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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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ebenfalls gaben. Es könnte jedoch sein, dass <strong>die</strong>s zusammen mit der<br />

intraindividuellen Manipulation der Faktoren C <strong>und</strong> N E+ zu einer Aufforderungscharakteristik<br />

dahingehend geführt hat, dass <strong>die</strong> Versuchspersonen bei ihren<br />

Antworten versucht haben, <strong>die</strong> Randhäufigkeiten herzustellen <strong>und</strong> sie dabei<br />

<strong>Markov</strong>-Verletzungen erzeugt haben. Eine Erklärung für den Unterschied zwischen<br />

der „Reading“- <strong>und</strong> der „Sending“-<strong>Bedingung</strong> ist <strong>die</strong>s zwar nicht, überprüfenswert<br />

erscheint es dennoch.<br />

Des Weiteren stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong> verbale Beschreibung des kausalen<br />

Systems ein nicht <strong>Markov</strong>-konformes Antwortverhalten nahe gelegt hat. In<br />

der Beschreibung wurde erklärt, dass Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng häufig dann an<br />

„POR“ denken, wenn Gonz an „POR“ denkt. Eine Interpretationsmöglichkeit wäre,<br />

dass Murks, Brxxx <strong>und</strong> Zoohng häufig gemeinsam an „POR“ denken, wenn<br />

Gonz an „POR“ denkt, oder seltener aber dennoch gemeinsam nicht an „POR“<br />

denken. Diese Interpretation legt ein kausales System nahe, in dem <strong>die</strong> <strong>Markov</strong>-<br />

<strong>Bedingung</strong> nicht gilt, ohne dass <strong>die</strong> Interpretation etwas mit den eigentlichen<br />

Annahmen über <strong>die</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden Kausalprozesse zu tun hätte. Zwar kann<br />

sich auch <strong>die</strong>se Erklärung nicht wirklich für einen Unterschied zwischen der<br />

„Reading“- <strong>und</strong> der „Sending“-<strong>Bedingung</strong> verantwortlich zeichnen, dennoch erscheint<br />

es sinnvoll zu überprüfen, ob der gr<strong>und</strong>sätzliche Bef<strong>und</strong> davon unabhängig<br />

ist. Dies soll im Folgenden Hauptziel von Experiment 2 sein.<br />

3.2 Experiment 2<br />

Wie eben dargestellt sollen in Experiment 2 <strong>die</strong> Bef<strong>und</strong>e von Experiment 1 mit<br />

einer leicht geänderten Instruktion repliziert werden, um zu überprüfen, inwieweit<br />

<strong>die</strong>se von der Vorgabe der Randwahrscheinlichkeiten <strong>und</strong> von der Art der<br />

Beschreibung der Parameter des Systems abhängig sind. Dazu soll zum einen auf<br />

<strong>die</strong> Vorgabe der Randwahrscheinlichkeiten verzichtet werden <strong>und</strong> zum anderen<br />

<strong>die</strong> Parameter nicht mehr auf der Ebene des Gesamtsystems, sondern auf Einzellink-Ebene<br />

instruiert werden.<br />

3.2.1 Methode<br />

Versuchspersonen. 50 Personen nahmen an der Untersuchung teil (31 Frauen, 19<br />

Männer; Durchschnittsalter 24.6 Jahre, Alterspanne 16–51 Jahre). Die Anwer-

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