</strong> damit in <strong>die</strong><br />
Köpfe von Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng zu übertragen („Sending“-<strong>Bedingung</strong>). In<br />
einem solchen Fall würden Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng jeder für sich genommen an<br />
„TUS“, manchmal aber auch an „POR“ denken, unabhängig davon, was Gonz gerade<br />
denke. Die Instruktion entsprach damit im Hinblick auf <strong>die</strong> mit den kausalen<br />
Prozessen verb<strong>und</strong>enen Fehlerstrukturen der deutlicheren Variante, wie sie in<br />
Experiment 1 <strong>und</strong> Experiment 2 verwendet wurde.<br />
Daran anschließend wurden wieder am Paar Gonz <strong>und</strong> Murks <strong>die</strong> vier möglichen<br />
Fälle erklärt, <strong>die</strong> in der Erklärung von den vorhergehenden Experimenten<br />
abweichen, da nunmehr beide Gedanken von Gonz kausal aktiv sind: 1) Gonz <strong>und</strong><br />
Murks denken beide an „TUS“. Zwar könne Murks auch aus freien Beweggründen<br />
an „TUS“ denken, viel wahrscheinlicher sei aber, dass Murks den Gedanken von<br />
Gonz gelesen habe („Reading“-<strong>Bedingung</strong>) bzw. Gonz seine Gedanken ausgesendet<br />
<strong>und</strong> damit in den Kopf von Murks übertragen habe („Sending“-<strong>Bedingung</strong>)<br />
<strong>und</strong> Murks darum an „TUS“ denke. 2) Gonz <strong>und</strong> Murks denken beide an „POR“.<br />
Zwar könne Murks auch aus freien Beweggründen an „POR“ denken, viel wahrscheinlicher<br />
sei aber, dass Murks den Gedanken von Gonz gelesen habe („Rea-<br />
38 Die Rolle des <strong>Denken</strong>s an „TUS“ (Trinken) <strong>und</strong> „POR“ (Essen) wurde über <strong>die</strong> Versuchspersonen<br />
<strong>und</strong> <strong>Bedingung</strong>en hinweg ausbalanciert. Für <strong>die</strong> Auswertung wurde zur besseren Vergleichbarkeit<br />
mit den Basisexperimenten alles derart reko<strong>die</strong>rt, dass „TUS“ von der Basisrate her „nichts“ <strong>und</strong><br />
„POR“ entsprechend „POR“ entsprach.